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Archiv: Beiträge u. Berichte über August
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Wochenticker Nr. 36
Beitrag Nr.: 28.08.2020      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   28. August 2020 - Mitteleuropäische Zeit - 08:02:34




Nun ist die Urlaubszeit 2020 schon fast zu Ende und wir Planen
eine neune DIGI-Aktion als Bon Bon zur Weihnachtszeit.



Es war vor 2 Jahren, als wir vom sappam eine einfache, aber sehr effiziente Amateurfilm-Digitalisiermaschine, als neues Arbeitsmittel hinzu bekamen. Nach Überprüfung des Machbaren und seiner Ergebnisse entschlossen wir uns, eine Schmalfilm-DIGI-Aktion zu starten, die unverhofft Anklang fand.


Doch zeigte sich damals, dass die Anmeldungsformalitäten das größte Hindernis waren, zumal die haftungsbedingten Vorgaben viele Interessenten abschreckten. Erst mit der Anfang des Jahres 2020 eingeführten Spendenlösung einen Amateurschmalfilm kostenlos zu digitalisieren, wenn im Gegenzug eine Sachspende aus dem nicht mehr genutzten Fundus des Filmbesitzers dem sappam zugutekommt, sahen sich mehrere Teilnehmer von der Aktion angesprochen und nahmen an ihr Teil.


Aufgrund der im Frühjahr ausgebrochenen Corona-Pandemie konnten wir auch diese Aktion, die vom 1. Januar bis zum 30. April nur laufen sollte, um weitere 2 Monate mit Erfolg verlängern.


Dass das sappam die Werbetrommel rühren muss, wird jedem verständlich sein, denn die einsame Präsenz im Internet reicht oft nicht aus, um die Bekanntheit des Auftritts in Zeiten der sozialen Netzwerke zu fördern. Mehr noch, der Amateurfilm war zwar einmal im Boom der 1970er-Jahre ein beliebtes Freizeitthema oder sogar ein Hobby, doch heute denkt man anders.


Daher ist es nicht verwunderliche, wenn in Schränken oder Möbeltruhen von Opa und Oma noch Filmrollen auftauchen und keiner weiß, was man damit anfangen soll.


Sucht man nun weiter im Haushalt unserer Vorfahren, findet sich auch so mancher Foto- und Kinoapparat, mit dem man kaum zurechtkommt. Hier wird es nun zur Aufgabe, eine Lösung zu finden, wie man das Geheimnis des Inhalts solcher Filmstreifen löst.


Ein Weg wäre: Den evtl. noch vorhandenen Projektor zu aktivieren oder die Filme digitalisieren zu lassen, denn hat man schon ein modernes TV-Gerät, liegt es nah hier mit einem USB-Stick einen alten Amateurfilm, der bereits digitalisiert wurde, nochmals zu betrachten.


Und genau an dieser Stelle will sich das sappam als Museum einbringen, was im gegenseitigen Interesse der Parteien wäre. Im Interesse des Filmbesitzers und des Museums. Was schlägt das sappam vor und soll das ablaufen ?


Das Museum erhält eine Spende aus dem vorhandenen Apparatebestand des Aktion-Teilnehmers, z.B. in Form einer Filmkamera, für die es kaum mehr einen Nutzen gibt, und im Gegenzug erhält der Spender als Dank eine kostenlose Digitalisierung im heute weitverbreiteten Video-Format mp4, des mitgelieferten Amateurfilms.


Um so eine Aktion zu starten, werden wir voraussichtlich ab 1. Oktober bis einschließlich 30. November, das Angebot starten. Es wird auf 10 Teilnehmer beschränkt werden, damit noch jedem Spender, der einen Super 8 oder Normal 8 Film bei uns digitalisieren möchte, rechtzeitig zur Weihnachtszeit diesen zur Verfügung hat.


Ein von uns digitalisierter Amateurfilm wird im Bild für Bild Abtastverfahren erfasst und als mp4-Datei auf einem neben dem Film mitzuliefernden USB2-Stick übertragen. Das Bild für Bild-Abtastverfahren erlaubt nur Stummfilme zu digitalisieren. Tonfilme müssen mit einem Video-Schnittprogramm nachgearbeitet werden, daher kann von uns eine zusätzliche mp3-Datei der Tonspur (nur Mono-Ton) generiert und mitgeliefert werden.


