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Archiv: Beiträge u. Berichte über Juli
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Wochenticker Nr. 31
Beitrag Nr.: 27.07.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   27. Juli 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:52:15




Waren die Schmalfilmkameras der Amateure hochkomplexe Apparate ?


Wenn man den Vergleich anstellt, der sich mit optischen Apparaturen und filmtechnischen Gräten anstellen ließe, so muss klar und deutlich festgestellt werden, Amateurfilmkameras, und um die solle es in diesem Beitrag gehen, gehören sicherlich zu den Apparaten, die in einer so aufgestellten Reihe an letzter Stelle stehen, was Komplexität der Technik betrifft.


Das soll nicht heißen, dass alle Schmalfilmkameras nur eine einfache Zusammenstellung von mechanischen Teilen ist, die in jedem besser ausgerüsteten Montagebetrieb zusammengebaut werden konnten. Nein, dem war bei Weitem nicht so !


Dass aber die Amateurfilmkamera, und hier insbesondere die Apparate, die mit dem 8 mm breiten Filmstreifen filmten, Nutznießer der Kenntnisse und Erfahrungen aus der Kinematografie des großen Kinos waren, bleibt unstrittig. Das große Kino seinerseits nutze die Gunst der Stunde, die sich aus den Grundlagen der Optik als unabdingbares Element bei der Filmaufnahme und Projektion von Laufbildern ergab.


Das neben der Mikroskopie und der Astronomie, die große Fortschritte nur durch die Erkenntnisse in der Optik und hier bei der Linsenfertigung möglich machten, trug die dazu erforderliche Präzision der Fertigungstechnik bei der Fertigung der Apparate bei. Dies verdanken wir den Unternehmern und ihren hochbegabten Ingenieuren, der Branche. Nicht zu vergessen die Neugier all denjenigen, die in der Wissenschaft tätig waren und all den Künstlern, die nach neuen Horizonten suchten.


Im Zusammenspiel der einzelnen Disziplinen konnte erreicht werden, dass die Aufzeichnung von wissenschaftlichen Erkenntnissen stets verbessert wurde. Der Film als Grundlage und Medium Bilder zu archivieren, machte derartige Fortschritte ab dem Jahr 1930, sodass eine Filmaufnahme auf kleinsten Flächen noch sinnvoll erschien. Es machte die Chemie möglich, und alle die mit ihr verbundenen, sehr komplexen Verfahren, einer Filmentwicklung.


Die ersten Laufbilder auf Film entstanden im letzten Halbjahr des 19. Jahrhunderts. Damit wurde nicht nur ein Baustein für die Erfassung und Archivierung wichtiger Ereignisse der Geschichte, die die Menschheit berührt, an die Hand gegeben, nein, auch eine neue Kunstform der Vorführungen konnte sich etablieren. Das Lichtspiel war geboren !


Um den stummen Laufbildern aus den Anfängen des Kinos noch einen, ihrem Wesen nach ergänzenden Faktor hinzuzufügen, bedurfte es der Musik und somit den Ton zu einem Filmstreifen. Hierbei spielte die ebenfalls erfolgreich gewordene Entwicklung der Tonaufzeichnung mittels Elektrotechnik und später die der Elektronik jener Zeit eine nicht unbedeutende Rolle. Das Zusammenführen dieser beiden Techniken, ermöglichte auf einmal, weltbewegende Ereignisse, um nicht zu sagen historische Momente, von einer Filmkamera und einem Tonaufzeichnungsgerät zu erfassen und als aussagekräftiges Dokument zu hinterlegen.


Die Ansprüche der Schaffenden aus Theater und Literatur wurden durch die immer besser gewordenen Apparate der Kinematografie im gleichen Maße angehoben. Die darstellende Kunst des Kinos überzeuge, was Bühnenbild und musikalischer Auftritt eines Films hervorbrachte. Die Techniken professionellen Filmemacher entwickelten sich weiter und wuchs mit stetem Erfolg. Mechanik und Optik gewannen andererseits an Qualität. Machbarkeiten im Aufnahmestudio und am Set wurden immer anspruchsvoller.


