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Archiv: Beiträge u. Berichte über September
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Wochenticker Nr. 40
Beitrag Nr.: 25.09.2020      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   25. September 2020 - Mitteleuropäische Zeit - 08:06:11




Wir starten die diesjährige DIGI-Weihnachtsaktion zum 01.10.2020.



Was ist das? Wird sich unser Besucher fragen, der zum ersten Mal diesen Wochen-Ticker liest. Nun, wir vom Schmalfilm-Apparate-Museum sind darauf angewiesen, das uns gelegentlich Sachspenden in Form von Schmafilmgeräten, welcher Art auch immer zufließen.


Deshalb müssen wir in Abständen einen besonderen Spenden-Anreiz denjenigen geben, die noch über ungenutzte Apparate verfügen und nicht so richtig wissen, was sie damit anfangen sollen. Andererseits wissen wir aber auch, dass da, wo es Schmalfilmapparate gibt oder gab, auch Schmalfilme vorhanden sind. Filme, die meist unbesehen bleiben, zumal die entsprechenden Vorführapparate, sprich Projektoren, die aus Altersgründen nicht mehr funktionstüchtig sein dürften.


Um aber diesem Dilemma Abhilfe zu schaffen, wird immer wieder in einschlägigen Kreisen dazu geraten, noch vorhandenen Schmalfilme zu digitalisieren. Das bedeutet, dass die Filme dann in digitalisierter Form heute auf einem PC/Notebook oder modernen TV-Gerät vorgeführt werden können. Das ideale Filmformat heißt mp4 und sollte auf einem USB2-Stick gespeichert sein.


Unsere diesjährige DIGI-Weihnachtsaktion, die vom 01. Oktober bis einschließlich 30. November laufen wird, bietet nun Folgendes an:

  1. Überlässt der Teilnehmer der Aktion dem sappam eine Sachspende, die aus dem technischen Bereich der Amateurfilmwelt kommt, so wird ihm die kostenlose Digitalisierung eines Amateurschmalfilms gleich ob Super 8 oder Normal 8 zugesagt.
  2. Egal ob Stummfilm oder Tonfilm, unser Bild für Bild Scannverfahren liefert ausschließlich Stummfilme. Eine in analoger Technik aufgezeichnete Tonspur eines Tonfilms würde folglich getrennt im digitalen mp3 Format ergänzend mitgeliefert.
  3. Ein maximal 120 m langer Amaterurfilm ist zusammen mit einem 16 GB USB2-Stick der Spendensendung beizulegen.
  4. Die Spendensendung hat portofrei das Museum zu erreichen.
  5. Die Digitalisierung des Films wird in angemessener Zeit nach Eingang im Museum vorgenommen und als mp4 Datei auf dem mitzuliefernden USB2-Stick geladen.
  6. Der eingereichte Originalfilm und der USB2-Sick wird dem Spender kostenlos auf dem Postweg
    - noch vor Weihnachten 2020 - zugeschickt.
  7. Eine Voranmeldung zur Teilnahme an der Aktion ist zwar gewünscht, wird aber nicht gefordert. Es gilt lediglich, dass die Übergabe der Spende (nur Sachspende) im vorgegebenen Zeitraum erfolgt.
  8. Werden mehr als 3 Gegenstände aus der aus der Welt des Filmamateurs dem Museum in einer Sendung gespendet um damit auch mehrere Filmrollen digitalisieren zu lassen, so können von den mitgelieferten Filmen, maximal 3 Filmrollen (= 360 m) berücksichtigt werden.
  9. Spenden die nach dem 30.11. und vor dem 15.12.2020 eingehen, bei denen Filme zur Digitalisierung beiliegen, so werden diese nur noch nach Rücksprachen und dann als evtl. Entgegenkommen des sappam im Rahmen dieser Aktion bearbeitet.



Nach Eingang der Spende im Schmalfilm-Apparate-Museum in Köthen wird dem Teilnehmer via E-Mail mitgeteilt, dass die Sendung eingetroffen ist. Gleiches gilt für die Rücksendung vom Filmoriginal mit USB2-Stick.