Die Bildqualität der Filme, die Bild für Bild abgetastet werden und als mp4-Datei nach circa 4 Stunde Bearbeitung vorliegen, ist weit besser als die bislang angebotenen Digitalisierungsverfahren mit Camcorder und Spezialobjektiv am Filmprojektor. Was allerdings nicht erreicht wird, ist die substanzielle Verbesserung gegenüber dem Original. Soll heißen: unscharfe Bilder auf dem Film bleiben auch digitalisiert unscharf.


Doch sollte diese Aussage nicht davon abhalten, den Versuch zu starten, denn Überraschungen und Freude bleiben nicht aus, betrachtet man Familienfilme vergangener Zeit auf einem modernen TV-Gerät. Da die meisten Filme, die in den 1970er-Jahren gedreht wurden, Stummfilme sind, ist die Verwunderung oft groß, wenn am TV-Gerät kein Ton zu hören ist.


Mit einem häuslichen PC oder Notebook mit dem Windows-Betriebssystem (ab Win 7) ist es möglich, diese mp4-Datei nachträglich mit einem Ton (mp3-Format) zu versehen. Denn dieses Betriebssystem von MS kennt auch das Video-Schnittprogramm Movie-Maker, welches eine Zusammenführung von Ton und Bild nachträglich zu einer Datei ermöglicht.


Wer also dem sappam eine Sachspende aus dem Fundus der Amateurfilmfotografie überlassen möchte, kann auch einen der ihm vorliegenden privaten Filme mit einer Länge von maximal 120 m einsenden. Ein Film, der dann von uns kostenlos digitalisiert und im Anschluss portofrei zurückgesandt wird.


Jede Spende, die uns so erreicht, wird auf unserer Web-Seite gelistet und vom sappam als Objekt im realen Museum geführt. Voraussichtlich werden wir bis zum Jahresende mit mehr als 1800 Objekte präsent sein können. Alle Objekte werden in unserem Magazin sorgfältig behandelt und bewahrt. Das ist unsere selbst auferlegte Verpflichtung.


Wir würden uns freuen, wenn diese DIGI-Aktion auch wieder erfolgreich verläuft.


UN     




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Wochenticker Nr. 35
Beitrag Nr.: 21.08.2020      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   21. August 2020 - Mitteleuropäische Zeit - 09:42:20




Was war zuerst: Die Filmkamera oder der Projektor ?



In Anlehnung an den Spruch: Was war zuerst? Das Ei oder die Henne, so wird es sicherlich keine besonders sinnvolle Antwort geben, wenn man davon ausgeht, dass tatsächlich das eine mit dem anderen so eng verbunden ist und daher eine zeitliche Festlegung kaum möglich ist, weil beide Dinge schon immer eng verbunden waren.


Man könnte also folgern, dass Filmkamera und der dazu passende Filmprojektor zur gleichen Zeit auftraten, auch wenn mit höchster Wahrscheinlichkeit der Fotoapparat mit leichten mechanischen Veränderungen ausgestattet, es der erste Apparat war, der eine schnelle Folge an Bildern in kurzen Abständen aufnahm und letztlich mit diesen Bildern die Erkenntnis kam, wie Bewegungen überhaupt mithilfe von Standbildern wahrgenommen werden kann.


Andererseits waren es Projektoren, und hier sprechen wir von Apparaturen, die Bilder lange bevor fotografische Bilder entstanden, schon projizierten und heute als die historischen Vorläufer durchaus bekannt sind. Im Mittelalter experimentierte man schon mit den damals üblichen Hilfsmitteln wie Linsen oder Lochblenden, um reale Gegenstände als Bilder ihres gleichen auf eine Fläche zu projizieren.


Was uns heute nicht einfällt bei der Betrachtung der hier gemachten Überlegung, ist die Tatsache, das technisch komplexe Geräte und Apparaturen, wie es sich heute gibt, im Mittelalter so gut wie unbekannt waren oder mangels eines allgemeinen Wissens nur von wenigen Menschen beherrscht wurde. Man könnte es vergleichen mit der heutigen Situation über das Detailwissen der Smartphone-Technologie und ihre Funktionsweise.


Es war eben im Mittelalter nicht selbstverständlich, dass Bilder durch Projektion erschienen und verschwanden, wenn auch nur eines der 4 wichtigsten Merkmale fehlte. So waren der Reinfolge nach, die Lichtquelle, der reale Gegenstand, die Lochblende ersatzweise eine Linse und letztlich eine im genau zu definierenden Abstand vorhanden Projektionsfläche entscheidend.


