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Archiv: Beiträge u. Berichte über Oktober
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Dies sind Veröffentlichungen redigiert von unseren Autoren








Wochenticker Nr. 44
Beitrag Nr.: 25.10.2019      

Autor:       UN - Veröffentlicht  am:   25. Oktober 2019 - Mitteleuropäische Zeit - 09:45:22



Es sind noch wenige Tage, bis wir unsere diesjährige
Digi-Weihnachtsaktion 2019 eröffnen.



Am 01.11.2019, ein Freitag um 12 Uhr, ist es so weit, dass wir vom sappam, in diesem Jahr die Digi-Weihnachtsaktion 2019 starten.


Vorgesehen ist es, den ersten 10 registrierten Teilnehmern, besser gesagt Haushalten, die kostenlose Möglichkeit zu geben, einen 120 m langen Super 8/Single 8 oder Normal 8 Amateurfilm von uns digitalisieren zu lassen. Die Aktion soll unter anderem die Bild für Bild Digitalisierung bekannt und interessant machen, bevor die alten Amateurfilme in den heimischen Truhen, Schränken, Schachteln oder gar dem Dachboden vollkommen unbrauchbar werden.


Es ist die Zeit gekommen, diese im privaten Besitz befindlichen Filme, aufgenommen vor vielen Jahren, in ein heute übliches digitales Bildformat umzuwandeln, ohne dabei das Original in irgendeiner Weise zu verändern.


Den ersten 10 Teilnehmern, die sich an unserer Digi-Weihnachtsaktion 2019 beteiligen, bekommen vom sappam, nach Zusendung eines Amateurfilms, eine mp4-Datei die dann auf einem Flachbildschirm mit USB Anschluss, einem PC oder Notebook betrachtet werden kann. Das Abtastverfahren, das wir einsetzen, arbeitet nach dem Prinzip des Bild für Bild-Scanverfahren. Das Ergebnis dürfte in verblüffend guter Qualität der Filmszenen ausfallen.


Das ein Tonfilm nur als Stummfilm nach unsere Digitalisierung vorliegt, darf bei diesem Verfahren als selbstverständlich angesehen werden. Natürlich kann die Bildqualität des digitalisierten Films nicht besser sein als die Bilder des Originals, doch scheint es so zu sein, dass der technische Fortschritt und der damit verbundene Entwicklungssprung bei dieser Art der Konvertierung, merklich bessere Ergebnisse zeigt, verglichen mit den älteren Digitalisierungsverfahren über analoge Aufzeichnungsgeräte.


Es sind nur noch wenige Tage, bis zur Eröffnung dieser Aktion. Bereiten Sie schon jetzt Ihren Amateurfilm vor, der eine maximale Länge vom 120 m haben sollte, was einer Vorführdauer zwischen 26 bis 28 Minuten entsprechen dürfte.


Zur Digitalisierung und der Nachbearbeitung von Filmen, so haben wir hier auf dieser Plattform bereits mehrere Beiträge veröffentlicht. Die einzelnen Überschriften hierzu lauten:




Lassen sie sich die Gelegenheit nicht entgehen.


Ihr Ulrich Naumann     




Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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Wochenticker Nr. 43
Beitrag Nr.: 19.10.2019      

Autor:       UN - Veröffentlicht  am:   19. Oktober 2019 - Mitteleuropäische Zeit - 10:46:12



Wie schon angesagt: Wir starten im November nochmals eine
DIGI-Aktion.


Für alle Schmalfilmfreunde, die aufmerksam unsere Seiten beobachtet haben, und die bei der letzten DIGI-Aktion, anlässlich unseres 10-jährigen Internet-Jubiläums nicht mehr zu einer der von uns ausgelobten, kostenlosen Digitalisierung eines Amateurfilms kamen, können sich nun vorbereiten, bei dieser Herbst-Aktion 2019, zu den Ersten zu gehören.



Wir werden zum Monatsanfang, November 2019, also in 14 Tagen, die entsprechenden Anmeldeformulare hier, auf sappam.de einstellen. Ab dann können sich Interessierte einschreiben - maximal 10 Posten werden vergeben - um noch im Monat Dezember, rechtzeitig vor Weihnachten, die zu digitalisierenden Filme als Weihnachtsüberraschung ausliefern zu können.


