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Archiv: Beiträge u. Berichte über Dezember
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Dezember Nr. 53
Beitrag Nr.: 27.12.2020      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   27. Dezember 2020 - Mitteleuropäische Zeit - 13:58:30




Ein Rückblick 2020.




Wieder einmal hatten wir uns im Schmalfilm-Apparate-Museum für das Jahr 2020 viel vorgenommen und doch einiges ist liegen geblieben, auch wenn immer der feste Wille vorhanden war, die verschiedensten Dinge, die schon lange angedacht waren, in diesen letzten 365 Tagen zu erledigen.

Leider ist aber in den ersten Monaten des Jahres durch die aufgekommene Pandemie der reguläre Betrieb im Museum etwas durcheinandergebracht worden. So konnten wir von den schon geplanten Workshops keinen mehr durchführen. Auch zeigte sich, dass die erste DIGI-Aktion-2020, die im Frühjahr gestartet wurde, kaum Anklang fand, was niemanden zu verdenken war.

Mit der Unruhe, die in Sache Gesundheit durch das Land geht, ist es verständlich, dass das Interesse an Dingen, die ein Museum wie das sappam anbietet, in den Hintergrund treten muss.

Weil dem aber so ist und nicht nur das sappam davon betroffen war, mussten sich alle Einrichtungen, die eine Sammlung der Öffentlichkeit vorstellen, den Gegebenheiten anpassen. Der Besucherstrom brach über Nacht ein bzw. aufgrund von kommunalen Verordnungen musste jeglicher Betrieb mit öffentlichen Zugang gänzlich eingestellt werden.

Wenn dies auch für alle Sammlungen welcher Art auch immer nicht besonders glücklich war, so hat sich doch die stellvertretende Internetpräsenz als unabdingbar erwiesen. Denn wie sollte sonst das jeweilige Interesse des Publikums befriedigt werden, welches durch die eingetretenen Umstände nicht grundsätzlich beeinträchtigt ist.

Entgegen dem von uns erwarteten Rückgang an Besuchern unserer Web-Seite in 2020, zeigte sich, dass die Besucherzahlen doch stabil geblieben sind. Eine Tatsache, die der relativ hohen Anzahl von Bilderstrecken im sappam zu verdanken ist, da diese sehr viele Objekte rundum zeigen.

Wir müssen bei dieser Gelegenheit auch bekennen, dass die angekündigte Vitrinen-Show nicht realisiert wurde. Denn wir erkannten rechtzeitig, dass so ein Angebot den zeitlichen Aufwand für den Besucher nicht zu rechtfertigten ist. Daher verzichten wir vorläufig auf die Einführung einer vorgefertigten Vitrinen-Führung.

Gleiches gilt für ein denkbares Angebot von Video-Clips aus dem Bereich der Workshops oder zum Thema Reparaturanleitungen. Denn wir wissen, dass Video-Clips mit einem auffälligen Titel ansprechen, doch die Ernüchterung des Betrachters folgt ziemlich schnell, wenn die Erwartungen doch nicht erfüllt werden. Was im Umkehrschluss bedeuten könnte, den Besucher vollends zu verlieren.

 


Der Faktor Information in kürzester Zeit zu präsentieren, ist für das Internet wohl eine der wichtigsten Vorgaben, eine, die auch jeder Besucher des sappam erwartet. Schon deshalb, weil eine Web-Seite meist aus ganz bestimmten Gründen aufgesucht wird und nicht mit Nebensächlichkeiten vom Erwarteten abgelenkt soll.

Um diese Voraussetzung für die Besucher des sappam zu erfüllen, bieten wir Suchfunktionen an, die wir zudem sinnvoll in 5 Kategorien unterteilt haben. Die da sind:

  • Suche nach einem Apparat im Museumsbestand - hellgrüner Button
  • Suche nach einem Apparat, den das Museum noch sucht - roter Button
  • Auflistung aller Apparate, die das Museum erfasst hat - blauer Button
  • Stichworteingabe zur Suche in archivier- ten Beiträgen - dunkelgrüner Button
  • Glossar - Erklärung von Wörtern u. Wortschöpfungen - gelber Button

  • Solche Hilfsmittel, die auf einer Web-Seite angeboten werden, sind unabdingbar, wenn sich ein Besucher unter den mehr als 1800 Objekten, die bis heute auf dieser Web-Seite gelistet sind, schnellstens zurechtfinden soll. Gleiches gilt für Auskünfte aus den veröffentlichten Ticker Texten (2013 - 2017) oder den mittlerweile geschätzten Wochen-Tickern (2018 bis heute 2020). Hier helfen die entsprechenden Links bzw. Register, um an die Überschriften der Beträge zügig zu gelangen.