Die Physik der Optik war bei Weitem noch nicht allen bekannt und doch machte es die Menschen neugierig wissen zu wollen, wie denn Bildnisse entstehen und vergehen können. Vermutlich hat es mit Schattenspielen angefangen, dass eine Projektionswand, Konturen, ja sogar bewegte Konturen für Belustigungen bei einem Publikum sorgen konnte.


Mit dieser Erkenntnis, könnte man vermuten, entstanden die ersten Projektionsflächen, ob Mauerwand oder Leinentuch, Flächen, die in ihrer Einfachheit kaum zu überbieten sind. Und gleichermaßen kann vermutet werden, jede weitere Entwicklung dieser sogenannten Lichtspiele beruhte auf Beobachtung und nachvollziehbarer Erkenntnis der Dinge, sozusagen, um das Licht und den Schatten herum.


Ja, es war anfänglich Angst und Ehrfurcht einflößend, wenn Bilder auf einer Fläche erschienen und wieder verschwanden. Und doch war es die Neugier und der Erfindergeist, größer um das Phänomen nachzugehen.


Mit der Entdeckung über das Verhalten des Lichtes und der Erfindung der Linse, folgte die Erkenntnis über die physikalischen Eigenschaften, Grundlage für den Aufbau eines nach heutigen Maßstäben zu bezeichnender Projektor. Außerdem erkannte man durch Umkehr diese Aufbauten, eine Kammer zu errichten, in der die zu projizierende Fläche fixiert wurde.


So eine Kammer bestand aus nichts anderem als ein geschlossener Raum oder ein mit den Jahren immer kleiner werdender Kasten, der mit einem Loch als Blende bzw. einer Linse versehen, die Szenerie bildlich auf dem Kopf stehend, im Inneren darstellte. Die Kamera war geboren, auch wenn es noch keine lichtempfindlichen Substanzen gab, die so ein projiziertes Bild hätten fixieren können.


Wie zu erkennen ist, bestand schon sehr früh ein Zusammenhang zwischen Projektor und Kamera. Nur fehlten anfänglich noch entscheidende Merkmale, die erst einige Hundert Jahre später von der Technik und der Chemie erbracht wurden und heute die Fotografie und mit ihr die Kinematographie ausmacht.


Die Kinematografie begann mit den Studien über die Bewegungsabläufe an Mensch und Tier, die sogenannte Chronfotografie von E. Muybridge in England (1878). Obwohl es mehr als zufällig gelten kann, dass die Trägheit des menschlichen Auges aus wenigen hintereinander vorgeführten (B/s) und nur geringfügig geänderten Bildern glauben macht, eine Bewegung wahrzunehmen.


Nachdem die Fotografie mit einer lichtempfindlichen Substanz auf Glasplatten erfunden war, galt es noch ein flexibles Trägermaterial für diese Chemikalie zu finden. Zelluloid (1870) war das Zauberwort, ein aus Zellulosenitrat herstellbarer Film, der die lichtempfindliche Emulsion für die schwarz/weiß Fotografie annahm.


Die Machbarkeit, leichte Mechanismen zu bauen, war gekommen, so entstanden auch Fotoapparate und in Abwandlung die ersten Filmkameras mit Handkurbel. Handkurbel deshalb, weil der Filmtransport im gleichmäßigen Takt den Zelluloidstreifen vor die Bildebene der Kamera schieben und belichten sollte.


In umgekehrter technischer Reihenfolge zur Filmkamera sollten auch die Filmprojektoren arbeiten, nur war hier noch eine Lichtquelle erforderlich, die dem Anspruch einer lichtdurchfluteten Filmbühne und somit die der Bildprojektion ermöglicht.


Hätte es zu dieser Zeit noch keinen elektrischen Strom gegeben bzw. die Glühbirne noch nicht erfunden, wäre der Projektor-Mechanismus als eigenständiger Apparat wahrlich nicht möglich geworden. Zwar konnte der Filmtransport mit einer Kurbel erreicht werden, doch eine geeignete Lichtquelle war unerlässlich.


Nach 1920 verbesserten sich die technischen Möglichkeiten im Apparatebau. Filmkameras bekamen Federwerk und wesentlich bessere Objektive, der Zelluloidfilm wurde schmaler, und es bedurfte noch weitere 9 Jahre, bis dem Amateurfilm (9,5 mm Pathe) der Durchbruch gelang.