Eine Teilnahme ist denkbar einfach und wird jedem zugesprochen, der sich registriert, bis die maximale Teilnehmerzahl (10) erreicht ist. Durch einfaches Klicken auf das hinweisende Werbebanner der Startseite vom sappam, gelangt der Interessent zu den vorgerichteten Seiten dieses Angebotes mit den Teilnahmebedingungen, bis hin zum Registrierungsformular.


Der Teilnehmer geht keinerlei Verpflichtung, uns gegenüber ein. Lediglich die Einsendung des zu digitalisierenden Films ist entscheidend. Denn nur so können wir die angebotene Leistung, die wir abschließend zu unserem 10-jährigen Präsenzjubiläums im Internet, welches wir in diesem Jahr feiern konnten, erbringen.


Wir wissen sehr wohl, dass es ein wenig Überwindung kostet, einen Familienschatz aus der Hand zu geben, mehr noch, wenn der Bekanntheitsgrad des Anbieters (hier ist unser Museum mit gemeint) nicht besonderes hoch ist. Doch gerade deshalb haben wir die Registrierung eingeführt, welche dem Teilnehmer zusichert, hier ein ehrliches Angebot wahrnehmen zu können. Kostenlose Arbeiten bzw. Angebote sind nicht selten mit Misstrauen belegt.


Wer sich auf unserer Seite registriert, erhält als Erstes eine E-Mail, die sicherstellen soll, dass der eingetragene Teilnehmer auch die korrekten Daten eingegeben hat. Mit dem Empfang der zugesandten Mail kann der Teilnehmer die Richtigkeit dem sappam bestätigen. Das sappam überprüft die Plausibilität nach erfolgter Bestätigung aller gemachten Angaben und betrachtet danach den Teilnehmer als registriert.


Erst mit dem Empfang des zugesandten Filmmaterials, den wir umgehend per E-Mail bestätigen, wird es uns möglich gemacht, die zugesagte Digitalisierung des Films vorzunehmen.


Das eingereichte Filmmaterial wird von uns mittels eines Bild für Bild Scanverfahrens kopiert, ohne dass dabei Veränderungen am Original vorgenommen werden. Die dabei notwendige Lichtquelle zur Abtastung der einzelnen Bilder wird von einer Diode geliefert, die keine Hitze erzeugt und daher das Filmmaterial in keiner Weise strapaziert.


Tonfilme werden als Stummfilm behandelt und nur stumm digitalisiert. Die dann noch fehlende Tonspur auf der generierten Videodatei im Format mp4, kann in einem separaten, nachgeordneten Tonübertragungsverfahren mittels eines Video-Schnittprogramms auf einem modernen PC oder Notebook eingespielt werden. Die Film-Tonspur wird in der Regel als mp3-Datei erfasst und so digitalisiert festgehalten. Das Digitalisieren der Tonspur ist nur auf gesonderten Antrag des Teilnehmers an das sappam möglich und daher ergänzend abzusprechen.


Nach erfolgter Digitalisierung des Films wird die generierte mp4-Datei auf einen, vom Bewerber, mitzuliefernden USB2-Stick (mind. 4 GB) geschrieben. Beides - original Film und USB-Stick - wird zusammen vom sappam kostenfrei an den Einsender (Besitzer) zurückgesandt. Wird es gewünscht, dass neben der 1. mp4-Datei keine weitere Sicherungskopie im Museum (sappam) verbleibt, kann dies ausdrücklich gewünscht werden.


Abschließend können wir uns nur noch wünschen, dass bis zum 17.11.2019, 23:59:59, Tag der letzten Registriermöglichkeit, die 10 kostenlos zugesagten Posten in Auftrag gegeben werden. Es müssen ja nicht immer Filme mit einer Länge von 120 m sein. Es könnten auch kleinere Filmspulen eingesandt werden. Immer dann, wenn die Filme 8 mm breit sind und von einem Amateur gedreht wurde, können diese auch angenommen werden.





Zur Erinnerung !

