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Wochenticker Nr. 02 |
vom, 06.01.2022 |
Der Boom des Schmalfilms, der in den 1970er-Jahren fast alle Haushalte in Deutschland erreichte - gleich ob Ost oder West -, hinterließ einen nicht unerheblichen Schatz in Form von Schmalfilmen dessen, was man unter Historikern später einmal - sagen wir in 30-50 Jahren - als wertvolle Dokumente bezeichnen wird.
Diese wenngleich noch gut erhaltenen Filme sind ein Geschenk an die Generationen, die ab Mitte des gegenwärtigen Jahrhunderts die Welt in voller Blüte erleben werden. Auch wenn man es heute noch nicht so richtig erkennt.
Es sind die Dokumente einer Ära, in der erstmals die Errungenschaften der Technik, jedem Bürger alles Mögliche an Apparaten bot und jeder diese, der sie als sein Privatbesitz haben wollte, ob Geräte oder Maschinen erwerben, man sagte auch Leisten konnte. Angefangen von einem Status signalisierenden Auto bis hin zur elektrischen Zitronenpresse für die Küche.
Auch kamen Apparate in diesem üppigen Angebot vor, die aus der Welt der Fotografie stammten und nun die Urlaubsplaner begeisterten. Natürlich fanden sich darunter auch Amateure, die den sogenannten Schmalfilm zu einem ihrer Hobbys machten.
Und Gerade diese begeisterten Zeitgenossen schafften es, ein annähernd wirkliches Abbild ihrer gelebten Welt zu hinterlassen. Auch wenn sehr oft nur die Filmszenen der üblichen Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Ostern und Weihnachten im Mittelpunkt standen.
Es ist leider nicht bekannt, wieviel Laufmeter, ja Kilometer an Schmalfilmmaterial belichtet wurden. Doch es sind in Minuten gezählt, doch einige Zehntausende von Minuten, die auf Filmrollen auch heute noch in den Haushalten als ein Erbe der Zeit gelagert werden. Selbst dann, wenn man davon ausgeht, dass täglich Amateurfilme ohne vorhergesichtet zu werden, entsorgt und für immer verloren gehen, so bleiben doch noch ausreichende Zeugnisse der Zeit erhalten.
Die Apparate, mit denen diese Filme gedreht, vertont und bearbeitet wurden erleiden heutzutage oftmals ein ähnliches Schicksal, dem der achtlosen Entsorgung. Ob man es versteht oder nicht, sei dahingestellt, uns im sappam tut es oft weh, wenn es uns zu Ohren kommt.
Manchmal kann man es aber auch verstehen, wenn darauf verwiesen werden muss, dass nicht alles, was so ein Haushalt hinterlässt, aufbewahrt werden kann. Dennoch, es gibt ein paar Dinge, die wenn nicht gleich, aber in einigen Jahren, also in die Zukunft gesehen, durchaus Bedeutung haben könnten.
Unter diesem Zeichen kommt der Gedanke des Erhaltens ins Spiel und man muß sich fragen: Wie lange hält sich ein Gegenstand ? Hier nun das Filmmaterial und somit der Schmalfilm aus den 1970er Jahren, der als ein bewährtes Speichermedium galt und dort der Filmapparate aus Metall und Kunststoff zusammen mit Optik-Glas und Gummi sind Dinge gewesen die nicht minder der Alterung ausgesetzt sind.
All diese Dinge haben ein Haltbarkeits- datum, welches nach gut 50 Jahren, zumindest eine Halbwertzeit erreicht hat und damit schon oft unbrauchbar geworden sind. Ganz abgesehen davon, dass die meisten Apparate schon lange nicht mehr genutzt wurden, mangels Nachschub an Hilfsmittel, z.B. bei Projektoren die Lampen oder Film-Material für die Filmkameras, mit derer die Dinge nur sinnvoll und brauchbar sind.
Macht man sich diese Gedanken zu eigen, liegt es nah auch Filmgeräte nicht einfach so zu entsorgen nur um Platz zu schaffen oder sich gedanklich davon zu verabschieden. Es wäre viel sinnvoller hier erst einmal die entsprechenden Möglichkeiten der Verwahr- ung zu eruieren. Angefangen bei den entsprechenden Museen, die sich fachlich mit diesen Dingen der Fotografie auseinander- setzen und sie bewahren können.
Das Schmalfilm-Apparate-Museum (sappam) wurde aufgrund dieser Überlegungen als ein eigenständiges Projekt im Jahr 2009 ins Leben gerufen und stellt nun schon seit 13 Jahren die eingesammelten Apparate aus der Welt des Amateurfilms auf diesen Web-Seiten zur Ansicht vor.
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Dass es in Deutschland noch andere Häuser, sprich Museen oder private Sammlungen gibt, die sich ebenfalls der Filmwelt widmen, liegt auf der Hand. Einige davon präsen- tieren sich auch im Internet, doch die wenigsten zeigen aus ihren Beständen die Abbildungen vorhandener Apparate oder die des Zubehörs, welches zu jeder guten Filmausrüstung gehörte.
Anfänglich wurden die Seiten nur als ein Produkt-Katalog ausgelegt, doch es zeigte sich, dass das Hobby des Schmalfilmers weit komplexer war und ist, als nur Filmkameras und Projektoren aufzulisten.
Daher wurde das Angebot des Internet- auftritts der sappam-Seiten über die Jahre hinweg immer wieder erweitert und ergänzt. Auch wurde vor Jahren eine Dauerausstellung in der Friedrich Str. zu Köthen einmal eingerichtet, die allerdings nach dem zweiten Jahr, mangels Besucher wieder geschlossen werden musste - vermutlich durch den damals noch fehlenden Bekanntheitsgrad -.
Heute sieht es schon anders aus, doch die Pandemie, die seit 2019 durch das Land geht, lässt derzeitig keine Experimente mit Ausstellungen vor Ort zu.
Diese private Initiative, der Technik des Schmalfilms ein Denkmal zu setzen, ist heute auch noch nicht reif für ein Vorhalten von Vorführ- oder Ausstellungsräumen, die zwar Filme oder Apparate der Amateure vorstellen könnten, aber eine Dynamik in der Präsentation von Ergebnissen aus der Schmalfilmwelt letztlich doch vermissen ließe. Selbst dann, würde eine Gegenüberstellung mit heutigen digitalen Medien zum Vergleich angestellt werden.
Das heutige Publikum, dass Interesse an der Technik des Films zeigt, sucht nach Ausstellungen, bei denen Interaktionen möglich sind. Und diese wäre - zumindest momentan - im sappam nicht durchführbar. Die einfachste Begründung liefert die Tatsche, dass die sappam-Sammlung über keine privat gedrehten Schmalfilme verfügt, die eine Vorführung von altem Film-Materials machen könnte, sodass Bildqualität und Leistungsfähigkeit der Technik mit heutigen Medien verglichen werden könnten.