So kam es, dass die Erkenntnisse des großen Kinos auch dem Amateurfilmer zugutekamen. Die Hersteller von Amateurfilmkameras sich dieser Erkenntnisse bedienten und oft im Kamerabau umsetzten, was sich an der Vielfalt von Modellen zeigte.


So wurden mit einem relativ geringen Einsatz die Innovationen auf dem Weg gebracht die das Kino schon praktizierte. Beispielsweise die perfektionierte und somit automatisierte Filmbelichtung. Nur großen Stückzahlen in der Fertigung, ließ es zu, eine Filmkamera zu erschwinglichen Preisen anzubieten, auch wenn durchaus viel Know-how in jedem Apparat steckte. Und dennoch kann konstatiert werden: In der Scala der hochkomplexen optischen Apparate stellt tatsächlich eine Amateurfilmkamera eines der einfachsten Geräte aus der Optik dar.


Die wichtigsten Merkmale sind dabei: ein kleines, leichtgewichtiges Gehäuse, eine millionenfach erprobte Optik (Zoom-Objektiv), ein einfacher Belichtungsmesser, eine simple Mechanik für die Blende und den gleichlaufenden annähernden Gleichlauf für den Filmtransport. Ein Suchersystem, mal mit Kimme und Korn oder mit Prismen als Reflexsucher.


Mit der Einführung der Filmkassette und der Tontechnik erreichte der Stand der Technik (State of the Art) den Höhepunkt einer Hobbyfilmkamera. Und dennoch hinkten all diese Apparate immer der Technik des großen Kinos hinterher. Das aber war auch schon in den 1980 Jahren auf dem Wege die Digitalisierung sehr fortgeschritten. Die Ergebnisse daraus kennen wir mittlerweile. Das klassische Kino mit dem chemischen Film und seinen vielen technischen hochwertigen Apparaten ist tot. Leider !


Das sappam, ausgerichtet als Museum und sich damit auf Amateurschmalfilmapparate konzentrierend, zeigt auf diesen Webseiten die umfangreichen Möglichkeiten, die dem Hobbyfilmer geboten wurden, um seine eigenen Familien- und Reisedokumente zu schaffen. Die Anzahl an Modellen, die von der Industrie im Laufe der 60 Jahre, zwischen 1925 und 1985 angeboten wurden, ist erstaunlich hoch, wenn nicht sogar gänzlich unübersichtlich. Und dennoch, es droht nun dem Amateurschmalfilm das Stiefkind der Zeit zu werden. Es wäre aber genau genommen ungerecht !



Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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Wochenticker Nr. 30
Beitrag Nr.: 20.07.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   20. Juli 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:58:08




Welches Land kann man als das Mutterland des Amateurschmalfilms ansehen?


Wie immer bei den Dingen die den Endverbraucher betreffen, so gibt es auch auf dem Gebiet des Amateurfilms die unterschiedlichsten Meinungen darüber, wie und wo es damit angefangen hat, dass Amateure sich der Technik der Laufbilder angenommen haben.


Allein die Begriffe Amateurfilm und Schmalfilm sind sicher bei einer in diesem Sinne zu treffenden Analyse, erst einmal zu unterscheiden, nämlich da wo denn der Film mit Laufbildern zum Anliegen eines Amateurs tatsächlich wurde. Denn schließlich ist zu vermuten, dass die ersten Schmalfilme doch in Werkstätten und Versuchslaboratorien gemacht wurden.


Amateur- oder auch Hobbyfilmer genannt, bezeichnet der Volksmund denjenigen, der ohne professionelle Kenntnisse einen Film dreht und dies meist mit preiswerten Apparaten bzw. schmalen Filmen. So betrachtet lässt sich auch der Begriff Schmalfilm leichter unterscheiden, von dem eines professionell hergestellten Kinofilms, mit 35 mm breiten Streifen.


Amateur in Sinne, Künstler von gelegentlicher Schaffenskraft, wird es schon in den frühen Jahren der Kinematografie gegeben haben, obwohl es sich zu jener Zeit mehrheitlich um wohlhabende Bürger handeln musste. Als ein Hobby deklariert, galt dieses Vergnügen als eines der teuersten Aktivitäten eines Privatmannes.