Am Freitag den 01.11.2019 - 12:00, startet das sappam, die Herbst-Digi-Aktion 2019. Die Aktion endet spätesten nach dem sich der 10. Teilnehmer registriert hat oder am Sonntag den 17.11.2019 - 24:00.





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Wochenticker Nr. 42
Beitrag Nr.: 11.10.2019      

Autor:       UN - Veröffentlicht  am:   11. Oktober 2019 - Mitteleuropäische Zeit - 09:32:13




Manchmal werden Leinwände für die Filmprojektion einfach vergessen.


Auch das sappam hat zum Thema Projektionswände bisher kaum etwas verlautbaren lassen. Ja sogar, als Exponat ist nur ein einziges Objekt auf diesem Portal festgehalten. Die Stativ Projektionsleinwand.


Die meisten Filmamateure verzichteten auch auf dieses Zubehör, besonders dann wenn es möglich war, den privaten Film auf einer weißen oder sehr hell gehaltenen Tapete vorzuführen. Mache findigen Filmer nutzen auch ein weißes Bettlaken, eine Idee, die schon in den frühen 1930er Jahren Anwendung fand. Einerseits um die Beschaffungskosten für eine teure Leinwand zu sparen, andererseits weil noch keine praktische Aufstellmöglichkeit für Leinwände angeboten wurden.


Die Projektionsfläche, die vom heimischen Projektor dem Zuschauer angeboten wurde, hatte das Maß von 1,2 x 0,9 m, was einem Seitenverhältnis von 4:3 entsprach. Ein Seitenverhältnis ähnlich der Projektion in den großen Kinos. Diese Fläche war aber auch die, die der 8 mm Film imstande war, noch ein mäßiges bis gutes Bild zu vergrößern.


Kleiner Projektionsflächen ließen die Bilder schärfer wirken, doch die eindrucksvollen Effekte der Laufbilder nahm aber dann merklich ab. Natürlich war nicht nur die weiße Leinwand maßgebend für ein gutes Bild auf der Projektionsfläche, auch die Leistung der Lichtquelle im Projektor trug dazu bei, ein helles und lebhaftes Bild zu ermöglichen.


Vorführabende von Standbildern, den sogenannten Dias-Abende, waren in vielen Haushalten der 1960er Jahren sehr beliebt. Dieses Hobby der Fotografie, mit seinen Bildern in Rähmchen, kam, was die Projektionsqualität der Bilder betraf sehr nahe an die Bildqualität des Kinos heran. Die Vergrößerung eines Kleinbild-Diapositives auf der Leinwand, im privaten Bereich, war ähnlich wie dem der Kinoprojektion in einem Lichtspielhaus.


Schmalfilmprojektoren mussten da mehr leisten. Das wesentlich kleiner Bild (5,69 x 4,22)was kaum mehr als 1/32 der Fläche eines Diabildes (36 x 24 mm) erreicht, litt oft an dem sichtbar werdenden Korn des Film-Materials. Die ersten Projektionsobjektive in Amateurprojektoren wurden mit einer Brennweite von 20 mm als Fix Fokus ausgeliefert. Die Lichtstärke lag in der Regel bei F = 1:1,6.


Erst nach 1950 wurden die Zoom-Objektive auch an Projektoren eingeführt, die es dann ermöglichten, die Leinwand von einem festen Standort des Projektors aus, die gesamte Fläche auszufüllen. So bewährten sich fortan Objektive mit einer Lichtstärke von F 1:1,3 und der variablen Brennweiten zwischen 15 und 30 mm.


Das Zusammenspiel der Faktoren: Lichtquelle, Projektionsobjektiv auf der einen Seite, der des Projektors und dem Reflexionsgrad, auf der anderen, der Leinwand, konnte bestimmend sein für ein angenehmes Gefühl des vorgetragenen Films. Leinwände konnten also schneeweiß oder silberglänzend sein. Manche waren auch mit Kristallen perlliiert oder als gelocht angeboten.


Einfache Ausführungen bestanden aus einer Kunststofffolie die auf einem Stab aufgerollt, dann an der Wand hängend entrollt wurden. Eine mit einem Rolloantrieb versehene Leinwand die mit einem klappbaren Stativ aufgestellt werden konnte, fand sehr oft Zustimmung bei den Hobbyfreunden, zumal die Prozedur des Aufstellens recht einfach war und letztlich das Einlagern auch nicht übermäßig viel Raum einnahm.