Wir starteten schon intern den Versuch, Schmalfilme nach dem Bild für Bild Scann- verfahren zu digitalisieren. Also die analogen Filme auf digitale Medien zu bringen, was anfänglich als einfacher Vorgang erschien, doch letztlich nicht die Ergebnisse brachte, es sei denn, die Nacharbeit mit entsprechender Video-Software hilft da nach.
Grundsätzlich lassen sich die Amateurfilme unser Vorfahren digitalisieren, es bedarf aber eines nicht unbedeutenden Zeitaufwands diese digitalisierten Streifen sinnvoll und ansprechend so nachzu- arbeiten, dass eigentlich Fachleute sich so einer Aufgabe annehmen müssten.
Die Pflege von Filmen in privaten Beständen war nie besonders vorrangig in den Haushalten. Man legte die Filmspulen in einem Regal ab und hoffte, damit, der Sache genüge getan zu haben. Für die ersten 15 bis 20 Jahre nach dem Entwick- lungsdatum stellten diese Aufbewahrungsorte keine Probleme dar, doch sind danach des öfteren Umzüge gemacht worden, so landete so mancher Streifen letztlich auf dem Dachboden mit sommerlicher Hitze und winterlicher Kälte. Oder im Keller, womöglich mit hohen Feuchtigkeitsgrad, wo eine langsamen Selbstzerstörung einsetzte.
Der Hitze und Kälte ausgesetzt, konnten sich die Streifen dehnen bzw. schrumpfen, ein natürlicher Vorgang, der nicht selten dazu führte, dass selbst ein vorhandener Projektor die Filme nur noch zitternd transportiert. Feuchtigkeit förderte den Schimmelbefall, der einmal angesetzt, kaum mehr zu entfernen war. Alles Vorgänge die nicht für den Erhalt dieser schönen Dokumente sprechen.
Was kann der einzelne noch tun, damit die Welt des klassischen Schmalfilms nicht schon nach 70 Jahren untergeht ?
Nun, Aufmerksam die entsprechenden Projekte ausgewählter Einrichtungen, dies sind in erster Linie die Museen zu konsultieren und in Absprache Spenden zusagen oder Leihgaben anbieten. Dies gilt sowohl für die Schmalfilm-Apparate wie auch alle Arten von Amateurfilmen.
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Unser Beitrag Nr. : 06.01.2022
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Wochenticker Februar 07 |
vom, 11.02.2022 |
Ja, es ist richtig, dass das Schmalfilm-Apparate-Museum (sappam) gelegentlich auch Spenden bekommt, deren Zustand beklagenswert schlecht ist oder deren Funktionen technisch betrachtet, einfach nicht mehr gegeben sind.
Da sprechen wir nicht vom Klassiker, wie es die Augenmuschel an Filmkameras ist, die nach vielen Jahren der Lagerung als klebrige schwarze Masse einen Auflösungsprozess durchmacht und schon vielen Menschen nicht nur Hände, auch Wäsche verschmierte. Letzteres erst recht, wenn versucht wurde, aufgetretene Flecke mit einem Lack- verdünner oder Waschbenzin zu entfernen, obwohl klares Wasser, evtl. mit ein wenig Seife doch die beste Lösung gewesen wäre.
Anders sieht es schon bei den Schmal- filmprojektoren aus, deren Antriebsriemen durch Alterung ähnliches Schicksal erfahren, nämlich das der altersbedingten Material- zersetzung. Hier wird weniger die Ver- schmutzung von Händen und Wäsche zum Mittelpunkt, vielmehr ist es die Antriebs- funktion des betroffenen Projektors, die de facto vollständig verloren geht.
Wenn wir schon bei den Projektoren sind, so kann auch vermeldet werden, dass diesen nicht selten das Schicksal der Verbannung auf staubigen Dachboden oder feuchten Keller ereilte, wenn die Lichtquelle, die bekannte Kaltlichtspiegellampe unverhofft durchbrannte, auch wenn es noch Ersatz gab.
Doch die bittersten Schäden, die den Filmkameras zugestoßen sind und im Museum eintrafen, sind Wasserschäden. Insbesondere solche, bei denen eindeutig die Kamera in salzigem oder brackigem Wasser für längere Zeit versank.
Diese Fälle sind, zumindest was die Funktionserhaltung betrifft, so gut wie aussichtslos für eine weitere Behandlung, schon deshalb, weil Korrosionsschäden und Objektivverschmutzungen mit herkömm- lichen Mitteln nicht so einfach behoben werden können. Und daher letztlich eine totale Demontage in keinem Verhältnis zum Aufwand steht. Mehr noch, wenn es sich um Exponate handelt, die noch nicht zur Rarität gezählt werden.
Das es auch Spendeneingänge gibt, die, obwohl als seltenes Objekt betrachtet werden könnten, aber schon einmal dem Versuch einer Reparatur ausgesetzt wurden und sich dennoch in einem ungeeigneten Zustand der Präsentation befinden, dürfte klar sein.
In solchen Fällen stellt man sich im Museum nur vor, vielleicht gibt es noch ein Weiteres vergleichbares Objekt in einem besseren Zustand, bis das Exemplar in die Abt. der Ersatzteile wandert.
So wartet man im sappam beispielsweise auf einen Projektor, Marke Bauer, Modell T 192, der mit einem erheblichen Transportschaden am Gehäuse und somit auch in seinem Inneren eintraf, auf ein weiteres Exemplar für die Ausstellung.
Auch Projektoren, deren Objektive nicht mitgeliefert wurden, gelten als unvoll- ständige Apparate, die nur gelegentlich neu bestückt werden können, nämlich dann, wenn ein Austauschobjektiv aus dem Fundus der Ersatzteile noch zur Verfügung steht.
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Bei Filmkameras stellt sich immer wieder heraus, dass vergessene Stromzellen (Batterien) im Laufe der Jahre ausgelaufen sind und deren Salze die Kontakte im Batteriefach zerfressen haben. Nur in sehr schwierigen Fällen ist eine Funktion nach erfolgter Reinigung nicht mehr gegeben. Doch hier wird immer in Abwägung zum Reparaturaufwand danach gestrebt, den Apparat noch in seinem Originalzustand zu erhalten. Oft mit Erfolg.
Mit der Einführung automatischer Belicht- ungsmesser an Filmkameras werden die Apparate sensibler, was die Blendenmecha- nik betrifft. Die mit Selenzellen bestückten Kameras leiden unter der Alterung der Zelle (Fotowiedersand), es sei denn, die Mechanik der Blende als solche ist verharzt und somit nicht mehr so leicht zu verstellen wie ursprünglich ausgelegt.
Ganz anders bei den Belichtungsmessern nach dem CdS und TTL-Verfahren, die eine Stromzelle benötigen, um die Funktion zu erbringen. Doch wenn hier die Technik versagt. Beispielsweise durch eine fehlende Knopf-Batterie (Ausführung PX Silber-Oxid 2,7 V), so kann bei den meisten Kamera-Ausführungen doch noch mit der manuellen Justierung die Blende eingestellt werden.