    Ähnlich aufgebaut ist der Zugang zur Bilder-Galerie. Auch hier gibt es eine Übersicht im Archiv, doch die hohe Anzahl - von mehr als 700 Bilderstrecken - lässt es kaum zu, einen einfachen und zugleich anschaulichen Überblick des Angebots vorzulegen. So werden Links, aufgeteilt in Apparate-Gruppen bereitgestellt oder über Buttons auf den Gruppen-Listen der sappam Archiv-Seiten, die gesuchten Bilderstrecken schnellstens erreicht.

    Unsere Pläne für 2021 sind vielfältig, doch diese sollten wir erst 2021 im Detail bekannt geben. Was wir aber nicht vergessen wollen in diesem Wochen-Ticker - der letzte des Jahres 2020 - ist unseren Dank an alle Spender auszusprechen, die uns mit sehr vielen Apparaten und Zubehören überrascht haben. Darunter auch mit so manchem Außergewöhnlichen.

    All diese Objekte werden wir sorgsam aufbewahren und sofern noch nicht vollständig beschrieben und bebildert demnächst vervollständigt hier präsentieren.

    Bis dahin wünschen wir allen Besuchern und Amateurfilmfreunden einen guten Rutsch ins neue Jahr, dass mit Gesundheit einhergehen möge.

    UN     




    Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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    Dezember Nr. 52
    Beitrag Nr.: 18.12.2020      

    Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   18. Dezember 2020 - Mitteleuropäische Zeit - 09:06:30




    Zur diesjährigen Weihnacht wünschen wir allen unseren Besuchern ein frohes Fest.




    In den 1970er-Jahren saß noch so mancher Hobbyfilmer in der Vorweihnachtswoche am Schneidetisch, um rechtzeitig zum Fest den Familienfilm des Jahres präsentieren zu können, wie es sich für einen selbst ernannten Regisseur gehört.

    Das war damals nicht so leicht, schon deshalb nicht, wenn es sich um den ersten Versuch eines Filmschnitts handelte. Es musste der Bildbetrachter aufgebaut werden, die Filmklebepresse auf einem sauberen Tisch platziert und wenn noch vorhanden, der Filmsortierkasten freistehend und mit Zahlen und Ziffern versehen aus der OVP geholt werden.

    Für die Filmspulen sollte eine Schachtel bereitstehen und nicht zu vergessen die kleinen Etiketten zwecks Markierung der Szenen und Filmspulen sowie einem Vermerk zum Aufnahmedatum. Papier und Bleistift, Filmkitt und Drehbuch sollten ebenfalls bereitgestellt sein, dann, wenn es um einen gut ausgerüsteten Arbeitsplatz genannt Schneidetisch ging.

    Nun galt es mit Geduld und viel Fantasie die Filmrollen zu sichten und einzelne Szenen zu kennzeichnen bzw. nach Inhalt oder Farbnuancen, nach Bildschärfe oder Szenenlänge immer als entscheidende Kriterien für einen guten Filmverlauf zu sortieren.

    So mancher Filmer besaß auch noch ein Bildzählwerk am Editor oder quälte sich mit der Tontechnik im Zweibandverfahren herum, um Musik vom Kassettenrekorder an die richtige Stelle des Films zu bekommen, damit der Steifen seine volle Pracht am Tag der Vorstellung entfaltet.

    War man dann vollständig ausgerüstet und bat um Ruhe für 1 bis 2 Stunden von der Familie, so erwies sich dieses Begehren nicht selten als trügerisch. Aus der Stille entwickelte sich nicht selten ein hektisches Agieren, denn auf einmal wusste man als unerfahrene Cutter nicht mehr so genau, wer was tat, wer wie hieß oder warum das so war im Film. Alles Dinge, die nun beim Filmschnitt wichtig und bedeutsam wurden.