Ab 1932 folgte das Filmformate Normal 8, welches mit kleinen Filmkameras und schon elektromotorisch angetriebenen Projektoren das Hobby Film einer breiten Schicht der Gesellschaft schmackhaft machte. Der Zelluloidfilm, der sehr leicht brennbare Film war wurde ab 1939 in Deutschland verboten und durch den Azetatfilm abgelöst. Diese Trägermaterial sorgte für mehr Sicherheit vor Bränden.


Angekommen in der Welt der Filmamateure, die in den Jahren von 1965 bis 1980 einen Boom erlebten, kann festgestellt werden, dass sowohl Filmkameras (Super 8/Single 8) als auch die dazu gehörenden Filmprojektoren einen gleichgroßen technischen Fortschritt in der Entwicklung gemacht hatten, sodass es kaum von Bedeutung ist, heute noch zu fragen: Was war zuerst da, die Filmkamera oder der Filmprojektor ?


UN     




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Wochenticker Nr. 34
Beitrag Nr.: 15.08.2020      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   15. August 2020 - Mitteleuropäische Zeit - 12:55:09




Warum das sappam keine Amateurfilme sammelt.



Ein Museum, das sich den Apparaten der Filmtechnik widmet, kann dann besonders merkwürdig erscheinen, wenn es nicht die Filme sammelt, die die Apparate herstellten oder vorführen. Ja, so ist es ! Aber das sappam ist wahrlich nicht dass einzige Museum, welches einen Schnitt macht, da wo die Grenzen der Machbarkeit liegen.


Zum Ersten kann gesagt werden, dass schon allein die hohe Anzahl an Varianten der jemals hergestellten Apparate, die den Amateuren des Films, in über 50 Jahren zur Verfügung gestellt wurden, jede Ausstellung sprengen und jeden Besucher überfordern würde. Zum Zweiten: Der Amateurfilm ist aus unserer Sicht ein privater Schatz, der beim Eigentümer verbleiben sollte und weniger einer Öffentlichkeit zugänglich sein.


Auch wenn letztere Aufbewahrungsorte nicht sicher stellen, dass privates Filmmaterial tatsächlich schadlos erhalten bleibt, sodass es in der Zukunft noch betrachtenswert bleibt, so wissen wir heute schon, dass diese Filme der Alterung mit ihren Folgen nicht entgehen können. Selbst bei optimalen Lagerungsverhältnissen wird es Ausfälle geben. Doch wer ist schon in der Lage diese alten Schätzchen richtig und fachgerecht zu verwahren ?


Man müsste annehmen, dass sich hier Fachbetriebe oder öffentliche Einrichtungen des Problems annehmen, so wie es Bibliotheken für Bücher tun, und Amateurfilme, wenn nicht kostenfrei, dann doch fachgerecht zu lagern. Doch bisher ist nur wenig bekannt. Gut, mit Ausnahme der öffentlichen Rundfunkanstalten, die in den 1970er-Jahren auch hin und wieder Reportagen brachten, die mit Super 8 Filme gedreht wurden und in den Archiven der Anstalten fachgerecht und sortiert gelagert werden.


Vergleicht man die Lagerungsmöglichkeiten heutiger Digitalaufnahmen, auch die für den Amateur, so kommen die sogenannten Clouds ins Spiel. Dieses Angebot der Auslagerung und Betreuung von Video-Clip-Dateien, gibt der Zukunft des heute entstehenden Bildes einige Sicherheit, keinen Verlust in Qualität und Brillanz über die Jahre hinweg zu erleiden.


Gut, auch hier wirt nicht jedes Smartphone-Fotos oder Video-Clip gespeichert, schon deshalb nicht, weil nicht jeder eine Cloud unterhält. Doch für den Amateurfilm wurde so eine vergleichbare Einrichtung, bisher nie angeboten. Einerseits sicherlich mangels Nachfrage, andererseits mangels Wissen, was so außerordentlich schätzenswertes dem alte 8 mm Film anhaften könnte.


Es gehört zum Wesen der Kultur einer Gesellschaft, Dinge aus der Vergangenheit zu würdigen und zu bewahren, ob nun diese gut oder schlecht waren, spielt dabei keine Rolle.


Das mit dem Amateurfilm eine ganze Ära auf Zelluloid gebannt wurde, und diese Zeiten mit Millionen von Einzelbildern erfasst sind, müsste uns Allen zu bedenken geben, vergleicht man die Anzahl an Werken, die in Tausenden von Jahren in der Malerei, Bildhauerei und weitere Kunstrichtungen geschaffen wurden.