Um noch einen Eindruck über das mögliche Ergebnis einer Digitalisierung von 8mm breiten Filmen zu geben, sehen Sie sich diesen Auszug eines Super 8 Films an.


Achtung ! Die meisten älteren Browser unterstützten dieses von uns gestreamte Video nicht.








Es handelt sich bei dem Film-Material um einen Super 8 Film der 1986 belichtet und entwickelt wurde.



UN     


Der hier gestreamte Film kann auch bei uns im sappam als mp4-Datei für HDTV-Geräte bestellt werden.
Jeder Interessent möge sich bei uns melden.


Hier zum Bestellformular dieses digitalisierten Test-Films für ein HDTV-Gerät !
( Eine neue Seite wird dafür geöffnet ! )




Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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Wochenticker Nr. 39
Beitrag Nr.: 18.09.2020      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   18. September 2020 - Mitteleuropäische Zeit - 09:08:21




Der Schmalfilmprojektor und seine besonderen Konstruktionsmerkmale. Teil 1/3



Wer als Amateur den Schmalfilm liebte, beschaffte sich kurz über lang auch einen geeigneten Projektor an. Heute, nachdem nun im Schnitt 65 Jahre ins Land gegangen sind, erweist sich, dass allein der Alterungsprozess an diesen Apparaten nicht ohne Folgen vorüber ging.


Und doch muss bemerkt werden, dass die 8mm-Projektoren, die für das Normal 8 Filmformat gebaut wurden, durchaus das älter werden, was ihren technischen Zustand betrifft, besser überstanden haben als jene Apparate der 1970er-Jahre.


Es ist dabei allerdings zu berücksichtigen, dass eine bedeutende Leistungssteigerung eingetreten war und somit auch die Anforderungen am eingesetzten Material höheren Belastungen ausgesetzt wurden. Zumal auch die Anzahl der Filmvorführungen in den privaten Haushalten der 1970er-Jahre wesentlich häufiger. Es war die Zeit des Booms.


Als 1927 von Pathe in Frankreich und den USA das erfolgreiche 9,5 mm schmale Filmmaterial eingeführt wurde, mussten die bereits vorhanden Projektormodelle (für das 16 mm Format) für das Erste umgerüstet werden. Ähnliches galt, als dass 1932 eingeführte Filmformat Normal 8 auf den Markt kam.


Allerdings war zu diesem Zeitpunkt schon der Handkurbelantrieb durch einen Elektromotor ersetzt worden. Denn damit wurde es möglich, die Umlaufblende eines Filmprojektors gleichmäßig laufen zu lassen, um das lästige Flimmern auf der Leinwand zu vermeiden. Der erste Schritt von einer Reihe bedeutender Entwicklungen an Amateurprojektoren war damit getan !


Stiefkind blieb zu jener Zeit noch das Problem aller Projektionsgeräte, dass der ausreichend hellen Lichtquelle für die Projektion. Die vorhandene Technik der Leuchtmittel war bei Weitem noch nicht ausreichend für Filmprojektionen. Schon gar nicht für so kleine Bildflächen wie die, die der 8 mm-Film bereitstellt.


Die Glaskolbentechnik mit Glühfaden stellte die Projektorhersteller neben der gelblichen Lichtemission vor das Problem der Wärmeentwicklung. Die in einem geschlossenen Kasten im hinteren oder seitlichen Teil des Apparates angeordnet werden musste.


Auch die Netzspannung von 220 V, die schon in Europa als Standard galt, machte den Projektbauern Kopfzerbrechen und nicht nur durch die sicherzustellenden elektrische Isolation aller stromführenden Teile, nein, auch durch die hohe Wärmeentwicklung im Projektorgehäuse verursacht durch das Leuchtmittel. Nicht selten kam es deshalb vor, dass der Film im überhitzten Filmkanal während der Vorführung verschmorte.


Im Bereich der Objektive war die qualitative Machbarkeit eines guten Objektivs technisch gelöst. Man konnte die Bilder des Schwarz/Weiß-Films scharf auf der Leinwand mit einem Fixfokus-Objektiv zeichnen. Erst mit der Einführung des Farbfilms um 1935/36, musste die Objektivqualität nochmals angepasst werden, was allerdings auch hier schon technisch beherrscht wurde.