    Auch wurden oft die nicht gekonnt gedrehten Szenen, nämlich die mit den schnellen Schwenks oder Zoomfahrten am Bildbetrachter nicht als ungeeignet erkannt. Erst bei der Vorführung stellte sich heraus, dass diese Szenen so manche Filmvorführung vor Publikum verdirbt. Solche unverzeihlichen Fehler hätten vermieden werden können, durch Einfaches weglassen. Denn Schwenks wie auch so manche Zoomfahrt haben allzu oft keinen ruhigen Start noch ein solches Ende, um dem Auge eine Pause zu gönnen.

    Wenn bei solchen Szenen, auch wenn es nur eine ist, dem Betrachter kein sinnvolles Ziel einleuchten kann, dann ist der Film schon am Ende, bevor er sich als Dokument oder als erzählte Geschichte entfalten konnte.

     


    Um all dies zu vermeiden, ist es nun angesagt, was im Übrigen auch für heutige Video-Clips gilt, mit dem Filmschnitt vor Weihnachten rechtzeitig zu beginnen. Denkt man an die heutigen Möglichkeiten, die die Videotechnik bietet, Videomaterial zu ordnen bzw. zu einem sinnvollen Film zusammen- zustellen, bedient man sich simpler oder komplexer Videoschnittprogramme für PC´s oder Notebooks.

    Ein einfach zu handhabendes Video- Schnittprogramm dürfte in der Microsoft-Welt der Movie Maker sein. Ein Programm, dass es erlaubt, Titel und Szenenübergänge zu erstellen, wie es der Amateurfilmer der 1970er-Jahre noch nicht kannte. In sofern ist die moderne Technik fortschrittlich geworden, dennoch bedarf es auch hier einiger Übung bei der Bedienung. Mehr noch bedient man sich semi-professioneller Programme, die eine Vielfalt an Möglichkeiten bieten, wird es den Gelegenheitsnutzer leicht überfordern. Dann helfen auch Tutorials kaum noch, um vor Weihnachten mit einem Clip fertig zu werden.

    Ob nun klassische Filme mit einem ratternden Projektor vorgeführt werden oder doch die bereits digitalisierten Streifen aus den frühen Jahren des Schmalfilms, sie alle ermöglichen einen Einblick, wie es denn so war, vor 70, 60 oder 50 Jahren. Leider hatten die frühen Filme der Amateure noch keinen Ton, sodass es manchmal als Merkwürdigkeit auffällt, wenn kein Ton zu hören ist. Doch bedenkt man, dass auch Fotoalben nur von Erzählungen leben, so kann man nur hoffen, dass die Erwachsenen den noch Lebenden mit ihren Erinnerungen während einer Stummfilmvorführung, all das vermitteln, was damals geschah und wie es geschah.

    Weihnachten ist so eine Zeit, um die Filme unserer Vorfahren nochmals zu zeigen. Es ist die Zeit, in der auch eine Tradition vermitteln werden kann, wenn wir uns darum kümmern. Historisches aus der eigenen Familie nochmals wachzurufen und zu festigen. Gegebenen Falls weiterzugeben.

    Das Schmalfilm-Apparate-Museum, das als ein Projekt vor fast 12 Jahren ins Leben gerufen wurde, hat sich zur Aufgabe gemacht, die Apparaturen, die unsere engsten Vorfahren nutzten, um Filme zu drehen, einzusammeln und im WWW zu präsentieren. Von diesem Ziel des Sammelns soll aber jegliches Filmmaterial, welches im Laufe der Zeit von den Amateuren belichtet wurde, nicht erfasst werden, denn jeder dieser Streifen ist und bleibt ein Familienschatz, der entsprechend gewürdigt und bewahrt sein sollte.

    Neben der Präsentation von Amateurschmal- filmkameras und Projektoren sind auch Filmbetrachter und anderes Zubehör in der sappam-Sammlung vereint worden. Alles Dinge, die unseren Besuchern eine umfangreiche Übersicht abgeben, was Konstrukteure entwickelt haben, um einem Hobbyfilmer die erforderlichen Mittel an die Hand zu geben, die sinnvoll waren.