Sollten sich diese Belichtungsmesser als bedenklich in ihrer Funktion erweisen, so stellen sie kaum einen Grund dar, dass gesamte Exemplar als ungeeignetes Sammelobjekt zu betrachten, wenngleich nur eine ungenaue Funktionalität des Objekts hier gegeben sein könnte.
Filmkameras mit sichtbaren Schäden am Objektiv, wie z. B. eingedrücktes Filter-Gewinde sind in der Regel kein schöner Anblick. Jeder Versuch einer Korrektur macht den Apparat auch nicht schöner, es sei denn, hier wird der gesamte äußere Objektivring ausgetauscht.
Schwieriger wird es allemal, wenn ein Objektiv wackelt, das heißt, nicht mehr fest auf seinem Sitz gehalten wird. Denn die absolute Genauigkeit des Objektivsitzes im Entfernungsverhältnis zur Filmebene innerhalb einer Filmkamera ist bestimmend für die aufgenommene Bildschärfe. Dies bedeutet, dass jede veränderte Lage des Objektivs, die vom Werk vorgegeben ist, vereitelt die optimale Bildschärfe.
Wackelnde Objektive an Filmkameras sind in der Regel durch einen Sturz entstanden. Sie müssen nicht immer den Totalverlust eines Apparates bedeuten, zeigen aber die unbedingte Reparatur an.
Stiefkinder unter den Schmalfilmapparaten dürften die Bildbetrachter sein, deren Funktion nach so langer Zeit zwar noch oft gegeben ist, wenn die darin verbaute Glühlampe (6 V bei 5 W) mit Bajonett-Sockel noch leuchtet. Doch deren Spiegel, die als 3-faches System verbaut sind, haben, wenn nicht schon Korrosion angenommen, doch eine erhebliche Schmutzschicht (Staub) angesammelt, sodass die Filmbetrachtung nur noch mit Schatten und Fusseln auf der Mattscheibe betrachtet werden können.
Als Resümee dieser Betrachtungen, stellen wir im sappam immer wieder fest, dass die meisten Apparate sammelwürdig sind, wenngleich mit kleinen oder großen Fehlern.
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Unser Beitrag Nr. : 11.02.2022
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Wochenticker Nr. 14 |
vom, 01.04.2022 |
sappam Team - Veröffentlicht am:   01. April 2022 - Mitteleuropäische Zeit - 7:56:19 |
Der lange Weg zur Bild für Bild Digitalisierung von Amateurfilmen. Teil 4
Bisher wurden hier in dieser Reihe die Anfänge und Entwicklungsfasen der elektronischen Filmaufzeichnungen leicht verständlich dargelegt. So entstand auch der Begriff Video, der als Ableitung des lateinischen Wortes videre entstanden sein soll. Obwohl es sicherlich mehr als Marketing-Begriff erdacht wurde.
Der große Durchbruch entstand, als Mitte der 1970er-Jahre die sogenannten Video-Rekorder auf den Markt kamen, Apparate, mit denen man Fernsehsendungen auf Bandkassetten aufzeichnete und diese Filme nach eigenem Gusto so oft man wollte abspielbar waren.
Auch die kommerziell angebotenen Video-Kassetten - vorwiegend VHS-Kassetten - mit Filmen der Filmstudios aus den USA und anderen Ländern gaben dem interessierten Publikum neune Möglichkeiten, im eigenen Heim, dem danach genannten Pantoffel-Kino, bewegte Bilder über den Fernsehapparat gezielt und ausgewählt anzuschauen.
Ohne diese Trends und der sehr unterschiedlichen Entwicklungen der Technik, die heute die digitale Filmaufnahme und Sendetechnik ermöglicht, wäre es kaum denkbar, dass der Amateurfilm, der nach 1945 zunehmend Liebhaber fand, doch noch auf einem modernen Flachbildschirm sichtbar gemacht wird.
Der Amateurfilm wurde von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, im Bildformat 4:3 belichtet und vorgeführt. Heute im Jahr 2022 gilt als Standard in der digitalen Filmwelt, das Seitenverhältnis von 16:9, auch als Full-HD bezeichnet.
Um nun die beiden Systeme, der klassische Amateurfilm und das Full-HD-Video, zusammen zu bringen, bedarf es einer Maschine die den alten Normal 8 oder Super 8 Film mithilfe eines elektronischen Apparates erfasst. Ein Apparat, genannt Scanner.
Als Scanner bezeichnet man ein Gerät, dass die Dinge abtastet und die damit erfassten Ergebnissen aufzeichnet bzw. speichert.
Das sogenannte Bild für Bild scannen von Filmen hat sich als ein optimales Anpas- sungsverfahren zur Videotechnik erwiesen. Es wurde anfänglich von professionellen Anbietern der Filmindustrie eingesetzt und genutzt. Ein Verfahren, ganz anders als die analoge Übertragungsmethode mit Film- projektor und Videokamera.
Der Bild für Bild Scanner, den sich heute auch ein Amateur finanziell leisten kann, ist ein Apparat, der neben der Filmtransport- einrichtung und der Spulenaufnahmen über ein essenziell wichtiges optisches System verfügt, mit dem die Bilder des Films Schritt für Schritt elektronisch aufgenommen werden.
Ein geeignetes Softwareprogramm verar- beitet diese Bilderfolgen und verdichtet die erfassten Signale mittels eines Codecs - Kompressionsverfahren - zu einer heute vom Computer lesbaren Datei - hier mp4 -.
So manchen Amateur möge es erstaunen, dass so eine kleine und sehr bescheiden wirkende Maschine diese Umwandlung bewerkstelligt. Denn es bedurfte doch einiger Besonderheiten, die in der Entwicklung die zu berücksichtigen waren.
Der verbaute Bildsensor in so einer Maschi- ne sollte zeitgemäß die schon hochauf- lösenden Bilder erzeugen (DCI 2K = 1080p).
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Ein Mechanismus, der vom Filmstreifen Bild für Bild über eine geeignete Hintergrund- beleuchtung führt, ist unabdingbar. Dafür muss auch die Filmzuführung sehr präzise jedes Bild unter das Objektiv der Aufnahmeeinrichtung platzieren können.
So eine Filmvorschubeinrichtung sollte für die beiden gängigen Filmformate aus der Amateurfilmwelt umschaltbar sein, ohne an Präzision zu verlieren.
Das Objektiv, das die einzelnen Bilder erfasst, ist ein Objektiv ähnlicher Brennweite die eines Mikroskops. Es ist sehr genau auf die Oberfläche des Films ausgerichtet, denn jede Ungenauigkeit des Abstands zwischen Bildsensor und Filmebene würde zur Un- schärfe der aufgenommenen Bilder führen.