Zählt man die wesentlichen Merkmale eines Projektors der ersten Stunden auf, so kommt man zu dem Ergebnis, dass elektrischer Antrieb, synchroner Filmvorschub und Umlaufblende mechanisch gelöst waren. Dass das Objektiv der Anforderung bereits genügte und letztlich die Lichtquelle noch erheblicher Verbesserung bedurfte.


Der Filmtransportmechanismus, angefangen von der oberen Filmspule zur Filmbühne, arbeitete mit Hilfe von gezahnten Rädern, die mechanisch gekoppelt mit dem Filmgreifer, und der Zweiten der hinteren Filmspule, die Filmführung sicherstellten.


Der Leuchtmittelsockel entsprach den Vorgaben des Leuchtmittelherstellers, der meist einen Bajonettsockel vorgab. Um eine gleichmäßige Ausleuchtung der Filmbühne zu erreichen, setzte man zusätzlich eine Kondensorlinse vor die Filmbühne um das Licht nochmals zu bündeln. Etwas später wurde auch ein nach der Parabel ausgeformter Rückspiegel eingebaut.


Die diversen, meist aus Blechteilen hergestellten Gehäuse befanden sich auf einem den Projektoren des großen Kinos stark nachempfunden Metallgussständer. Wellen und Getriebe wurden sehr ölbedürftig gelagert. Für die Filmführungen wurden verchromten Teilen verbaut. Elektrischen Verbindungen waren meist aus Bakelit.


Bis in die frühen 1960er-Jahre gab es Projektorausführungen mit Ketten für die Kraftübertragung zu den Filmspulenarmen, genauso wie es noch Modelle gab, die nur mit einem gezahnten Filmtransportrad, über das der Film sowohl zur Filmbühne hin, wie auch zur Filmaufwickelspule geführt wurde, arbeiteten - Zeiss, Bauer etc.


Weg vom Metallgehäuse brachten es die Projektorausführungen von Zeiss Ikon mit dem Modell P8, bei dem Bakelit - einer der ersten Kunststoffe - als äußere Schale eingesetzt wurde. Lediglich das Chassis wurde weiter in Metall gefertigt, ein Konstruktionsmerkmal, das sich bis zum Ende der Amateurfilmära bei allen Projektoren hielt.


Erst nach 1945 gab es nennenswert Veränderungen, die eine bessere Ausleuchtung des Films versprachen. Die Leuchtmittel wurden verbessert und mit ihr die Objektive. Man führte die ersten Zoom-Objektive ein und erreichte damit eine größere Flexibilität bei der Standortwahl im Vorführraum.


Auch wenn die Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg nicht rosig waren, so wurden doch mehr und mehr die Möglichkeiten zur Schaffung von Tonfilmen unter den Filmamateuren erwogen. Mit einfachen Tonbandmaschinen (ab 1950) und Tonkoppler vermochten die ersten Projektoren dann mit einer mechanischer Welle verbunden, die Synchronisation zwischen Bild und Ton zu erreichen.


Fortsetzung folgt.


UN     




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Wochenticker Nr. 38
Beitrag Nr.: 11.09.2020      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   11. September 2020 - Mitteleuropäische Zeit - 08:02:26




Was unterscheidet den Super 8 Amateurfilm vom Single 8 Film ?



Eigentlich ist die Frage schnell beantwortet und wenn es ins Detail geht, dann doch wieder nicht.


So fängt es also an: Beide Filmformate passen in den Super 8 Projektor, ob Stummfilm- oder Soundprojektor. Bei der Vorführung von Filmen dieser Formate treten keine Unterschiede auf.


Doch betrachten wir die Dinge von Anfang an ! Von 1932 bis 1964 bot der Filmhersteller Kodak (USA) dem Amateur der Kinematografie einen 16 mm breiten Filmstreifen - anfänglich als Schwarz/Weiß-Film und später ab 1935 als Farbfilm - das sogenannte Regular 8 (engl.) Filmformat. In Deutschland wurde es bekannt als Normal 8 oder auch Doppel 8 Format.