Wichtigstes Kriterium einer guten Leinwand war, der Reflexionsgrad, der auch in der Breite, den Winkel der ersten Publikumsreihe abdeckte und zudem ein gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild erscheinen ließ. Bei perlliierten Leinwänden war diesbezüglich oft ein eingeschränkter Bereich - dunkler werdend - an den Seiten der ersten Zuschauerreihe wahrnehmbar, bedingt durch den Berechnungswinkel der aufgetragenen Kristalle.


Gelochte Leinwände, wie sie in kleinen Kinosälen üblich sind, fanden sich im Amateurbereich seltener. Die regelmäßigen Perforationen dieser Flächen dienen in erster Linie dazu, die Reflexion einer Leinwand etwas zu dämpfen. Selbst hochgezüchtete Schmalfilmprojektoren, die ausgerüstet mit einem 150 W - Standard waren die 100 W - Leuchtmittel, brachten nicht so viel Licht auf die Fläche, dass eine gelochte Leinwand erforderlich wäre.


Eine Leinwand aufzustellen, war immer ein Ereignis, so als wollte man jetzt die weite Welt ins Zimmer holen. Leinwände mit integrierten Lautsprechern waren dem Hobbyfilmer nicht vergönnt, es sei denn, er ließ sich einen eigenen Vorführraum mit Bühne bauen, in der auch Lautsprecher für Tonfilme untergebracht wurden.


Einige Ingenieure der einschlägigen Industrie, findig wie sie war, versuchten im Zeitalter des Fernsehens die Leinwand durch einen exotisch wirkenden Kasten zu ersetzen, der ähnlich einem Fernsehgerät, die Hinderbildprojektion ermöglichte. Diese Variante eines Projektors bekam auch die Bezeichnung Tageslichtprojektor, denn das Bild des Films wurde auf die Rückseite einer Mattscheibe (Fresnel) projiziert. Der Apparat von Braun, das Modell Cine 8 MK war in dieser Hinsicht dem Fernsehgerät äußerlich sehr ähnlich.


Für Werbezwecke auf Messeständen fanden die Tageslichtprojektoren doch eine Akzeptanz, nur in speziellen Fällen musst auf eine dem Apparat angepasste Filmkassetten zurückgegriffen werden. Der Vorteil dieser Vorführmöglichkeit was, dass das Bild auf kleinem Raum sichtbar gemacht werden konnte, sogar mit Ton und gelegentlich auch als Präsentation in einer Unendlichschleife.


Zurückkommen auf die Leinwände, die in manchen Fälle auch nicht in den Wohnstuben passten, boten einschlägige Firmen Vorführgeräte für Super 8 Filme mit eingebauter Leinwand an. In Aktenkoffergröße bauten die Ingenieure einen Projektor mit diversen Klappvorrichtungen, einschließlich Leinwand im Inneren. Der meist im privaten Bereich genutzte Super 8 Film wurde dann unverhofft zu einem Medium der besonderen Gelegenheit.


UN     




Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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Wochenticker Nr. 41
Beitrag Nr.: 04.10.2019      

Autor:       UN - Veröffentlicht  am:   04. Oktober 2019 - Mitteleuropäische Zeit - 22:10:18




Die analoge Videotechnik veränderte gewaltig das Hobby des Amateurfilmers.


Diese Aussage beinhaltet die Eigenschaft 'gewaltig', da die elektronische Aufzeichnung mit Aufnahmegeräten und Magnetbändern, eindeutig zu einem Wandel im Verhalten der Hobbyfilmer führte. Wenngleich sich die Motive, die Szenen, etwas auf Film festzuhalten, kaum änderten.


Die ersten Video-Kameras und die dazugehörenden Aufnahmegeräte, den Videorekordern, kamen in den Jahren des Super 8 Booms auf. Allerdings mit dem Fernsehformat-Format in schwarz-weiß. Federführend waren die asiatischen Firmen Akai, National - später Panasonic - und Sony.