Außerdem sollte der Filmscanner, wie schon erwähnt, die üblichen Speichermedien (SD-Flash oder USB-Stick) annehmen und den Datei-Typ mp4 generieren. Denn diese Dateien lassen sich in der Folge leicht auf einem PC oder Notebook nacharbeiten. Was unbedingt nötig wird.
Hier kommen nun die Videoschnittpro- gramme ins Spiel, von denn schon in den beiden vorherigen Beiträgen die Rede war. Ein Scanner, der die Bild für Bilderfassung eines Filmes abarbeitet, liefert letztlich von den ursprünglich 16 bzw. 18 B/s nun Sequenzen von 30 B/s, die die Scannersoftware generiert.
Schnittprogramme bewerten diese Bild- frequenz als Faktor 1, der natürlich nicht mit der Vorführgeschwindigkeit des klassisch aufgenommenen Films übereinstimmt. Daher sind die digitalen Signale des nun erstellten Video-Formats zu verlangsamen, was die schon erwähnten PC-Schnittpro- gramme durch Verkleinerung dieses Faktors möglich machen.
Doch eines können die Scanner noch nicht beherrschen. Die Verkürzungen der Filmstreifen durch Alterung und den chemischen Abbau der Emulsionspigmente auf dem Film.
Die erste Eigenschaft führt dazu, dass die genaue Bildpositionierung unter dem Bildsensor des Scanners leicht verschoben abgelichtet wird, was zu einer zitterigen Wiedergabe letztlich führt. Die zweite Eigenschaft lässt bestimmte Farben nicht mehr erstrahlen, da die Pigmente unwiederbringlich verblasst sind.
Etwas anspruchsvollere Videoschnittpro- gramme wie z. B. das Corel Pinnacle Studio ab Vs. 16 ermöglichen Verbesserungen solcher manchmal störender Effekte. Da können Farbkorrekturen im bescheidenen Masse vorgenommen werden, genauso wie die Bildberuhigung, der sogenannte Film- stabilisator. Hier werden die fortlaufenden Bilder nochmals zentriert, was einen beruhigten Eindruck bei der Filmvorführung hinterlässt.
Eine Besonderheit, die hier noch nicht angesprochen wurde, ist die Digitalisierung von Tonfilmen.
Die Tonspur von Amateurfilmen sind analoge Aufnahmen die zuerst in ein MP3-Format umgewandelt werden müssen, um dann mit dem geeigneten Video-Schnittprogramm auf der Zeitleiste Sound synchronisiert zu werden. Alles insgesamt eine schweiß- treibende Aufgabe, wenn man sich traut dies fachgerecht durchzuziehen. Es ist aber dies auch machbar !
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Unser Beitrag Nr. : 01.04.2022
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Wochenticker Nr. 32 |
vom, 05.08.2022 |
Ein Politiker würde die Frage nicht sofort beantworten. Hier können wir aber sagen: ja, es ist so, die Schmalfilmtechnik wurde von den Profis nie richtig erst genommen.
Ob es ein Berufsethos war oder nur Gleichgültigkeit gegenüber dem kleinen Bruder, sei dahingestellt. Richtig ist es aber, dass der Schmalfilmer kaum Beachtung oder Würdigung erfuhr, die aus dem Lager der professionellen Kinoszene kamen.
Klar: Das schmale Filmformat von 8 mm und der in jedem Vergleich nicht mithaltenden Bildqualität stellte tatsächlich keine Konkurrenz für die Profis dar. Schon gar nicht, was die eingefangenen Szenen, ob zufällig oder bewusst gestaltet betraf.
Lediglich die schon unter dem Begriff Schmalfilm fallenden Apparate und Filme für das 16-mm-Format schienen gelegentlich erwähnenswert zu sein. Darunter vielen einige Filme aus dem Bereich ' Beobachtete Natur ' und ' Leben der Insekten ', was schon von den Walt Disney Studios in den 1950er-Jahren praktiziert und in den großen Kinos vorgeführt wurde.
Der klassische Schmalfilm im 8-mm-Format kam auch, was die Fachbücher betrifft, kaum in den Handel. Lediglich in Ost-Europa - genauer, nach 1945 - wurde einige interes- santen Veröffentlichungen zum Amateurfilm und die angewandte Technik gemacht.
Dazu sind die Autoren H.C. Oppermann und Peter Sbrzesny zu erwähnen, die in zahlreichen Auflagen ihrer Bücher eine umfangreiche Auskunft geben, die dem Schmalfilmer oftmals halfen, bestimmte Dinge bzw. Eigenschaften der Kinematografie zu verstehen. Der eine veröffentlichte in München seine Werke, der andere in Leipzig.
Im übrigen, in Ost-Deutschland wurde entgegen allen Vorstellungen das Hobby Schmalfilm intensiver gelebt als in West-Deutschland, obwohl hier das Angebot an moderneren und leistungsfähigeren Apparaten größer war. In Ost-Europa, zu dem politisch geprägten Begriff gehörte auch Ost-Deutschland, wurde die Freiheit, den Amateurfilm zu gestalten, höher gefeiert als im West-Europa.
Der ständige Druck der professionellen Filmindustrie, mit ihren unendlichen Möglich- keiten modernste Technik einzusetzen, um im Wettbewerb des Großen Kinos zu bestehen, ließ für Kommentare zum privaten Amateur- schmalfilm keinen Raum.
Die Filmemacher der bekanntesten Film-Studios der Welt setzten alle ultimativen Techniken ein Dinge die dem Amateur weitgehend verborgen blieben.
Typischer Fall war die Breitwandprojektion, das Cinemascope-Verfahren, das mit speziellen Linsen die Bilder seitlich streckte. Das dabei auch eine andere Proportion der Bild-Ästhetik entstand, konnte dem Amateur - so wurde argumentiert - eigentlich nicht zugemutet werden. Doch die Firma E. Bauer bot eine Lösung mit ihrem Modell Bauer 88 E durch den Einsatz des Anamorphots (Isco) an. Eine Möglichkeit das klassische Seitenverhältnis des Kinofilms von 4:3 um den Faktor 1,5 seitlich zu verändern. Es bleib eine Rarität.
Nur wenige Filme im Normal 8 Format wurden so gedreht, auch wenn das gleiche Objektiv von Isco problemlos vor den Projektor gesetzt werden konnte, um das gestauchte Film-Bild auf der Leinwand entzerrt zu projizieren.
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Aber solche Filme mit Bildern gespreizter Seitenlänge lösten keinen Rummel, weder bei den Amateurfilmfreunden noch bei Profis aus, denn die Bildqualität litt doch sichtlich. Was nicht verwunderte, zumal nun das Korn des Film-Materials übermächtig wurde.