Diese Filme stammten aus der Produktion des damals schon genutzten 16 mm Schmalfilms. Ein Film-Material, wenn es für Normal 8 vorgesehen wurden, bekamen beidseitig eine zusätzliche Perforation. So gefertigt, kam der auf einer 3 Zoll Spule ausgelieferte Film in die Filmkamera. Nach der Entwicklung, musste dieser 16 mm breite Film mittig von Kodak noch gespaltet werden, um so auf des Maß der 8 mm Breite zu kommen.


Dieses Amateurfilmformat krankte von Anfang an, an dem Problem des Spulenwechsels, dann, wenn der Film nach 7,5 m Länge, zum ersten Mal von der Filmkamera belichtet umgedreht werden musste. Nur durch so einen Wechsel des Films konnte die 2. Hälfte der 16 mm, belichtet werden.


Da die Prozedur, den Normal 8 Film in die Kamera zu bekommen und während der Aufnahme noch einen Wechsel der Filmspulen durchzuführen, erforderte ein erhebliches Geschick vom Kameramann. Dieser Umstand rief daher so manchen Ingenieur auf den Plan, um Lösungen einer einfacheren Anwendung zu finden.


Wechsel-Magazine wurden von den Kameraherstellern ersonnen und angepriesen. Damit sollte die Bestückung und jeder Wechsel des Films in der Kamera schneller gehen. Auch der typische Seitenlichteinfall, der sich bei den Vorführungen der Filme immer wieder zeigte - in Form sporadischer Aufhellungen am Bildrand - sollte durch den Einsatz von Magazinen vermieden werden.


Bei all diesen Überlegungen waren es die Kamerahersteller, die die Entwicklung bestimmten. Mit der Folge, jeder Hersteller legte seine Magazine so aus, das diese nicht untereinander Kompatible waren.


Erst im Herbst 1964 stellte Kodak als weltweit führender Filmhersteller eine Magazin-Lösung vor, die als neues Filmformat unter dem Namen Super 8 auf den Markt kam. Hierbei wurden die äußeren Merkmale einer Kunststoffkassette hervorgehoben und patentrechtlich geschützt. Da nun Filmhersteller und Kassette in der Hand eines Filmproduzenten (Kodak) lagen, war es möglich hier, eine Art Monopol zu schaffen.


Diese Exklusivität war allerdings nur auf die Kunststoffkassette - Cartridge - von Kodak als solche beschränkt und galt nicht für den Film im Inneren der Packeinheit. Doch diktierte die Kassette die konstruktive Ausführung der Filmkamera und somit ihre Verwendbarkeit.


Es gab aber Mitte der 1960er-Jahre auch noch den erfolgreichen japanischen Filmhersteller Fuji-Film, der seinerseits ebenfalls nach einer optimalen Lösung des Problems der 8 mm breiten Amateurfilme suchte und schon viel Entwicklung und somit Geld investiert hatte.


Die Überlegung von Fuji-Film war nun, ein eigenes Filmformat auf den Markt zu bringen, da die Super 8 Kassetten-Lösung von Kodak durch Beteiligung am Format für Fuji-Film uninteressant geworden war.


Fuji-Film bot folglich ein anderes Konzept an, das unter dem Namen Single 8 um die Welt ging. Auch hier wurde eine Filmkassette aus Kunststoff eingesetzt, die aber in all ihren Abmessungen in nichts der Kodak-Kassette glich.


Führte Kodak den 8 mm breiten und 15 m langen Streifen, der von der vollen Spule über das Filmbühnenfenster in der Kamera laufend an, um den Streifen auf einer Leerspule neben der vollen Spule aufzuwickeln, so bot die Fuji-Chrome Single 8 Kassette diese Prozedur in untereinanderliegenden Spulen an.


Auch hier erforderte das Filmangebot die entsprechende Filmkamera, denn nur die zum Format passende Filmkamera konnte eingesetzt werden. Lediglich die Filmqualität der beiden Filmhersteller - Kodak/Fuji-Film - zeigten Unterschiede. Und diese waren nicht unerheblich.