Da sich das professionelle Kino, Ende des 19. Jahrhunderts mit dem 35 mm Breiten Filmstreifen etablierte und die Franzosen, zuerst Lumiere und dann Pathé sich anschickten die Welt mit Laufbildern zu beglücken, bildete sich schon früh das Projektionsverhältnis von 4:3 der Kino-Bilder heraus, bezog man es auf die Seitenbreite zur Höhe.


Ab 1909 wurden Amateurfilmkameras angeboten und natürlich auch die dazu erforderlichen Projektoren, die, wenn man sie heute sähe, recht einfache Apparate waren. Emanuel Golberg, ein Pionier der Kinematografie entwickelte den Kinamo, eine Filmkamera, die sich durch ihren kompakten Aufbau auszeichnete und für Semiprofessionelle- wie auch für Hobbyfilme geeignet schien. 1923 rüstete er die erste Filmkamera mit einem Uhrwerk aus, was als Meilenstein in der Entwicklung des Apparatebaus gelten kann.


Weitere Entwicklungen begannen durch Splitten des klassischen 35 mm Filmmaterials, wodurch das so entstandene Filmformat von 17,5 mm aufkam. Es viel erstmals die Bezeichnung Schmalfilm. Agfa und Kodak, die beiden größten Unternehmen die sich auf die Herstellung von Rohfilmen konzentrierten und sich weltweit einen Namen gemacht hatten, boten immer bessere Trägermaterialien für ihre Filme an, was dazu führte, den Sicherheitsfilm konsequent einzuführen. Die Brandgefahr der Projektoren, in den öffentlichen Kinos konnte damit vermieden werden.


Kodak (USA) bot um 1923, mit dem 16 mm breiten Film ein neues Filmformat an, was den Amateuren, aufgrund der Preisgestaltung sehr entgegen kam. Pathé (Frankreich) hatte bereits mit dem 9,5-mm-Format, wo die Perforation filmmittig auf der Höhe des Bildstrichs lag, erfolgreich eingeführt.


Durch abermaliges Splitten, das Teilen des als Standardfilm geltenden Amateurstreifens von 16 mm auf 8 mit einer zusätzlichen Perforation ausgestattet, schlug 1932 Kodak abermals ein neues Amateurformat vor. Das Normal 8, auch Doppel 8 genannt, wurde in den USA als Regular 8 bezeichnet auf Spulen von 3 Zoll Durchmesser ausgeliefert. Dem Amateur wurde damit, und dies noch in Zeiten einer Weltwirtschaftskrisen von größtem Ausmaß, ein Geschenk des Himmels gemacht.



Je mehr Kinos - auch Lichtspielhäuser genannt - entstanden, um so mehr Interesse entwickelte sich in Kreisen der Wunsch in der Bevölkerung, eigene Erlebnisse auf Film zu bannen. So kamen die ersten Schmalfilmkameras mit all den dazugehörenden ergänzenden Kino-Apparaten auf den Markt. Apparate, die für eine professionelle Reportage und speziell für Laien der Laufbilderfotografie gerecht wurden. Ab hier etablierte sich der Begriff 'Schmalfilm' auf breiter Front und internationaler Ebene. Natürlich dann in den jeweiligen Landessprachen.


So in den Sprachen:
  • Deutsch: Schmalfilm
  • Englisch (UK): Cine-film
  • Englisch (USA): Smale gauge movie
  • Französisch: Cinéma amateur
  • Spansich: Película estrecha
  • Italienisch: Pellicola a passo ridotto
  • Russisch: Kinoplenka - in Kyrilisch ist des Wort hier nicht darstellbar

Erst nach dem II. Weltkrieg, in einer Zeit in der sich die Welt von den Kriegswirren erholte, bekam der Schmalfilm für den Amateur, als ein interessantes Hobby Aufschwung. Dabei halfen in erster Linie die Fortschritte in der Technik, die Optik und in Lichtmessung.


Der 8 mm breite Filmstreifen, der in handlichen Kameras belichtet werden konnte, machte auch bei der Nacharbeit, dem Schneiden dem Amateur keine großen Probleme. Die Projektion wurde verbessert durch leistungsfähige Leuchtmittel. Das Film-Material wurde sowohl in Schwarz/Weiß wie auch in Farbe zu angemessenen Preisen angeboten.