    Wir wünschen allen Besuchern unserer Web-Seite ein gesundes und frohes Fest.

    UN     



    Wir wünschen allen Besuchern unserer Web-Seite ein gesundes und frohes Fest.









    Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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    Dezember Nr. 51
    Beitrag Nr.: 11.12.2020      

    Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   11. Dezember 2020 - Mitteleuropäische Zeit - 09:01:42




    War eine Schmalfilmkamera je das Weihnachtsgeschenk,
    welches man sich unbedingt wünschte ?




    Wohl kaum und wenn doch, dann hatte der Glückliche in der Familie einen Partner mit Überzeugung zum Schmalfilm. In den meisten Fällen beschaffte man sich so eine Filmkamera schon deshalb früher an, weil mehrheitlich die Auffassung galt, Erinnerungen in Filmen festzuhalten zu müssen, ähnlich wie Fotos in einem Album, was zum Inventar eines Haushaltes gehört.

    Erst mit der Einführung des Super 8 Filmformats - 1965 - ergab sich die außergewöhnliche Gelegenheit, auch dem Laien eine Filmkamera an die Hand zu geben, bei der das umständliche hantieren mit dem Filmstreifen entfiel. Die Super 8 Filmkassette von Kodak bot ab nun eine vernünftige Lösung, die von jedem ohne große Fingerfertigkeiten beherrschbar war.

    In der Folge zeigte sich schon 1968 ein positiver Trend am Markt ab, der als Gegenstück zum Diapositiv empfunden wurde. Auch wenn die Bildqualität des 8 mm Films nicht mit dem Dia-Bild vergleichbar war, so machte die Dynamik der Bilder, also die Bewegung in der Szene bei jeder Vorführung das Rennen. Mehr noch, ein jeder konnte nun Film-Regisseur werden, ein wahrlich verführerischer Gedanke.

    So blieb es auch meistens den Männern in einer Familie überlassen, Filme zu drehen, zu bearbeiten und vorzuführen. Nur ein geringer Anteil der Filmkamerabesitzer organisierten sich in Film-Clubs oder machten das Heimkino zum Hobby.

    Der Gelegenheitsfilmer, der immer die Mehrheit unter den Filmern darstellte, wurde auch schnell daran erkannt, dass seine Filme oft mit verwackelten Szenen daher kamen, das Material kaum nachgearbeitet wurde und nur kurze 3-minütige Vorführungen anbot.

    Der bedachte Gelegenheitsfilmer besaß neben einem Projektor einen Filmbetrachter und ein Schneidegerät, ob Nass- oder Trockenklebepresse, egal. Zumeist besaß er auch mehrer Filmspulen für Filmlängen von 120 m. Denn nur so war es sinnvoll, eine Vorstellung von circa 20 Minuten am Stück auf die Leinwand zu bringen.

    Langweilige Diavorträge kannten die meisten Familienmitglieder zu Genüge, da die Standbilder zu oft Blumen oder Insekten, Landschaften und Sonnenuntergängen zeigten. Auch Oma und Opa waren zu sehen, aber die beiden standen letztlich nur herum. Daher konnte der Amateurfilm noch Begeisterung hervorrufen, denn nur er ließ es zu, außergewöhnliche Aktionen festzuhalten und vorzutragen.

    Die Blumen blühten auf in Zeitlupe, das Insekt leinwandfüllend flog indes davon, die Landschaft wurde zum Panoramablick erweitert, die Sonnen ging tatsächlich vollständig unter. Oma kam freudig den Enkeln entgegen und Opa putzte sein Auto in unmöglicher Wäschekleidung.

    Auch auf Urlaubsreisen wurde gefilmt. Man konnte schließlich nachweisen, man war in Rom oder Neapel, in New York oder in San Francisco. In Rom (Italien) seiend zeigte man sich auf der Spanischen-Treppe oder an der Fontana di Trevi. In Neapel war es der Vesuv, der ins Bild kam oder Pompeji, das noch ausgegraben wurde. Hinter der Freiheitsstatue sah man im Schwenk des Films New York oder das Empire State Building, was zum Nachweis dort gewesen zu sein diente und in Erinnerung bleiben sollte. Ähnlich, mit der Golden Gatebridge im Hintergrund. Man zeigte sich in San Francisco (USA) oder fuhr mit dem Cable Car die Hügel der Stadt hinauf bzw. hinab.