Auch die Belegung der Märkte und der Bekanntheitsgrad der Firmen spielten letztlich eine Rolle bei der weltweiten Verbreitung der Formate. In den USA, Lateinamerika und Europa war es Kodak, im asiatischen Raum war Fuji-Film, die den Markt beherrschten.


Was die Filmqualität betraf, so konnte Kodak mit de sehr beliebten Farbnuancen den Amateur stets überzeugen, mehr noch, die Gleichmäßigkeit der ausgelieferten Filme und ihre Qualität selbst über Jahre hinweg blieb unbestritten hoch.


Fuji-Film bot nicht minder gutes Film-Material an, doch förderten die japanischen Filmkamerahersteller selbst das Kodak-Format mit dem Angebot von sehr guten Super 8 Filmkameras in Europa und den USA. Fuji-Film bediente die Marktplätze Asiens und fertigte in eigener Regie die passenden Single 8 Amateurfilmkameras.


Der Amateurfilm-Boom der 1970er-Jahre beflügelt die Industrie und ließ Fuji-Film mit dem etwas dünneren Trägermaterial des Films auf Polyester-Basis den Ballon los, der es ermöglichte, die Länge des Films in der Kassette von 15 m Standard auf 16,5 m gleich 10% anwachsen, was einen Zugewinn von einigen Sekunden an Filmdauer brachte. Ein nicht unbedeutender Vorteil für jeden Kameramann.


Auch bei der Einführung des Sound-Films (Tonfilm) mit aufgebrachtem Magnetstreifen zog Fuji-Film nach und ermöglichte so dem Amateur den lippensynchronen Tonfilm immer bei Einsatz einer entsprechenden Filmkamera und eines Tonfilmprojektors.


Da beide Formate, das Super 8 und das Single 8 Filme mit dem 8 mm breiten Streifen arbeiten und deren Streifen die gleichen Abmessungen in der Perforation aufweisen, stellt es auch kein Problem dar, einen für das Super 8 bzw. Single 8 ausgelegten Filmprojektor zu nutzen.


Nun bleibt nur noch zu vermerken, dass die Bearbeitung, sprich der Filmschnitt mit jeweils anderen Hilfsmitteln erfolgen musste. So konnten Single 8 Filme von Fuji-Film nur mit einem durchsichtigen Klebestreifen verbunden werden. Dazu gab es die sogenannten Trockenklebepressen. Während die Kodak-Filme und einige der unter Lizenz von Kodak angebotenen Amateurfilmmarken, die mit Azetatträgern gefertigt wurden, mit den sogenannten Nassklebepressen beim Filmschnitt eingesetzt wurden.


In den letzten Jahren des Amateurfilm-Booms zeigte sich, dass auch die meisten Hobbyfilmer den Filmschnitt mit Klebestreifen vollzogen, denn dieses Verfahren ist um einiges sauberer und eignete sich auch für die Kodak-Filme. Zu beachten war lediglich, dass Tonfilme nicht mit Stummfilm-Klebestreifen verbunden wurden, denn mit Letzteren wäre die Tonspur überdeckt worden.


Fasst man zusammen, so sind es nur Nuancen, die den Unterschied bei der Namensgebung ausmachen. Klar, es gab Liebhaber der Fuji-Farben und solche, die die Kodak-Farben über alles liebten. Und doch schien es immer so zu sein, dass die Marktpräsenz entscheidend für das Produkt Film in der Kassette war.


UN     




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Wochenticker Nr. 37
Beitrag Nr.: 04.09.2020      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   04. September 2020 - Mitteleuropäische Zeit - 08:09:42




Der Tonfilm des Amateurs blieb immer ein Stiefkind.



Es gehörte schon von Anfang an viel Fantasie dazu, einen Tonfilm zu drehen. Ob nun im Filmstudio mit Fachleuten oder von einem Amateur. Es war wirkliches Können gefragt. Gerade die Musik war anfänglich ein wichtiges Element, das Stimmung in die manchmal noch spröden Filmszenen brachte, da der Dialog als Ton den Schauspielern noch nicht zur Verfügung stand.