Wir schrieben das Jahr 1965, als Kodak das Super 8 Format dem Amateur an die Hand gab, welches umgehend von der japanischen Industrie mit einer vielfachen Anzahl an Kameramodellen und Projektoren bedient wurde. Ein Boom bahnte sich an, der von 1970 bis 1980 anhielt, dann aber abrupt abbrach, weil die analoge Video-Technik die Mehrzahl der Amateure davon überzeugen konnte, dass die Zukunft in der Elektronik liegt.


Rückblickend kann also festgestellt werden, dass die Mutter des Schmalfilms doch der 16-mm-Film aus den USA sein muss, denn nicht nur die globale Verbreitung dieses Formats trug letztlich dazu bei, dem Amateur das Filmen beizubringen, nein, auch die erfolgreichste Variante des Schmalfilm hervor brachte, nämlich das Normal 8 (Regular 8) sowie das Super 8/Single 8 Filmformat. Beide Formate fußten auf den tief greifenden Erkenntnissen der 16-mm-Kinematografie.



Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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Wochenticker Nr. 29
Beitrag Nr.: 13.07.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   13. Juli 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:12:51




Die Spendenbereitschaft an Schmalfilmapparate hat merklich abgenommen. Warum?


Im ersten Halbjahr 2018 flossen dem sappam 85 Objekte zu, die abgesehen von 13 eingegangenen Spenden, vom Gründer des Museums beigesteuert wurden. Die Bilanz aller Eingänge ist dennoch nicht negativ. Bei den Spenden sieht es allerdings nicht so gut aus, zumal es immer weniger Schmalfilmfreunde gibt und dies nicht nur aus Altersgründen.


Wer sich bisher näher mit dem Bestand des Museums beschäftigt hat, wird schnell feststellen können, dass der Auftritt des sappam im Internet, fast alle Modelle aus den Jahren 1968 bis 1978 gelistet hat, die in Deutschland vermarktet wurden. Der Boom, der das Hobby Schmalfilm in diesen Jahren erfahren hatte, trug dazu bei, dass auch eine große Anzahl von Schmalfilmkameras verkauft wurden und somit viele Modelle bei Weitem nicht als Unikate bezeichnet werden können.


Besonders die Modelle aus dem Hause Chinon, Schmalfilmkameras, die von dem Filialist Photo Porst, vom Versandhaus Quelle unter dem Namen Revue verkauft wurden, finden sich in Großer Anzahl noch im privaten Besitz. Gleiches dürfte für Kameramodelle von Cosina gelten, die vom Versandhaus Neckermann, einst das größte Versandhaus Deutschlands, angeboten wurden.


Da auf der Inventarliste des sappam solche Modelle sehr häufig zu finden sind, sind auch die Spendeneingänge im gleichen Maße zurückgegangen. Berechtigterweise, denn Besitzer solcher Apparate, erkennen kaum mehr einen Sinn darin, hier noch eine exklusive Spende zu vergeben, wenn das Modell bereits vertreten ist. Lediglich der ehrenvolle Platz im Museum, gilt als ein Argument. Schließlich garantiert das Museum, kein Handel mit allen gespendeten Apparaten zu betreiben.


Nach Eingang einer Spende wird das Objekt entsprechend gelistet und auf der Internetseite als Spende markiert. So kann der Spender über Jahre hinweg, sein Objekt, das er dem Museum überlassen hat, weiterhin betrachten und sein Verbleib verfolgen. Eine dem Spender schriftlich zugegangen Kennung ermöglicht ihm, jederzeit auf schnell Weise, über die Suchfunktion, das Exponat wiederfinden. Bei mehreren gespendeten Objekten werden folglich alle Apparate aufgelistet.


Unter dem Link Neuzugänge bietet der sappam-Auftritt eine Übersicht der eingegangenen Objekte, nach Jahren gestaffelt und in Monate, ab 2011, unterteilt. Eine Übersicht, aller, ab 2014, der registrierten Spenden, kann ebenfalls abgerufen werden. Hier erlaubten wir uns, keinen direkten Link zur jeweiligen Detailseite anzubringen, da wir auf den Effekt der Erwartung setzten, um nicht Neugier zu sagen. Erwartung darauf, dass unser Besucher, der vielleicht noch keine Spende abgegeben hat, noch andere Seiten der Präsentation des sappam aufsucht, um sich beim Stöbern daran zu begeistern, was das Museum so bietet.