Endgültig tot war auch die Breitbild-Technik für den Amateur durch die konsequente Einführung des Vario-Objektivs an Schmal- filmkameras. Dies nachdem das Turret, die Revolver-Halterung für Objektivvorsätze. Zoom-Objektive erlaubten den Reflexsucher, der zum Standard wurde. Eine Anamorphot-Linse lies sich nun nicht mehr starr montiert am vorderen Objektivring befestigen, da dieser für die Entfernungseinstellung frei beweglich sein musste.
Nun ausgestattet mit den Zoom-Objektiven, bekamen die Schmalfilmkameras ein sehr präzises Bauteil, durchaus vergleichbar mit einem guten Objektiv an Profi-Kameras des Großen Kinos, doch der Umstand, dass diese Objektive mit dem Kamerakörper - dem Body - fest verbunden waren, machte die Schmalfilmkameras wiederum zum unbedeu- tenden kleinen Bruder der Filmtechnik.
Kaum eine Innovation, und derer gab es im Laufe der Jahre mehrere konnte die Profis überzeugen, sich für das Format zu erwär- men. Nur Film-Klubs kamen gelegentlich in Kontakt mit den Größen der Profi-Kinos.
Selbst auf Festivals der Amateurfilmer zeigten sich die professionellen Filmemacher selten bzw. wenig, es sei denn, ein 16-mm Film hatte sich schon im Vorfeld einen Namen gemacht. Das Super 8 Format schaffte aber so gut wie nie den Durchbruch.
Auch der bekannte Filmregisseur Steven Allan Spielberg (* 1946 - USA), der vorgab, mit einer Amateurfilmkamera zum ersten Mal mit dem Filmemachen in Kontakt gekommen zu sein, gestand in seiner Filmproduktion, mit dem Titel ' Super 8 ' dem Amateurfilm eine zentrale Rolle in der fiktiven Handlung des Films zu, doch über die Mög- lichkeiten, die die Amateurfilm-Technik in Wirklichkeit dem Hobbyfilmer an die Hand gab, kam nie eine bewundernde Aussage.
Natürlich kann man die großen Filmkameras, die in den Filmstudios und am Set im Freien stehen, nicht mit einer Schmalfilmkamera vergleichen. Dies gilt selbstverständlich auch für die Projektortechnik im Großen Kino, die wesentlich komplexer ist als die des Heimprojektors für das Schmalfilmformat.
Und dennoch, die Hersteller von Schmal- filmkameras haben sich immer bemüht, eine eindrucksvolle Technik anzubieten, die dem wirklich ambitionierten Amateur eine relativ breite Anwendung ermöglichte, z. B. eindrucksvolle Effekte mit nur einem Apparat in Händen.
So konnte der Amateur mit hochpreisigen Filmkameras neben der lippensynchronen Tonaufnahme auch die Szenen-Überblend- technik, den Zeitlupen- bzw. Zeitraffer-Effekt problemlos einsetzten. Einzelbildaufnahmen für den Trickfilm gab es schon sehr für. Mit den sehr leistungsstarken Vario-Objektiven - mit einem Zoom-Faktor bis 12 - wurde der überzeugende Effekt der Kamerafahrt möglich, wenngleich nur mit einem Stativ diese Filmszenen ruhig blieben.
In der letzten Entwicklungsfase der Schmal- filmkameras gab es noch die AutoFocus (AF) Lösung und nicht zu vergessen die licht- starken Zoom-Objektive die bei Kerzenlicht erstmals liebliche Filmszenen ohne Kunstlicht ermöglichten.
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Unser Beitrag Nr. : 05.08.2022
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Wochenticker Nr. 40 |
vom, 30.09.2022 |
Das Schmalfilm-Apparate-Museum beruht auf ein Projekt, das alle Varianten von Amateurfilmapparaten, die je gebaut wurden, konsequent zusammen trägt, um die darin enthalten Technik nicht zu vergessen. Denn nach der Einführung der elektronischen Videoaufzeichnung für Amateure, die ab den 1980er-Jahren ihren Siegeszug weltweit begann, kann der klassische Amateurfilm als gestorben bezeichnet werden.
Zwar ging der Untergang nicht so schnell vonstatten wie ein Schiff in stürmischer See, doch für die Filmfreunde und die Hersteller dieser Apparate war es überraschend, in nur 10 Jahren vom Markt mit einer ganz anderen Technik überrannt zu werden.
Der eine oder andere Hersteller von Filmkameras oder Projektoren hielt sich noch am Leben bis ins Jahr 2000, doch eine Entkommen vom Untergang blieb selbst dem größten und bekanntesten, wenn nicht sogar erfolgreichsten Anbieter aller Zeiten für Super 8 Filme die Grundlage aller Amateurfilme von der Firma Kodak (USA), nicht erspart.
Genau genommen ist somit die etwa 40-jährige Vergangenheit noch kein Zeitraum der es rechtfertigen würde, eine Sammlung anzulegen, damit die Wichtigkeit in der Entwicklung der Kinematografie belegt wird. Aber es hat sich gezeigt, dass die schnell fortschreitende Technik in einer Menschengeneration (25 Jahre) doch vieles vergessen lässt, was einmal war.
Wer also heute womöglich auf eine Familienvergangenheit zurückblickt, landet diesbezüglich bei den Großeltern, die noch aktiv den Schmalfilm als ein Ereignis erlebten, das in so manchen Fällen eine Historie mit den 8 mm breiten Filmstreifen hinterlassen hat.
Die heute lebenden Jugendlichen oder besser gesagt die Enkel jener Filmfreunde der 1970er-Jahre zeigen noch kein Interesse an dem, was damals geschehen ist, sie sind mehrheitlich mit ihren Smartphones unter- wegs, doch auch sie werden einmal in das Alter kommen, wo ein Bedürfnis auf Wissen zu ihrer Herkunft aufkommt.
Die eingefangenen Bilder aus dem 20. Jahrhundert, die die Filmamateure hinter- ließen, werden dann zu einem Zeugnis und nicht selten auch zu einem Zeugnis ganz privater Art. Der Schmalfilm auf dem Dachboden oder im Bücherschrank in einer Schatulle verstaut, kann Auskunft geben über die Dinge, die sich damals ereignet hatten. Alles, man glaubt es nicht, festgehalten auf Film mit bewegten Bildern.
Nun gibt es zwischen Enkeln und Großeltern noch die Generation der Eltern, die nicht selten als Kinder auf den Amateurfilmen zu sehen sind. Doch der schmale Film auf einer Rolle bietet sich nicht ohne einen geeigneten Projektor für eine Betrachtung an. Daher wird jeder, der einen dieser schmalen Filme im Hause hat, auch einen Projektor irgendwo auf dem Dachboden oder im Keller finden. Sucht er nur danach !
Einmal fündig, wird die Spannung immer größer, doch noch einmal die Vergangenheit in die Gegenwart zu bringen. Ein Filmvor- führabend in der Familie wird angesagt. Idealerweise sind diese Abende im Winter, wenn es früh dunkel wird und die Stunden im Familienkreis etwas heimlicher sind.