Der größte Amateurfilmkameraproduzent in deutscher Hand, die Firma Robert Bosch Phototechnik, mit dem Markennamen 'Bauer' auf dem Markt sehr erfolgreich, bot eine Video-Aufnahmegarnitur unter der Bezeichnung VC 1004 mit VTR 1004 an, eine Technik, die noch mit einem Magnetband, ähnlich dem des einer Tonbandmaschine arbeitete. Auch dieses Ensemble wurde in Japan hergestellt.


Der Begriff analoge Videoaufzeichnung, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfunden, weil die Bildaufzeichnung in Digitaltechnik noch nicht erfunden bzw. noch nicht serienreif war.


Schwarz-weiß Aufnahmen, die mit klobigen elektronischen Geräten aufgenommen wurden, konnten in der etablierten Welt der Amateure, die ihre eigenen Farbfilm in bester Qualität drehten und dies selbst mit einfachsten Filmkameras erreichten, kamen nicht an. Da half auch nicht das Argument, dass der vereinfachten, sofortigen Wiedergabemöglichkeit, mittels eines Fernsehers, ein Gerät das in jedem Haushalt vorhanden sei.


Dennoch, der Markt der elektronischen Geräte veränderte sich von Jahr zu Jahr, weil die Gewohnheiten in der Gesellschaft, Nachrichten, Shows und Filme zu konsumieren, mit dem Fortschritt der einschlägigen Fernsehunterhaltungstechnik einherging. Die Fernsehgeräte wurden immer größer, der Stereoton wurde eingeführt und die Bildqualität dieser Endgeräte zeigte nun auch schattenfreie Bilder.


Der Videorekorder (1976 erstmals vorgestellt), mit dem Kassetten-Format VHS, zog in die privaten Haushalte ein, sodass bekannte und weniger bekannte Filme des großen Kinos in Videotheken ausgeliehen werden konnten. Auch die Aufzeichnung von Fernsehsendungen wurde mit diesen Rekordern ermöglicht.


Nun fehlte nur noch die Kamera im privaten Haushalt! Und hiermit beginnt der Untergang des Zelluloidfilms, nachdem die Videotechnik die Möglichkeit der Laufbildaufzeichnung, mit einem Aufnahmegerät - dem Rekorder - sogar in Farbe geschaffen hat. Wenig später, wir schrieben die Jahre 1986 bis 1996, kamen die ersten Camcorder auf, jene Apparate, die handlich gestaltet, leicht an Gewicht, dem Amateur ermöglichten, Bild und Ton auf Magnetband zu speichern.


Mehr noch, die hierbei eingesetzten Magnetbänder im Kassettenformat VSH C konnten mit einem Adapter in jedem VHS-Videorekorder abgespielt werden. Schließlich überzeugte doch noch das Angebot der unmittelbaren Überprüfung und Kontrolle einer Filmszene, die Amateure, die somit das Aufnahmeverfahren annahmen und zum Erfolg brachten.


Auch die Möglichkeit einer erweiterten Videofilmlänge, die in Abhängigkeit des eingesetzten Magnetbandes stand und zwischen 30 bzw. 45 Minuten lag, trug dazu bei den Zelluloidfilm abzulösen. Selbst die eindeutigen Nachteile, die sich bei der Videoaufzeichnung zeigten, im Vergleich zum üblichen Super 8 Film, wurden in Kauf genommen.


Das anfänglich der Videoschnitt, ähnlich dem nachträglichen Filmschnitt, kaum möglich war, verdrängte man oder wurde vergessen. Sicherlich schon deshalb, weil viele, um nicht zu sagen die meisten Zelluloidfilme nach der Entwicklung, auch selten nachbearbeitet wurden.


Mit verbesserter Bildqualität, die die Videoformate SVHS Cab 1987 bzw. Hi8 ab 1990 anboten, wurde erstmals der Videoschnitt mit einer Kopie des Masterbandes ohne großen Qualitätsverlust möglich. Auch bot die einschlägigen Industrie Titelgeneratoren an, mit denen es gelang einen Vorspann mit Texte und Farbhintergrund zum gedrehten Videofilm dem Kino ähnlich zu generieren.