Da wir im nächsten Jahr unser 10-jähriges Internetpräsentationsjubiläum feiern werden, können wir heute schon sagen, dass das sappam eines der umfangreichsten Auftritte, in der Kategorie Schmalfilm-Apparate für Amateure, im deutschsprachigen Cyberspace ist. Zur diesjährigen Jahresmitte wurden über 1500 Objekte geleistet, von denen über 500 Exponate mit Bilderstrecken versehen sind, sodass jeder Besucher seinen aufgerufenen Wunschapparat auch aus mehreren Bleichwinkeln betrachten kann.


Diese Darstellungsmöglichkeiten bieten wir auch all denjenigen, die sich für eine Spende mit einem Objekt zugunsten des sappam entschließen. Ergänzt durch eine Bebilderung in Form einer Bilderstrecke und der entsprechenden technischen Beschreibung, wird jedes Objekt nochmals aufleben. Ja, wir bieten sogar die Möglichkeit an, einen selbst verfassten Erfahrungsbericht, eine Rezension, einzustellen (siehe Link: zur Abt. Redaktion).


Was könnten nun die Gründe sein, dass die Spendenbereitschaft so drastisch abgenommen hat, obwohl es noch ausreichende Bestände an Schmalfilmkameras, Projektoren bzw. Bildbetrachter im privaten Besitz gibt und diese doch nicht mehr genutzt werden.


Da ist in erster Linie die noch unantastbare Hobby-Ausrüstung vom Opa oder die des Vaters, welche schon seit Jahren nicht mehr genutzt wurde. Gleiches trifft zu für das Filmmaterial, welches in vielen Jahren sich angesammelte, und heute unübersichtlicher denn je, was Inhalt betrifft, bleibt. Da ist das mittlerweile auf dem Dachboden verstaute, nun verstaubte Ding, namens Projektor, welches sich kaum einer traut anzufassen, es könnte ja etwas zu Bruch gehen. Was auch in bestimmter Hinsicht zutreffen dürfte. Der schleichende Alterungsprozess ist mittlerweile merklich zu spüren und die Technik rächt sich erbarmungslos an der ihr angetanen Verwahrlosung. Antriebsriemen sind porös oder gerissen, Kaltlichthalogenlampen sind durchgebrannt.


Der Projektor, die letzte Hoffnung nochmals die Filme sehen zu können, versagt seinen Dienst, sodass jede Filmvorführung, mit den Erinnerungen von vor 40 Jahren von Tag zu Tag schwindet.


Die Filmkamera, nun ja, sie hatte immer ein elegantes, teures Aussehen, doch heute gibt es nicht einmal mehr geeignete Filme dafür. Ganz zu schweigen, Möglichkeiten diese zu entwickeln. Was soll nur mit so einem eindrucksvollen Apparat geschehen. Warten wir es ab! Für eine Spende ist es noch zu früh. Ob sich der Verkauf noch lohnt? Das bleibt noch eine offene Frage. Wer nimmt so etwas noch ab, wenn die Funktionen nicht mehr gegeben sind ?


Optische Geräte faszinierten schon immer die Menschen und Apparate die sollen nun zum alten Eisen komme. Merkwürdig, die modernen Geräte, die fantastischen Bilder machen, zu bewundern auf einem HDTV-Bildschirm, haben nur eine Linsen in der Größe eines Vogelauges. Man fragt sich: Wieso musste das Objektiv früher eigentlich so groß sein?


All diese Überlegungen hemmen den Gedanken, eine Spende zu leisten. Besonders dann, wenn die Vermutung naheliegt, eine Spende wird es nicht genügend gewürdigt, was immerhin dem Objekt durch seine majestätische Form zusteht. Und doch, das sappam als Träger dieser Homepage, bietet das richtige Umfeld. Als kostenloser Beitrag für all diejenigen, die die Technik und das Ingenieurwissen der Amateurkinematografie zu würdigen wissen.