Voraussetzung ist allerdings, dass der Filmprojektor noch funktionstüchtig ist.
Leider wanderten schon sehr früh viel Projek- toren auf dem Dachboden, wenn das Leucht- mittel, also die Projektorlampe verglüht war, obwohl der Apparat mit all seinen anderen Funktionen durchaus noch tüchtig blieb. Der nicht ganz billige Ersatz wurde zwar erwogen, aber immer wieder vertagt, was dann allerdings in den Zeitraum fiel, in der die Video-Technik im Wohnzimmer Einzug hielt. Der Projektor wurde einfach immer mehr vergessen.
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Damit ergibt sich heute die prekäre Situation für den Finder eines Projektors, dass der mittlerweile eingetretene Alterungsprozess an einem entscheidenden Bauteil, dem An- triebsriemen, nicht spurlos blieb. Verbaute Antriebsriemen in Filmprojektoren wurden mehrheitlich aus einer elastischen Masse nicht immer nur aus Gummi hergestellt, eine Masse, die zwar hitzebeständig war aber durch die Alterung seine Festigkeits- eigenschaften verlor. Fazit: Mit den Jahren zersetzt sich das Material und kann daher nicht mehr den Zweck erfüllen, dem es dienen sollte.
Spätestens hier stellt sich für dem Gelegenheitsfilmvorführer die Frage: Reparatur, ja oder nein ?
Die Mehrheit der Betroffenen wird im ersten Augenblick die Lösung in einer Reparatur sehen wollen, doch letztlich ist die Durch- führung ein schwieriges Unterfangen. Fach- werkstätten bieten diesen Service kam mehr an und wenn, dann nur verbunden mit hohen Kosten, die zudem durch den erforderlichen Transport zur Werkstatt, wie das Porto so eine Aktion definitiv, in Frage stellt.
Somit ist aber noch immer nicht der vorhandene Film aus Opas Zeiten, um den es eigentlich geht, vorgeführt. Alle Überlegungen gehen nun folglich mehr und mehr dahin, das historische Filmmaterial der Familie digitalisieren zu lassen.
Hier nun wird die DIGI-Herbst-Aktion 2022 für unsere Leser interessant. Denn wir bieten allen Freunden des Schmalfilms ein außer- gewöhnliches Angebot all jenen Spendern an, die bereit wären, einen vorhandenen Schmalfilmapparat dem Museum zu überlassen. Im Gegenzug bieten wir die kostenlose Digitalisierung eines Amateur- films mit der maximalen Länge von 120 m an, wenn bis zum 30.11.2022 die vorge- sehene Spende zusammen mit dem priva- ten Schmalfilm und einem USB2-Stick von mind. 8 GB und freigemacht bei uns eingeht.
Nach von uns durchgeführter Digitalisierung, die in der Regel innerhalb von 14 Tagen erfolgt, wird der Originalfilm einschließlich dem mitgelieferten USB2-Stick und aufgespielter Video-MP4-Datei kostenlos an den Spender zurückgeschickt.
So kann der digitalisierte Amateurfilm aus den 20. Jahrhundert spätestens zu Weihnachten auf einem modernen TV-Gerät problemlos betrachtet werden.
Betrachtet man die vom sappam ausgerufene, zeitlich begrenzte Aktion von Außen, so dürfte schnell klar werden, dass das Angebot DIGI-Herbst-Aktion 2022, für alle die sich daran beteiligen, eine Win-Win Aktion ist. Einerseits fließt dem Museum eine Spende zu, was eine gute Tat wäre, andererseits bekommt der Spender einen digitalisierten Film an die Hand, der die sehr privaten, vor Jahren eingefangenen Film- szenen in die Gegenwart holt und zugleich diese für weitere Jahre erhalten wird.
Es ist also einmal wieder Zeit, die Vergangenheit auflebenzulassen. Das sappam ermöglicht es mit dieser Aktion. Weitere Details und Infos betreffend einer Beteiligung erhält man unter dem Link Spenden auf dieser Seite.
Wer also die Apparate nicht mehr bedienen kann oder vielleicht nicht einmal mehr über ihre Funktion etwas zu wissen, der tut gut daran, über eine Spende im Rahmen dieser Aktion nachzudenken.
Wir freuen uns über jede Spende, denn so kann sichergestellt werden, dass die Schmalfilmapparate aus der Welt der Amateurfilmer nicht ganz verloren gehen. Der Trend der Zeit scheint aber dahin zu steuern, dass der klassische Schmalfilm aus Mangel an noch funktionsfähigen Vorführgeräten ein jähes Ende haben wird. Die Apparate selbst landen dann immer häufiger auf dem Sperrmüll. Und das wäre doch zu schade !
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Wochenticker Nr. 39 |
vom, 23.09.2022 |
Wo gearbeitet wird, da fallen Späne, dieses Sprichwort gilt zwar für den Tischler, der sein Brett hobelt und doch sagt es uns da, wo sich etwas bewegt, hier sind Maschinen gemeint, da werden bedingt durch den Verschleiß auch Reparaturen gelegentlich fällig.
Ob es nun eine große Hobelmaschine beim Schreiner ist oder die Nähmaschine beim Schneider, egal, überall ist mit einigen Reparaturen an anfälligen Bauteilen zu rechnen.
Wir können daraus schließe, dass auch Schmalfilmapparate anfällig sind und der Reparatur bedürfen, wenn deren korrekte Funktionen nicht mehr gegeben sind.
Es ist erstaunlich wie wenige Reparaturen bei den Schmalfilmkameras anfielen, als diese ihren Boom in den 1970er-Jahren hatten. Ein Zeichen, dass die vorwiegend aus Japan gekommenen Kameras durchaus den Ansprüchen der Zeit genügten, auch wenn bei den Konstruktionsüberlegungen lieber eine Überdimensionierung der Bauteile bevorzugt wurde, als mittelfristig einen schlechten Ruf zu erwerben.
Man wusste schon, dass eine Kennzeichnung wie Made in Japan ähnlich dem damals schon positiv belegten Begriff Made in Germany ein Qualitätsmerkmal für Maschinen und Apparate des Landes positiv wirken würde, wenn diese weltweit getragen wird. Obwohl der Slogan Made in ... , gefolgt vom Herstellerland schon um 1891 verbindlich eingeführt wurde.
Neben den selbstgestellten Qualitätsan- sprüchen der Hersteller für Waren Made in Japan gab es in Japan noch das JCII - Japan Camera and optical instruments Inspection and testing Institute – welches explizit für die Aufsicht zur Einhaltung der Qualität optischer Apparate wie Fotoapparate, Filmkameras, Projektoren etc. gegründet wurde.
Alle Amateurfilmkameras, die in Japan für den Export gefertigt wurden, kamen mit dem kleinen ovalen, goldenen Etikett in den Handel, der auch noch heute an so mancher Filmkamera haftet.