Um eine Bearbeitung des Videofilms durchzuführen, wurden weitere elektronische Geräte und Apparaturen im Hobbyraum erforderlich, Apparate die in keiner Weise mit dem klassischen Zubehör der Film kompatible waren. Der Hobbyfilmer, der sich auf das Video-Format der 1 und 2. Generation einließ, musste sich komplett neu einrichten.


Auch waren die Eigenschaften der Kameras in einem Camcorder vollkommen anders als die der Filmkameras des Amateurs. Schon allein die Eigenschaft des Auto Fokus (AF) den alle Camcorder mitbrachten, machte das Einstellen der Tiefenschärfe überflüssig. Dem stand außerdem noch, der sogenannte Weißabgleich gegenüber, eine typische Funktion der elektronischen Bilderfassung, um die korrekten Farbnuancen zu erfassen.


Die stete Möglichkeit, den Ton gleichzeitig mit einer Filmszene aufzunehmen, brachte so manchen geschulten Stummfilmamateur zur Verzweiflung, auch wenn das übliche gerattere einer Kamera hier ausblieben. Man war es einfach nicht gewohnt, Ton und Bild gemeinsam aufzunehmen.


Das man als geübter Filmer, der sparsam mit jedem Filmmeter umging, nun unendlich viel Zeit für die Aufnahmen hatte, machten die längeren Filmszenen nicht besser. Vielmehr stand das verführerische Aufnehmen jeder Kleinigkeit dem Endergebnis im Weg. Wichtiges konnte kaum mehr vom Unwichtigen getrennt werden. Der Zuschauer ermattete viel schneller am vorgeführten Video.


Die Problematik der Energieversorgung der Video-Apparate blieb auch nicht aus, wenn man im Überschwang alles filmte, was vor die Linse kam. Die Gel-Batteriepakete, die anfänglich für die ersten Video-Systeme mit einer Spannung von 12 V dann mit 9 V arbeiteten, später die Ni-Cd auf 7,2 V und 6 V gedrückt, die Camcorder versorgten, waren in der Beschaffung recht kostspielig. Zumal auch passende Akku-Ladegeräte die Palette der Video-Zubehöre ergänzte.


Lediglich auf ratternede Projektoren konnte verzichtet werden, hier diente der heimische Fernseher als Projektorersatz. Im Hobbyraum wurde ein TV-Gerät erst fällig, wenn eine Nacharbeit wirklich anstand. Es war die Zeit, in der zudem die ersten PCs mit Grafikkarten ausgerüstet werden konnten, umso auf einem VGA-Monitor die aufgezeichneten Videoszenen anzusehen. Das analoge Filmmaterial war dennoch zu schwach um wirklich Genuss am Filmergebnis zu haben.


Man kann heute konstatieren, dass Filme, die mit der 1. und 2. Generation von Videokamera bzw. Camcordern gedreht wurden, was Bildqualität betrifft, nicht annähernd an die des Zelluloidfilms herankamen. Sodass auch viele von diesen Erinnerungen einfach versanden werden, zumal diese Technik ein noch kürzeres Leben hatte als die klassischen Filme.


Ein Interesse das analoge Video-Material zu sichte, ist heute so gering, ja noch geringer als das Interesse Zelluloidfilmen anzusehen. So wird vermutlich die große Mehrheit der vormals analog aufgenommen Aufnahmen, die sich auf Magnetband-Kassetten befinden, als unbedeutende Erinnerungen entpuppen und im Restmüll verschwinden.


Filmspulen in Opas Kommode oder gar in der Bücherwand werden trotz alle dem noch etwas anders bewertet, vielleicht begleitet diese ein wenig Nostalgie, so wie ein Buch, das als Nachweis einer irgendwann einmal erworbenen Bildung dient. Hier macht es wohl die Abmessung der Filmschachtel aus, die einem Buchrücken doch ähnelt.


UN     




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Wochenticker Nr. 40
Beitrag Nr.: 01.10.2019      

Autor:       UN - Veröffentlicht  am:   01. Oktober 2019 - Mitteleuropäische Zeit - 12:30:06




Kann ein Museum für Schmalfilmapparate heute noch oder schon überzeugen ?