Das wir als Museum diese Filme nicht sammeln, hat damit zu tun, dass hier ein sehr aufwendig zu schaffendes Klima in entsprechen ausgestalteten Räumen einzuhalten wäre. Diese sehr konstant in Temperatur und Luftfettigkeit gehaltenen Räume sind nur mit technischen Mitteln und somit kostenintensiv zu erreichen.


Neben dieser anspruchsvollen Aufbewahrung wäre auch die Archivierung mit umfangreichen Dateneingaben zu erfüllen. Die da beispielsweise der Kameramann, die Herkunft mit Adresse, der Anlass den die Szenen zeigen, das Datum der Entstehung und einiges mehr. Auch wäre es wichtig, die jeweiligen Filme zu digitalisieren, um der noch vorhanden Filmqualität eine Marke zusetzen.


Diese Aufgaben, mögen am Anfang einer Sammlung leicht anmuten, doch bei der zu erwartenden Menge an noch vorhandenen Amateurfilmen käme es einer Mammut-Aufgabe gleich, in allen notwendigen Punkten so einer Betreuungsaufgabe zu genügen.


Daher beschränken wir uns im sappam weiterhin erst einmal auf die Zusammenstellung, der für das Hobby Amateurfilm noch existierende Apparate, um zukünftigen Generationen eine Plattform der Erinnerung zu geben. Davon werden nicht nur die nachwachsenden Jungfilmer profitieren, nein, auch alle die das Medium Film und seine Geschichte studieren bzw. am Leben halten werden.


UN     




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Wochenticker Nr. 33
Beitrag Nr.: 07.08.2020      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   07. August 2020 - Mitteleuropäische Zeit - 08:01:05




Über die Objektive von Schmalfilmkameras.



Nimmt man heute eine alte Schmalfilmkamera aus dem Jahr 1932 oder später gebaut in die Hand, wird man feststellen, dass das Objektiv nicht viel größer ist als eines an heutigen Smartphones. Es waren einfache Linsen, die ein kleines Feld aus leuchteten.


Über deren optische Eigenschaften weiß man etwas zur Lichtstärke und deren Brennweite, zumindest bei den Filmkameras. Es gehörte zum festen Merkmal eines Objektivs diese Werte zu kennzeichnen. Genauso wie es bei den Objektiven von Fotoapparaten, Mikroskopen, Teleskopen, und anderen optischen Geräten gebräuchlich war.


Mit der Einführung der Turret-Filmkameras in den frühen 1950er-Jahren, kamen Objektive auf den Markt, die durch Ergänzungen von Vorsatzlinsen zu einem Weitwinkelobjektiv oder zu einem Tele-Objektiv wurden. Man erkannte die Möglichkeiten, mit bestimmten Linsen auf einfache Weise mehr Spielraum dem Kameramann beim Bildausschnitt von einem Standort aus zu geben.


Nachdem sich der Farbfilm - ab 1935 - auch beim Amateurfilmer durchsetzte, mussten einfache Linsen durch komplexe Linsensysteme zu einem Objektiv zusammen gesetzt werden, damit Farbverschiebungen auszugleichen sind und somit eine höhere Bildschärfe brachte. Ein wichtiges Argument, bei der doch sehr kleinen Bildfläche, die der 8 mm Film zur Verfügung stellt.


Das Vario-Objektiv, besser als Zoom-Objektiv bekannt, stellte an den Objektivbau noch höhere Ansprüche. Zoom-Objetive wurden zuerst in Fotoapparaten verbaut, gefolgt von den Schmalfilmkameras für 16 und dann auch in Apparaten für 8 mm breite Filmstreifen. Die komplexe Zusammenstellung dieser Systeme machte das Bauelement Objektiv teuer. Daher wurden anfänglich Wechselobjektivausführungen an 16 mm Filmkameras mit dem Gewindevorsatz C-Mount und für 8 mm Kameras mit dem D-Mount angeboten.


Auch wenn die ersten für den Amateur erschwinglichen Amateurfilmkameras mit Zoom-Objektiven aus Japan kamen, so wurden diese Linsensysteme, vermutlich aus patentrechtlichen Gründen, nie in Fachbüchern die der Öffentlichkeit zugänglich waren ausführlich beschrieben.