    Es war die Zeit, in der der Amateur nicht selten versuchte, die eindrucksvollsten Szenen vom großen Kino nachzustellen oder zumindest mit seinen Liebsten im Bild zu stehen. Natürlich gelang das nie so überzeugend, wie es der Cinemascope-Film im Kino um die Ecke brachte. Doch der kleine Kameramann und Regisseur in einer Person konnte stolz sein, Ähnliches erreicht zu haben.

     


    A pro Po, Kameramann und Regisseur in einem zu sein, war eine schwere Last mehr noch, der Herr Papa kam daher nur selten ins Bild. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn die meisten Familienmitglieder ohne den Hausherren beziehungsweise dem Vater zusehen sind.

    Der Filmboom der 1970er-Jahre war symptomatisch für die Zeit, denn jede Reise in die Ferne (Mallorca, Gran Canaria, etc.) wurde für jedermann erschwinglich und wenn dem so war, wer wollte nicht Erinnerung in Form eines Films mitbringen. Schließlich waren die meist üblichen Souvenirs, die nur noch als Staubfänger galten, nicht mehr so angesagt.

    Schon wohl wissend, wohin es bei der nächsten Urlaubsreise gehen soll, verstärkte den Wunsch, eine Filmkamera mitzunehmen. Mehr noch, Versandhäuser und Foto-Filialisten, die in den Fußgänger-Zonen ihre Importe aus Japan ausstellten, boten schon vor der Urlaubssaison die neusten Entwicklungen an Schmalfilmkameras verführerisch an. Zugleich wurde mit immer preiswerterem Film-Material geworben.

    Ob es nun der Sommer oder der Herbst war, Zeit, in der sich die beste Gelegenheit bot, die eigenen künstlerischen Fähigkeiten mit Schmalfilmen unter Beweis zu stellen, war letztlich unerheblich. Doch wurden vor der Urlaubssaison die meisten Filmkameras gekauft. Mit dem Ergebnis, dass der passende Filmprojektor, Bildbetrachter und Filmklebepresse häufiger den weihnachtlichen Gabentisch belegten.

    Man versprach sich so noch nach den Weihnachtstagen all die auf 3 Zoll gespulten Filme endlich zu bearbeiten. Außerdem war eine gewisse Zeit vergangen, die das Geschehen all der Erlebnisreisen nun lebhafter erscheinen ließ. Nur mussten die Streifen noch etwas sortiert und bearbeitet, zumindest von unscharfen und verwackelten Szenen befreit, geschnitten und evtl. noch mit Titel versehen werden.

    Was aber nicht selten vorkam, war die Weihnachtsszene unter dem Baum mit der Filmkamera einzufangen. Mehr noch, wenn eine Filmleuchte im Hause war. Man schätz das circa 30 % aller gedrehten Filme, solche oder ähnliche familiären Ereignisse festhielten. Ebenso gehörten Geburtstage, feierliche Empfänge von den Neugeborenen, Silberne und Goldene Hochzeiten wie auch Hochzeiten überhaupt zur einer vollständig verfilmten Familiensaga.

    50 % der Filme wurden auf Urlaubsreisen von Amateuren gedreht und nur an die 18 % wurden von den wirklich passionierten Filmern belichtet. Etwa ein halbes Prozent der gekauften Filme lagerten immer für den sofortigen Einsatz noch unbelichtet oder unvollständig abgedreht in den Kameras. Der Rest von den hundert Prozent dürfte noch verschlossen in ihrer OVP als Vorrat gelagert worden sein.

    Diese letzte Aussage kann auch bekräftigt werden, durch den Umstand, dass nicht wenige Filmkameras noch mit Filmen bestückt das sappam erreichen. Sind ei diesen Eingängen noch Bereitschaftstaschen dabei, liegen darin oft auch noch 2 bis 3 unbenutzte Schmalfilme.