Bei den Filmprojektoren für den Amateur wurde diese Zertifizierung nicht ganz so erst genommen. Und doch zeigt sich auch hier ein hoher Standard an Qualität. Wenngleich zumindest in Europa hier die österreich- ischen und italienischen Projektorhersteller erfolgreicher agierten, als die Hersteller aus Asien.
Wie auch immer, Reparaturen fielen bei nur wenigen Apparate der Amateur-Kinema- tografie an. Gemessen an der Anzahl von Apparaten, die auf den Markt kamen.
So stellt sich hier natürlich die Frage: Waren all die Apparate technisch betrachtet zu großzügig ausgelegt und somit für den Amateurgebrauch etwas überdimensioniert, oder war es tatsächlich die ausgezeichnete Präzisionsarbeit, die die Hersteller vorlegten ?
Rückblickend lässt sich diese Frage kaum beantworten, denn eine Nachfrage an Reparaturservice ist heute so gut wie nicht mehr gegeben.
Fiel einmal eine Filmkamera ins Wasser, so stand tatsächlich eine Generalüberholung an. Auch der Sturz einer solchen Kamera aus der Höhe einer Tischkante war oft Grund zu einer Reparatur. In beiden Fällen, die im Übrigen die häufigsten waren, ergab sich nicht selten eine zusätzliche Frage: Lohnt es sich für den Preis der Reparatur nicht doch noch ein aktuelleres Modell neu zu erwerben ?
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Der passionierte Filmer, dem so ein Missgeschick widerfuhr, haderte nicht lange und entschloss sich für das neuere Modell mit erweiterter Technik, denn im Laufe der Boom-Jahre wurden die immer leistungsfähigeren Filmkameras nicht viel teuerer.
Der Gelegenheitsfilmer verkraftete den Verlust oder versuchte eine Reparatur auf eigenes Risiko. Ein Risiko, das hier und da wohl eingegangen wurde, aber sich letztlich dann doch lohnte.
Wassereinbruch, insbesondere Salzwasser, war, wenn die Flüssigkeit ins Objektiv eindrang, das Zeichen eines Totalverlustes, der ähnlich eines Diebstahls betrauert wurde.
Professionelle Reparaturen an den Belich- tungsmessern - Selen und TTL - einer Filmkamera gab es hier und da, doch hielten sich die Reklamationen in Grenzen. Anspruchs- volle, die sogenannten hochpreisigen Appa- rate, wurden aufgrund ihrer technischen Komplexität öfters mal zur Inspektion gege- ben, schon deshalb, weil der Anspruch auf höchste Qualität der Filme Wert gelegt wurde.
Fehlerhaft zeichnende Objektive sind in den wenigsten Fällen bekannt geworden. Die häufigsten Reparaturen wurden allerdings gemacht, nach ausgelaufenen Batterien, deren Säure über einem längeren Zeitraum wirkend Kontaktfehler und Kabelfraß zu den elektrischen Kompo- nenten führte.
Natürlich gab es auch hier und da zerbrochene Kunststoffteile, insbesondere an den Griffen, die von einem Fachmann ersetzt werden mussten, um die Funktion solcher Kamera wieder herzustellen.
Bei den Projektoren, die die Amateure erwarben, waren Reparaturen häufiger, wenngleich sich hier schon das wesentliche Problem in den mitgelieferten Bedienungs- anleitungen wiederfand. Das Leuchtmittel. Das mit Abstand anfälligste Bauteil eines Projektors. Mehr noch seine Nutzungs- erwartung - Lebensdauer - war sehr einge- schränkt, was technisch bedingt durch die erzeugte Hitze während der Projektion geschuldet war.
Projektorbesitzer, die sich die Prozedur des Lampenwechsels nicht zutrauten, mussten in eine Fachwerkstatt, oder zum örtlichen Fotohändler gehen, um mit dem Problem Herr zurechtzukommen.
Da bei Projektoren fast alles offen liegt, da, wo der Film transportiert wird, wurde gele- gentlich nur eine Reinigung fällig. Wenn diese nicht erfolgte, kam es zu Filmkratzer, weil sich die auf dem Film befindlichen Staubpartikel auf dem heißen Filmbühnen- fenster festsetzten bzw. hier verschmorten.
Etwas pflegebedürftiger und somit auch etwas reparaturbedürftiger waren die Tonfilm-Projektoren. Schon deshalb, weil der techni- sche Aufwand an Mechanik und Elektronik nicht ganz unbedeutend war. Der Gleichlauf von Film und Ton war eine Herausforderung bei diesen Apparaten. Mehr noch, elektrische Störungen im Tonteil mussten sorgsam unterdrückt werden.
Was allerdings den meisten moderneren Projektoren eigen war, ist die vorzeitige Alterung des Antriebsriemens. Einerseits bedingt durch deren elastische Eigenschaft, andererseits durch die immer wieder auftretende Hitze bei der Projektion durch das Leuchtmittel.
Nur wenige Besitzer trauten sich hierfür eine Reparatur mit eigenen Händen zu.
Schade, dann wären das Ranking in Sache guter Qualität noch besser ausgefallen !
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Unser Beitrag Nr. : 23.09.2022
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Wochenticker Nr. 02 |
vom, 05.01.2021 |
Selbst 2020 stellte sich die Frage nur noch sehr selten, schon deshalb, weil die klassischen Filmstreifen auf Zellulosebasis oder Polyester nur noch schwerlich zu erhalten sind. Ähnliches gilt für die passioniertesten Filmer, die tun sich heute ebenso schwer, doch noch mit Amateurfilmkameras zu Arbeiten, um sicher zu sein, dass die Ergebnisse nach der Filmentwicklung noch überzeugen.
Auch Amateurfilmkameras sind der Alterung ausgesetzt, was so manchen hochpräzisen Apparat heute schon charakterisiert und daher nicht mehr den Ansprüchen, die die Bild- und Filmschaffenden des Kinos vom Film fordern.
Wir vom Museum erkennen mittlerweile den heutigen Zustand einer Filmkamera recht gut, wenn an uns, was nicht selten ist, die Anfrage herangetragen wird, eine Filmkamera zu beurteilen, nicht nur um ihren Geldwert zu ermitteln, nein, auch was so ein Apparat noch leisten könnte.
Um es aber vorwegzusagen, das sappam beurteilt bzw. schätzt keine Apparate, um ihre Wertigkeit festzustellen, vielmehr betrachten wir die Apparate als Sammelobjekte, die eine Geschichte erzählen könnten. Sobald der Gedanke einer geldwerten Schätzung dazu dienen soll, käuflich uns angeboten bzw. veräußert zu werden, geben wir keinen Kommentar ab.
Unter diesen Umständen wird die Frage: Was machen mit der Filmkamera für den Besitzer ? In den meisten Fällen kommt die Frage erst auf, wenn aus einer Erbmasse heraus eine gut erhaltene und komplette Filmausrüstung mit Filmkamera auftaucht.