Die Fertigungsmethoden der Objektivhersteller blieben weitgehend dem Amateur unbekannt, obwohl die Verkaufsstrategien aller Kamerahersteller, ab 1965 mit der Super 8 Einführung, durchaus die Vorteile, wie den Reflexsucher, der Zoom-Objektive propagierten. Nur noch die billigsten Filmkameras wurden als Fix-Focus-Apparate verkauft.


Erstaunlich war der Erfolg der auch dem Zoom-Objektiv zu verdanken war! So wurden meist Filmkameraserien aufgelegt, die 3 Objektiv-Varianten besaßen. Damit die genaue Justierung des Objektivs zur Filmfläche eingehalten wird, kamen nur festverbaute Zoom-Objektive auf den Markt. Was die Lichtstärke betraf, so wurden meist Objektive mit F 1:1,8 und einem Zoom-Faktor zwischen 3, 5 oder 6, 8 oder 10 liegend, am gebräuchlichsten.


Kamera- und Objektivhersteller musste nicht der gleichen sein. Zoom-Objektive waren in vielen Fällen Zulieferprodukte, da deren Herstellung eine sehr komplexe Fertigungslinie erfordert. Ledigliche die Markierungen am Objektiv einer Filmkamera, verriet in einigen Fällen, den tatsächlichen Hersteller, dann wenn der Kamerahersteller auf seine eigene Marke verzichtete.


So waren es Objektive von Schneider-Kreuznach, Leitz, Zeiss, Angenieux, Kern Paillard, die in Europa Lieferanten waren. In Asien belieferten die Firmen Canon, Cosina, Cinekon, Minolta, auch andere Filmkamerahersteller. Selbst Chinon, einer der größten und erfolgreichsten Hersteller von Schmalfilmkameras für Amateure hatte einen Zulieferer für Objektive.


Alle Kamerahersteller und solche die als Händler eine eigene Marke lancierten, ließen sich einen Hausmarkennamen des eingesetzten Objektiv-Systems einfallen und markierten es dementsprechend, wie z. B. Revue mit Revuenon oder Bauer mit Neovaron. So konnte nur noch vermutet werden, wer der Hersteller des Objektivs war und in welcher Qualität es tatsächlich ausfiel.


Die meisten asiatischen (aus Japan gelieferten) Apparate zeigten aber, das muss gesagt sein, eine hohe Qualität bei den Objektiven. Im Falle der Entspiegelung ihrer großen Fontlinsen, möge es, bedingt durch die Bearbeitungsverfahren unterschiedliche Qualitätsmerkmale gegeben haben. Doch reichte es aus, die gewünschten Effekte zu erzielen um keine irritierende Einstrahlung oder unerwartete Lichtreflexe auf das Filmmaterial zu bekommen.


Der Aufbau eines Zoom-Objektivs war nicht einfach zu berechnen, wollte man erreichen, dass in allen Positionen der angegebenen Brennweiten ein scharfes Bild entsteht. Erst mit der Einführung elektronischer Berechnungsmethoden gelang es, noch die sinnvollen Macro-Zoom-Objektive zu entwickeln. So erreichte man letztlich die Machbarkeit der Nahaufnahme ohne Nahlinse.


Um die Akzeptanz nochmals in den Boomjahren von 1970 zu verlängern, erfand man das lichtstarke Zoomobjektiv - F 1:1,2 oder F 1:1,4, und mit diesen die sogenannten XL-Kameras, Apparate die noch bei Kerzenlicht und unterstützt durch einen hoch lichtempfindlichen Film jede dunkle Szenen einfangen konnte.


Was nicht dem Objektiv als Bauteil einer Filmkamera zuzuschreiben ist, ist der Einbruch des Booms mangels AF-Objektiv (Auto Fokus). Jener Objektiv-Typ, welcher mittels einer zusätzlich eingebauten Elektronik das zentrale Objekt der Szenen erfasst, um die korrekte Entfernung automatisch einzustellen.


Diese Technik kam wirklich aus der Not, als es erkennbar wurde, dass die analogen Video-Camcorder mit einer elektronischen Auto-Focus-Einrichtung versehen, den gesamten Amateurfilmer-Markt neu aufrollten.


UN     




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Es wird darauf hingewiesen, dass die hier verwendeten Markennamen den jeweiligen Firmen als Eigentümer gehören, dies sind im Allgemeinen: Warenzeichen, Marken oder patentrechtlich geschützte Bezeichnungen.



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