    Als optisches Gerät genossen diese Apparate wie auch alle anderen vergleichbaren, einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Man bewunderte die physikalischen Erkenntnisse, die mit ihnen möglich wurden. Angefangen beim Mikroskop oder dem astronomischen Fernrohr. So verstand und bewahrte man auch alle Fotoapparate, Filmkameras und Projektoren.

    Daher wurden mit diesen Apparaten pfleglich umgegangen, sodass auch heute noch viele Filmkameras wie neu aussehen, auch wenn deren Nutzung durchaus häufig war. Schon allein die außerordentlich hohe Zahl an entwickelten Super 8 Filmen beweist, dass die Apparate nicht nur im Schrank lagen. Sie wurden tatsächlich häufig genutzt.



    UN     




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    Dezember Nr. 50
    Beitrag Nr.: 04.12.2020      

    Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   04. Dezember 2020 - Mitteleuropäische Zeit - 08:32:31




    Wie war das Jahr 2020 für das Schmalfilm-Apparate-Museum ?



    Bis Ende November zeigte ich, dass auch das Jahr 2020 durchaus mit einigen interessanten Zugängen bestückt werden konnte. Darunter auch 49 Spenden.

    Und dennoch müssen wir feststellen, das ein nicht unwesentlicher Teil der neuen Zugänge Dopplungen sind, die sich nicht minder in einem guten Zustand befinden. Weil es aber immer schwieriger wird, die Exoten aus der Schmalfilmwelt, gemeint sind in erster Linie Filmkameras und Projektoren zu bekommen, konnte die Anzahl an unterschiedlichen Modellen nicht so erweitert werden, wie es wünschenswert gewesen wäre.

    Wenngleich unser Sponsor mit einigen Projektoren wesentlich dazu beitrug, die Stückzahl der neu gelisteten Neuzugänge von den 145 (Stand November) auf den durchschnittlichen Jahreswert zu bringen.

    Wir vergessen aber auch nicht die großzügigen Spender, die uns dieses Jahr überrascht haben.

    Aufgrund der Pandemie waren weniger Besucher in Köthen, auch die Workshops konnten genauso wenig stattfinden.

    Was wir tatsächlich in diesem Jahr vernachlässigt haben, war die regelmäßige Veröffentlichung der Hingucker. Wollten wir uns entschuldigen, so gäbe es sicher wie immer einen triftigen Grund, doch auf den wollen wir hier nicht näher eingehen.

    Bei der Feststellung an Besucherzahlen, die auf diese Homepage zugegriffen haben, können wir konstatieren, dass sich diese Zahl gegenüber den Vorjahren in etwa stabil gehalten hat, auch wenn anzunehmen ist, dass der wirklich harte Kern der Schmalfilmgemeinde nicht größer wurde.

    Was wir bisher nicht erreichen konnten, ist eine breite Mehrzahl unserer Besucher davon zu überzeugen sich mit Beiträgen in schriftlicher Form an der Fortentwicklung des sappam-Auftritts zu beteiligen. Sinnvoll wären da, mit Erfahrungen an Kameras und Projektoren, beim Filmschnitt am Filmbetrachter oder evtl. die gesamte Gestaltung eines Tonfilms einzubringen.

    Immer wieder müssen wir feststellen, dass sehr schöne Beiträge und Abhandlungen in dem vor Jahren erschienenen und mittlerweile eingestellten Fachmagazin 'Schmalfilm' abgedruckt wurden, diese aber heute kaum mehr Beachtung finden und gelesen werden können. Da die Hefte nicht offengelegt und zugänglich sind. Und angeboten als Remittenden bzw. Antiquariate werden sie auch nur sehr selten. Daher würden wir anregen, dass der Verlag diese 'Schmalfilm'-Hefte doch noch einmal scannen sollte, um sie dem heute noch interessierten Filmer im Internet zugänglich zu machen. Es wäre eine schöne Geste des Verlages, um den Schmalfilm in jeder Beziehung nochmals ein Denkmal zu setzten.