Das sappam bietet die Möglichkeit, insbesondere den Könnern unter den erfahrenen Amateurfilmern, ihr Wissen für zukünftige Generationen auf dieser Plattform bereitzustellen, auch wenn heute die Elektronik als Wissenschaft, die chemische Filmentwicklung überholt hat. Und doch sind die Ergebnisse heutiger Technik nur aus den Erfahrungen der Vergangenheit vorstellbar bzw. möglich geworden. Museen, als die mehr oder weniger statischen Sammeleinrichtungen, tragen nun dazu bei, dieses Wissen zu erhalten.


Spenden sind, nicht selten eine wichtige Grundlage für ein Museum, das gilt auch für das sappam. Mit einer Spende kann sich jedermann beteiligen, an der Zusammenführung erhaltungswürdiger Objekte, sofern es ein solches ist. Als Leihgabe oder als überlassenes Exponat ermöglichen all diese Objekte der Nachwelt einen Eindruck zu vermitteln, über das, wie es einmal war, das Heimkino und der 8 mm breite Zelluloidstreifen.



Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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Wochenticker Nr. 28
Beitrag Nr.: 06.07.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   06. Juli 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 10:27:02




Was war es, was Super 8 so erfolgreich machte ?


Auch wenn viele Faktoren der Zeit zusammenkamen, so wurde in jeder Hinsicht, das Super 8 Filmformat für Amateure ein Erfolg, insbesondere für all diejenigen die damit arbeiteten. Das galt nicht nur für den Hersteller, die Firma Kodak in den USA, der Hersteller der Super 8 Apparate in Asien und auch für die Filmamateure.


Kodak, experimentierte schon seit den 1956er Jahren mit technischen Lösungen die darauf abzielten einen Filmwechsel in einer Amateurfilmkamera - Normal 8 Format - zu beschleunigen oder besser gesagt zu vereinfachen. Denn, jeder Filmwechsel nach knapp 1 Minute und 50 Sekunden, setzte dem Vergnügen eindeutig seine Grenzen. Mehr noch, es schränkte die Nutzung ein, besonders bei denen, die sich mit der nötigen Fingerfertigkeit eines Filmwechsels etwas schwerer taten.


Spätestens 1959 merkte man, aufgrund der rückläufigen Nachfrage bei Doppel 8 Kameras, dass eine Entscheidung zugunsten eines sinnvollen Magazins einer Kassette getroffen werden sollte. Kodak als Rohfilmproduzent und somit erster Partner des Filmamateurs, musste mindestens 2 Dinge bei der Verfolgung eines neuen Projekts in Betracht ziehen.
  1. Die Fertigungsanlagen und Entwicklungslaboratorien für den Amateurfilm im Format Normal 8 würden um die Mitte der 1960er Jahre aus technischer Sicht eine Renovierung erfahren müssen, die dann, wenn sie erfolgt ist, für mind. weitere 20 Jahre im Betrieb bleiben müssten, um die Investitionen zu rechtfertigen.
  2. Die industriellen Verarbeitungsmöglichkeiten der Kunststoffe haben sich, was die Verarbeitungsmöglichkeiten betraf, erheblich verbessert, sodass alle Erkenntnisse Metall-Magazine für Amateurfilmkameras, welcher Art auch immer, nicht mehr zeitgemäß erscheinen.



Das Unternehmen Eastman in Rochester, USA, war zu jener Zeit Weltmarktführer in der Filmproduktion und besaß somit umfangreiche Erfahrung in der Herstellung und allen an den Verkauf gekoppelten Verpflichtungen ihrer Filme. Beispielsweise das der hochwertigen Filmentwicklung. Die erreichte Qualität dieser Produkte und aller nachfolgenden Dienstleistungen überzeugte nicht nur die Fachwelt, auch Amateure waren stets gut bedient.


Genau genommen konnten im Jahr 1960 nur noch 2 weitere Wettbewerber auf dem Weltmarkt mithalten, was die Qualität des Filmmaterials betraf. Es war das deutsche Unternehmen Agfa und der japanische Filmhersteller Fuji, die mit weltweit vertriebenen Filmen ein besonderes Renommee genossen.


Eastman und Fuji waren die beiden Firmen, die sich dem Problem 'Filmwechsel' in einer Normal 8 Filmkameras annahmen und faktisch stellten. Nachdem im Jahr 1962 der Elektronikkonzern Philips - Niederlande - die Musikkassette (MC) erstmals vorstellte und damit ein geschlossenes System der Nutzung einführte. Der Erfolg mit einem Cartridge> (Kassette) den Philips vorlegte reiften die Überlegungen der Verantwortlichen, Evan E. Edwards, Jasper S. Chandler, Don Easterley und Lloyd Sugen bei Kodak, den Amateurfilm in ein geschlossenes System zu verbringen.