Wenn man aus der Sicht der Jugend von heute die Frage beantworten wollte, so kann und muss ein klares 'NEIN' ausgesprochen werden. Es ist damit eine nüchterne Aussage für all diejenigen, die sich engagieren, einer alten Technik ein Forum zu bieten, wo meistens aus dem privaten Bereich, Bildern aus der Vergangenheit das Laufen lernten.


Wem kann denn heute noch ein Museum, welches sich ausschließlich den Apparaten widmet, die für Amateurfilmer gedacht waren, ein Besuch schmackhaft machen ? Nun, es ist noch nicht so lange her, dass die letzten Schmalfilmkameras hergestellt wurden, und doch scheint es eine Ewigkeit her zu sein, dass der letzte Super 8 Kodak-Film entwickelt wurde.


Museal sehen die damals gebauten und noch nicht einmal 40 Jahren alten Apparate, nicht aus. Und doch schenken die Jugendlichen von heute dieser Technik keine Aufmerksamkeit mehr. Dies mag auch daran liegen, dass die auf Zelluloid festgehaltenen Filmszenen in Farbe und Ton kaum mehr den heutigen Ansprüchen an Bildern genügen.


Einzig ein dokumentarischer Wert eines Normal 8 Films aus den frühen 1930er Jahren oder dem später aufgekommen Super 8 Steifen der nach 1965 gedreht wurde, könnte das Interesse der jungen Generation wecken. Das dafür allerdings eine Sichtung dieser Filme erforderlich wird, versteht sich von selbst.


Ja, und gerade hier entsteht der erst Konflikt, ganz anders als es sich bei einem klassischen Fotoalbum ergibt. Wird zwecks Besichtigung nun ein Projektor erforderlich, dem sein passives Altern doch stark zugesetzt haben wird. Mehr noch wenn, dieser letztmalig genutzt, mit einer kaputten Lichtquelle, abgestellt die letzten Jahre in Opas Schrank, verbracht hat.


Gelegenheiten wie eine anstehende Hochzeit der jüngsten oder ein Jubiläum der Eltern sind gewiss, Anlass genug die Vergangenheit einmal Aufleben zu lassen, dann erinnert man sich an den Schmalfilm auf großer Spule, die Kamera, den Projektor und alles andere was so zum Hobby der Altvorderen zwischen 1930 und 1980 benutzt wurde um Ereignisse als Erinnerungen festzuhalten.


Die technischen Möglichkeiten des chemischen Films, der die Fotografie überhaupt ermöglichte, war vor 90 Jahren schon weit entwickelt und bot anfänglich den Schwarz-Weißfilm, dann später den Farbfilm bis hin zum synchronisierten Tonfilm allen Amateuren wirklich fantastisches Material an, was auch gerne aufgrund des breiten Angebotes an sinnvollen entwickelten Kinoapparaten angenommen wurde.


Wenn man sich vorstellt, dass zwischen 1929 dem Jahr, als der 9,5 mm breite Schmalfilm von Pathe in Frankreich eingeführte wurde, bis hin zur letzten Amateurfilmkamera, die gebaut wurde, gut 50 Jahre vergangen sind, dann wundert es nicht, das es doch ca. 3500 unterschiedliche Filmkameramodelle waren, die dem Amateur im Laufe der Jahre angeboten wurden.


Auch bei den Projektoren war das Angebot kaum überschaubar. Nicht zu vergessen die Bildbetrachter und die nicht weniger bedeutsamen Zubehöre, die dem Amateur den Filmschnitt und jede weitere künstlerische Gestaltung ermöglichten.


So wurden mehrere Millionen Filmmeter abgedreht, die zum größten Teil noch heute auf Spulen in privaten Händen sind.


Und doch, ein Museum für diese Apparaturen und Geräte die von unseren Vorfahren mit Vorsicht und gewissermaßen auch mit Liebe genutzt wurden, finden heute kaum mehr Interesse in der Bevölkerung. Vielleicht müssen noch einige Jahre vergehen, bis sich noch einmal ein Wunsch aufkommt, wissen zu wollen, wie die ersten Laufbilder den Bereich des privaten Lebens eroberten.