    Solch ein Appell könnten wir auch an all diejenigen richten, die heute noch über Amateurfilmapparate verfügen und bei der nächsten Räumungsaktion ihrer Wohnung überlegen, diese unnütz gewordenen Dinge ein für alle Mal zu entsorgen, oder vielleicht doch besser, diese einer Sammlung wie beispielsweise dem sappam oder einem entsprechend ausgerichteten öffentlichen Museum zu spenden.

     


    Es wäre zu schade, dass die Apparate mit denen diese Filme gedreht und vorgeführt wurden, in heutiger Zeit gedankenlos entsorgt werden, zumal sie in den 1960er- und 1970er-Jahren einen wesentliche Beitrag leisteten die gesellschaftlichen Gegebenheiten in Bildern wie Hochzeiten und Geburtstagen festzuhalten. Leider hat der klassische Film und hier der Amateurfilm, den Nachteil im Gegensatz zum Fotoalbum, dass immer eine Apparatur erforderlich wird, um die Vergangenheit darzustellen.

    Und gerade weil dem so ist, ist es notwendig, dass zumindest der Kern, also die Vorführgeräte dieser Technik des Amateurschmalfilms erhalten bleiben und wenn schon nicht im privaten Bereich, dann doch als Ausstellungs- und Anschauungsstücke in einem Museum. In Deutschland gibt es derzeitig ca. 8 große öffentlichen Museen, die sich des Themas angenommen haben. Private Sammlungen soll es unzählige geben, doch leider bleiben zu viele dieser Sammlung unbekannt und im Verborgenen.

    Sicher, es bedarf wirklicher Ambition, solch eine Sammlung aufzubauen, zu erhalten und womöglich auch noch auszustellen. Das haben wir lernen müssen. Derzeit haben die Jüngeren unter uns weder die Zeit noch Interesse am alten Filmmaterial, schon deshalb nicht, weil sie selber mit ihrem Smartphone zu sehr beschäftigt sind.

    Man kann also nur hoffen, dass die digitale Bild- und Videotechnik diesbezüglich doch eine Strukturierung dem Nutzer ermöglicht, was zurzeit nur bedingt sichtbar ist, denn all diese Aufzeichnungen, die mit einem Datum und gelegentlich auch mit einem GPS-Marker versehen sind könnten dazu genutzt werden. Es sind zumindest Marker, die bei einer späteren Nacharbeit chronologisch das festgehaltene Ereignis einzuordnen vermögen. Zumindest sind es unterstützende Merkmale, von denen in dieser Form ein Amateurfilmer damals nur hätte träumen können.

    Doch stellt sich die Frage: Wer soll das alles nochmals sortieren ? Und wer wird die unglaubliche Anzahl an erforderlichen Stunden der Aufbereitung nachgehen ? Das alles werden voraussichtlich nur Historiker oder nur einige Unentwegte unter den heutigen Nutzern durcharbeiten. Die Cloud lässt als Massenspeicher grüßen, für alles, was da so noch kommt.

    So wie früher die Wohnzimmerschränke mit Filmspulen belegt wurden, so könnten es in Zukunft unzählige Festplatten sein, von denen man hoffen muss, dass dann noch geeignete Computer - oder ähnliche Abspiel-Apparate - zur Verfügung stehen. Schon heute weiß man, dass auch so diese Speichermedien, wie es z. B. die weitverbreiteten SSD-Speicher-Platten, die in Notebooks verbaut sind, nicht über die großzügig geschätzte Lebensdauer von 30 Jahren, bedingt durch die schleichen Alterung hinaus geht.

    Doch bei allen Erwartungen und Unwägbarkeiten, die wir hier im sappam 2020 hatten, können wir sagen: Das Jahr verlief bisher besser als noch im Januar gedacht. Wir danken deshalb auch all denjenigen, die uns mit Spenden bedacht haben, genauso wie alle Anderen, die die Neuzugänge des Jahres gut verpackt in Kartons auf den Weg nach Köthen brachten.


    UN     




    Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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    Es wird darauf hingewiesen, dass die hier verwendeten Markennamen den jeweiligen Firmen als Eigentümer gehören, dies sind im Allgemeinen: Warenzeichen, Marken oder patentrechtlich geschützte Bezeichnungen.



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