Die Idee einer Film-Kassette stand nun überzeugend im Vordergrund welche von C.J. Staud und W. T. Hanson im Jahr 1962 erstmals im SMPTE, als neues 8 mm Format vorgestellt wurde.


Dabei sollte das Kassettengehäuse eine handliche Größe bekommen und fast quadratisch, mit angenehmen Radien an den Ecken, einschließlich Film ausgelegt werden. Der innen liegende Film von 8 mm Breite und 15 m Länge, soll lediglich auf einer sehr kurz gehaltenen Strecke nach außen in Kontakt kommt. An dieser Stelle hat der Film vor einer Filmbühne innerhalb einer Filmkamera Platz, um belichtet zu werden. Ein so belichteter Streifen, der von einem Mitnehmer transportiert wird, kommt auf eine leere Filmspule, die sich ebenfalls in der vollkommen versiegelten Kassette befindet.


Die ideale Größe einer solchen Kassette wurde mit 7,6 x 7,1 x 2,4 cm festgelegt. Gefertigt in schwarzem Kunststoff, bestand sie auf mehreren Teilen, die ein Gewicht von knapp 18 g auf die Waage brachten. Lediglich ein federnder Metallstreifen wurde benötigt, um die Andruckplatte für den Film elastisch zu halten. Diese Kassette wurde patentiert und weltweit Lizenzen zum Nachbau vergeben.


Das Befüllen der Kassette mit dem 8 mm breiten Filmstreifen, der gegenüber dem Normal 8 Format mit einer andere Geometrie in der Perforation versehen war und nun als Super 8 Film bezeichnet wurde, erfolgte maschinell und automatisch, mit anschließender Verklebung der beiden Gehäuseseitenteile. So wurde der Inhalt der Kassette gegen Lichteinfall oder anderer Manipulation hermetisch versiegelt, denn nur eine noch verschlossene, unbeschädigte Kassette entwickelte der Filmhersteller.


Im April 1965 wurde schließlich der Öffentlichkeit das neue Format vorgestellt mit der Zusage - Im Kaufpreis sei die Entwicklung des Films enthalten. Somit sicherte sich der Hersteller einen wesentlichen Punkt zur Qualitätskontrolle. Denn so konnte man sicherstellen, original Film-Material des Hauses, in die richtigen Entwicklungsbäder zu geben um Verunreinigungen auszuschließen.


Genau dieses Konzept war es, welches die Qualitätskontrolle, mit fast 100-prozentigem, positiven Ergebnis, allen Filmherstellern ermöglichte.


Aber nicht nur de Kontrolle über die Filmfertigung und der Entwicklung durch den Hersteller war Garant zum Erfolg, nein, auch die einfache Handhabung, die einen schnellen Filmwechsel sicherstellte. 4 Handgriffe waren erforderlich um den Super 8 Filmwechsel zu vollziehen.
  1. Kassettenfach öffnen.
  2. Vorhandene Kassette entnehmen.
  3. Neue Kassette einlegen.
  4. Kassettenfach schließen.
Weiter Einstellungen, wie beispielsweise die Lichtempfindlichkeit des Films, wurden mechanisch sofort erfasste, sodass es keiner weiteren Manipulationen mehr bedurfte, mit dem Drehen des Films fortzufahren.


Allerdings kamen einigen Ingenieuren und Manager bei Kodak nach der ersten internen Präsentation Zweifel zum Erfolg auf, weil die Erfordernisse, eine Filmkassette dieser Bauart zu nutzen auch ein neues Konzept im Kamerabau erforderlich machen würde.


Kodak fertigte ja selbst Filmkameras und musste nun die Produktion der Kameras auf Super 8 umstellen. Anfänglich kamen daher nur sehr einfache Apparate auf den Markt, und doch überzeugte das Konzept andere Hersteller von Filmkameras, denen in Hinterzimmern, die Vorteile der Filmkassette ausführlich erläutert wurde.