Das Schmalfilm-Apparate-Museum kennen solche Situationen zu gut, bei denen die Besitzer eine Lösung für den Verbleib der Apparate suchen. Daher stammt ein nicht unbedeutender Anteil der dem Museum überlassenen Spenden.
Spenden, die auch auf dieser Web-Seite sortiert nach Jahrgängen einsehbar und veröffentlicht sind, ermöglicht dem Spender jederzeit den Verbleib zu ermitteln. Wir als Betreuer der Objekte geben somit auch die Sicherheit einer sachgerechten Aufbewahrung jeder uns überlassenen Spende.
Filmkameras, die uns erreichen, sind in vielen Fällen noch funktionstüchtig. In anderen doch unbrauchbar. So z. B., wenn starke Korrosion durch Feuchtigkeit schon äußerlich sichtbar wird. Auch Fälle, in denen eindeutig der Apparat einmal im Wasser lag und mit erheblichen Schaden wieder hervor kam, liegen uns vor.
Doch die bedauerlichsten Zustände haben solche Filmkameras, die zwar mechanisch funktionstüchtig sind, aber irgendwie am Objektiv beschädigt wurden. Da sind es die Fälle, bei denen ein Sturz sichtbar an der Verformung des äußeren Objektivringes oder der Pilzbefall im unzugänglichen Inneren des Objektives die Ursache der Unbrauchbarkeit geworden sind.
Durch die Tatsache, dass die meisten Apparate, die ab 1963 auf den Markt kamen, nicht mehr mit Federwerken, sondern mit einem Elektromotor ausgelegt auf Batteriebetrieb umgestellt wurden, haben sich auch die Fälle der ausgelaufenen Zellen in den Batterieschächten gehäuft. Ähnliches gilt für die Belichtungsmesserbatterien, die zwar dichter aufgebaut waren, aber doch nach Jahren Säure ausdunsteten.
Wodurch die am häufigsten auftretenden Fälle von Störungen in heute noch eingesetzten Filmkameras, die Korrosion der Batterieschächte mit von Säure angegriffenen Kontakten und Kabeln ist.
Was noch hier und da auffällt, bei der Beurteilung auf Funktionstüchigkeit eines Apparates aus den 1970er-Jahren, ist die Tatsache, dass Prismen, die bei Reflexkameras das Licht für den Sucher abzweigen, nicht mehr auf ihrem ursprünglichen Sitz kleben. Dadurch wird der Lichtstrahl nicht mehr in den Sucher geleiten noch auf die Filmbühne, wo der Film anliegt. Folglich ist jede weitere Nutzung sinnlos, auch wenn die restliche Mechanik noch funktioniert.
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Eindeutige Fehler in der Mechanik treten selbst nach so vielen Jahren kaum auf, auch wenn bekannt ist, dass bestimmte Serien bzw. Modelle typisch negative Merkmale zeigen. Diese werden verursacht, einerseits durch verharzte Fette, welches ein gleichmäßiges Gleiten in den Lagern verhindern oder durch gummierte Teile, deren Oberfläche sich durch Alterung auflöst und deshalb die vorgegebene Funktion unmöglich macht.
Dass wir hier nur die bekanntesten Fehler einer Schmalfilmkamera aufzeigen, liegt auch daran, dass es eigentlich nicht zur Aufgabe eines Museums gehört, die vorhandenen Apparate zu restaurieren bzw. reparieren. Vielmehr sollen die Objekte in ihrem ursprünglichen Zustand verbleiben, wenn auch eine oberflächliche Reinigung in den meisten Fällen angesagt ist.
Nur in Workshops scheint es angesagt zu sein, auch einmal das Innere einer Kamera zu erforschen und somit den konstruktionsbedingten Aufbau kennenzulernen. Die meisten Hersteller fertigten in logischer Reihenfolge diese Apparate, die in umgekehrter Weise als Wissen für Reparaturen dienlich sein können.
Es gehörte zum guten Ton und grundlegenden Maxime, unschöne Öffnungen und Verschraubungen am äußeren Kamerakörper zu kaschieren. So wurden bis kurz vor der Endmontage bestimmte Öffnungen freigehalten, zwecks Justierung, um dann entweder mit Folien oder Aluplättchen abgedeckt zu werden.
Diese Abdeckungen sind bei einer Reparatur zu entfernen um dann die Reihenfolge der Demontage zu finden. Auch sind oft Drehköpfe und aufgesetzte Halterunge noch störend um in das Innere eines Apparates vorzustoßen.
Reparaturen an Kabeln und Kontakten, die durch Säureeinfluss nicht mehr den Strom leiten, sind i. a. leicht durchzuführen. Hingegen werden notwendige Eingriffe in ein Zoomobjektiv, um einen Pilzbefall zu beseitigen, so gut wie nicht möglich, es sei denn, man verfügt über entsprechende Werkzeuge aus der Feinmechanik und Optik.
Das Auswaschen verharzter Fette an Lagern ist nur mit Sorgfalt und Vorsicht unter Benutzung von Feuerzeugbenzin, wenn überhaupt, zu empfehlen. Denn der Zugang zu dieser Mechanik ist meistens schwer zugänglich, zumal die Kameras in Segmenten montiert wurden und daher eine Reihe von nicht betroffenen Bauteilen zuvor noch demontiert werden müssen.
Bei all diesen Arbeiten sollte eine genau Reihenfolge der Demontage am besten schriftlich notiert werden, denn schon nach wenigen Schritten verlässt uns normalerweise jede Erinnerung. Verhängnisvoll erweist es sich dann nach erfolgter Reparatur bei der erneuten Montage des Apparates, wenn nicht die vorgegebene Reihenfolge eingehalten werden konnte.
Bleiben Teile bei einer Reparatur übrig, ist Gefahr in Verzug und mehrmalige Demontagen erweisen sich auch nicht als besonders gut.
Wer sich also an einen Kamerareparatur wagt, sollte folgenden Hinweis beherzigen. Ohne Reparatur bleibt die Kamera als unnützer Gegenstand zurück. Jeder Versuch ist hingegen es Wert, eine Lösung zum Besten zu finden. Dann wäre abzuwägen, soll es ein Profi reparieren, derer es heute kam mehr gibt, oder geht man selber mit Verstand und geeignetem Werkzeug an die Aufgabe, wohl wissend, dass evtl. anfallende Ersatzteile nicht mehr zu haben sind.
Auch wenn eine Amateurfilmkamera zu den sehr geschätzten optischen Geräten gehört, so ist sie mehr ein mechanisches Präzisionsgerät, dass die Optik sehr fein angepasst und justiert aufnimmt. Denn der Spielraum zwischen Filmoberfläche und genauem Brennpunkt des Objektivs auf die Filmfläche ist ungemein klein und will vermessen bzw. nach jedem Eingriff letztlich doch geprüft sein.
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