Das Projekt sappam, das in privater Initiative 2009 entstand und seither im Internet präsent ist, kann derzeitig nur einen kleinen Teil aller bisher gebauten Modelle sichtbar machen, obwohl die vorhandene Anzahl schon nicht mehr als bescheiden gelten kann. Dennoch bildet sie nur einen Bruchteil dessen ab was überhaupt von den Ingenieuren einmal erdacht und erfunden wurde.


Nachdem wir 2012 bemerkt haben, dass das Interesse an eine Dauerausstellung zum uns selbst gestellten Thema sehr gering ausfiel, entschieden wir, das Internet als ein besseres Instrument der Bekanntmachung zu nutzen. Der Auftritt wird daher von uns primär gefördert. Die vorhandenen Objekte der Sammlung können aber noch immer in unserem Haus besichtigt werden. Allerdings nur mit Voranmeldung.


So gesehen, bietet sich dem Interessenten auch eine besondere Gelegenheit, nämlich die, an einem Workshop teilzunehmen, der verschiedene Aspekte des Filmemachens und der Tonaufzeichnung zum Film beleuchtet. Der Vergleich von unterschiedlichen Modellen bei ihrer Handhabung wird ebenso möglich, wie die Bearbeitung eines Filmstreifens.


Das Museum beschränkt sich allerdings auf das Zusammentragen von Apparaten und nicht auf die damit hergestellten Filme, die aus privaten Beständen stammen.


Zwar besitzt das sappam eine Apparatur, die Normal 8 bzw. Super 8 Filme nach dem Bild für Bild-Scanverfahren digitalisiert, doch wird diese Einrichtung nur für Vorführzwecke und besondere interne Aufgaben genutzt. Beispielsweise dann, wenn das Museum Spendern, die durch Abgabe ihrer Apparate keine Möglichkeit mehr hätten, die noch vorhanden Filme weiterhin betrachten zu können, was aber durch eine Digitalisierung ermöglicht wird.


Nun aber zurück zur Eingangsfrage. Ein Museum, das sich ausschließlich auf die Ausstellung von technischen Apparaten festlegt, müsste deren Funktion und Anwendung sichtbar machen, wenn nicht sogar dem Besucher die Anwendung ermöglichen. Das Aktionsmuseum wäre gefragt.


Verstaubte Exponate, seien diese in einer Vitrinen oder frei stehend ausgestellt, können die heutigen Anforderungen des Publikums nicht mehr befriedigen. Anders herum kann aber unser Museum auch nicht dem Besucher die praktische Anwendung einer Filmkamera anbieten, oder stundenlange Filmvorführungen zumuten, nur um die eingesetzte Technik anschaulich zu präsentieren.


Ein Höhepunkt wäre tatsächlich, ein Filmstudio zu präsentieren oder eine Filmentwicklung vorführen zu können, aber Letzteres schaffen heutzutage nicht einmal mehr die einschlägigen Entwicklungslaboratorien die der klassischen Fotografie noch immer nahe stehen. Ganz abgesehen davon, das die renommiertesten Filmhersteller jener Tage heute nicht mehr als Firma existieren.


Es bedarf sicherlich noch einige Jahre, bis sich die stille Bewunderung einstellt, die man den Pionieren der Kinematografie schenken kann. Seien es den Konstrukteuren von Apparaten und Geräten, seien es den Filmemachern, die sich dieser Technik bedienten.


Ohne deren Einsatz und Erkenntnisse gäbe es heute nicht den Fortschritt, der uns gegeben wurde, mit Bildern als Zeugnis aus aller Welt. Ob nah oder fern, ob groß oder klein, ob in Farbe oder in Schwarz-Weiß. Ja sogar, aus der Luft von oben oder unter der Wasseroberfläche.


Analoge und digitale Technik der bewegten Bilder haben die Welt erobert, auch wenn der Weg dahin nicht einfach war, er zeichnet sich aus durch die Vielfalt an genialem Können und Wissen.


UN     




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Es wird darauf hingewiesen, dass die hier verwendeten Markennamen den jeweiligen Firmen als Eigentümer gehören, dies sind im Allgemeinen: Warenzeichen, Marken oder patentrechtlich geschützte Bezeichnungen.



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