Neben Bell & Howell in den USA, sahen die asiatischen Filmkamerahersteller im Super 8 Konzept neue Möglichkeiten und entschlossen sich auf breiter Front dem Format geeignete Apparate zur Seite zu stellen. So kam es dazu, dass bereits im Jahr 1966 die Ersten japanischen Super 8 Filmkameras auf den Markt kamen. Obwohl der Fuji-Film-Konzern ein eigenes Film-Kassetten-Konzept, dem Single 8, fast zeitgleich vorgestellt hatte. Dieses Single 8 Format von Fuji nutzte lediglich eine andere Ausführung der Kassette, der man aber Filmstreifen einlegte, die mit der nicht patentierbaren Filmperforationsgeometrie von Super 8 versehen waren.


Nachdem ab 1968 die meisten Filmkamerahersteller Asiens ihre Kameraproduktion auf das Super 8 Format umgestellt hatten und eine Reihe neuer Modelle auf den Markt gebracht hatten, ließ sich der eintretende Boom nicht mehr aufhalten. Weiter Faktoren des Marktes trugen dazu bei:
  1. Hochpreisige Filmkameras boten umfangreiche Trickmöglichkeiten.
  2. Die moderne Jugend wollte von den als langweilig wirkenden Diashows weg.
  3. Die Preise für einen 4-minütigen Super 8 Film sanken beachtlich.



In den USA, dem Mutterland des Super 8 Filmformats stiegen ab 1968 die Verkaufszahlen von Filmkameras wieder an, so dass Kodak selbst im direkten Wettbewerb zu Bell & Howell stehend, im Jahr 1969, mit 18 Super 8 Kameramodelle den Markt bediente. Darunter die ersten Modell 2, 3 und Modell 4 aus der M-Serien. Interessant zu wissen, dass die Kodak-Filmkamera-Produktion für das Normal 8 Filmformat schon 1966 eingestellt wurde. Lediglich eines der Modelle, die Kodak Brownie Fun Saver, blieb bis 1968 im Angebot.




Die Aktivitäten des Verkaufsmanagements von Kodak, beschränkten sich nicht nur auf das Filmgeschäft, auch die Kamerahersteller in Asien wurden über den Formatwechsel rechtzeitig informiert, sodass mehrere bekannte Amateurfilmkamerahersteller, 13 an der Zahl, in Japan unmittelbar nach Einführung des Super 8 Filmformats (1965) auf dem Weltmarkt, geeignete Apparate zur Verfügung stellten. Bekannt sind an die 30 Modelle aus japanischer Produktion, die 1966 schon angeboten wurden.


Aus Europa konnten diese Zahlen nicht gemeldet werden, denn hier war man sehr skeptisch, was ein Erfolg versprechen würde. Daher sind die Zahlen hergestellter Amateurfilmkameras nicht sonderlich angestiegen. Aus Asien importierte Filmkameras überzeugten und deren Absatzzahlen sprengten alle Erwartungen. Mit geschätzten 120 Millionen Filmmeter, die im Jahr 1970 entwickelt wurden, bahnte sich ein richtiger Boom an, dessen Höhepunkt mit zwischen 270 - 285 Millionen Filmmeter, im Jahre 1979 erreicht wurde.


Ab 1980 brach der Markt für Super 8 Filme abrupt ab, weil die analoge Video-Technik mit seinen preiswerten Camcordern den Verbraucher überzeugen konnte, hiermit das neue Format der Zukunft eines Hobbyfilmers in Händen zu halten.


Die ersten Jahre des 21. Jahrhunderts besiegelten endgültig den Untergang des klassischen Zelluloidfilms, auch den der Amateurfilmer. Die meisten Projektoren- und Filmkamerahersteller hatten schon aufgegeben. Nur noch Kodak entwickelte notgedrungen Super 8 Filme aus eigener Produktion. 2012 war auch hiermit Schluss.


Es war also die einfache Handhabung der Filmkassette, das umfangreiche Angebot an modernen Filmkameras aus Asien. Und nicht zu vergessen, das wichtige Argument eines jeden Hobbyfilmers, der Preis für einen 15 m langen Super 8 Film, hergestellt und entwickelt in bester Qualtät. All dies zusammen machte den eindrucksvollen Erfolg möglich.



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