So verwundert es nicht, wenn in den ersten Jahren des 35 mm Kinos ein Pianist oder ganze Orchester vor der Leinwand spielten. Filmmusikkomponisten schossen aus dem Boden wie Pilze. Ja, man kann sagen: Eine neue Berufsgruppe bildete sich heraus, um dem großen Kino mehr und mehr Stimmung zu verleihen.


Um 1927 fanden die ersten Tonfilmvorführungen in Paris und Berlin statt. Eine bis dahin nicht gekannte Filmvorführtechnik, die zudem für die wenigen Filmamateure, die schon mit dem 16 mm-Film arbeiteten, kaum erschwinglich war.


Die Möglichkeiten der Tonaufzeichnung waren noch nicht so weit, um mit einfachen Mitteln eingesetzt zu werden. Ganz abgesehen davon, dass komponierte Musik nicht von jedem Amateur beherrscht wurde, geschweige denn, den anschließenden Filmschnitt fachgerecht durchzuführen.


Obwohl das 9,5 m breite Filmformat von Pathe in Frankreich und den USA unter den Amateuren viel Aufmerksamkeit und Freunde fand, beließ man es beim Stummfilm, wenn es um die privaten Filmchen ging.


Erst nach 1945, der Normal 8 Amateurfilm von Kodak war schon über 13 Jahre und somit weltweit bekannt, widmete man sich ein wenig dem Thema Tonfilm und seiner nunmehr einfacheren technischen Möglichkeiten. Schließlich machte die Elektrotechnik große Fortschritte bei der Tonübertragung des Rundfunks und der Tonaufzeichnung mit Magnetbändern.


In West-Deutschland, so ist bekannt, machten sich die Firmen Grundig und Uher einen Namen mit Tonbandgeräten für den privaten Gebrauch. Diese Apparate waren sehr beliebt in Partykellern, um mit Tanzmusik Stimmung bei Festlichkeiten zu machen. In Ost-Deutschland war es Tesla und RFT - VEB Messgerätewerk Zwölniz, die beim gleichen Abnehmerkreisen für Begeisterung sorgte.


Dass da die Filmamateure nicht lange warten wollten, um ihren kinografischen Werken einen Ton zu verpassen lag nahe.


Nizo und Bauer die bekannten Filmkamera- und Projektorhersteller boten Apparate an, die zusammen mit Tonbandgeräten eine für Amateure anwendbare Lösung brachten. Auch Zeiss entwickelte Lösungen und brachte eigene Tonbandmaschinen auf den Markt.


Da beide technischen Anwendungen, die des Films und die des Ton sehr unterschiedlich waren, erschwerte dieser Umstand ungemein eine Anpassung, die als Synchronisation bezeichnet, letztlich nie so richtig erreicht wurde. Auch wenn der mit einem Magnetband versehene Super 8 Film von Kodak, der 1974 eingeführt wurde, einer idealen Lösung sehr nah kam.


Um die Verbindung zwischen den Apparaten, dem Projektor und dem Tonbandgerät zu erreichen, konstruierte man den Tonkoppler, ein Gerät, das zwischen Tonbandmaschine und Projektor gestellt wurde, um so einen Gleichlauf beider Apparate zu erreichen. Soll heißen: Durch das die Tonbandmaschine eine sehr genaue Bandgeschwindigkeit hatte, mussten man, um einen sauberen Ton zu erzeugen, ist die Eigenschaft einhalten. Ein bewegtes Bild, gefilmt oder vorgeführt bedurfte nicht dieser hohen Genauigkeit.


Mittels eines Tonkopplers versuchet man deshalb, die vorgegebenen Ablaufgeschwindigkeit des Magnetbandes von 9,5 cm/s mit der Vorführgeschwindigkeit des Projektors von 16 bzw. 18 B/s anzugleichen. Man erreichte es durch Anpassung auf mechanischem bzw. elektrischem Wege. Dieses sogenannte Zweibandverfahren wurde ab 1965 nochmals verbesserte und durch die elektronische Impuls-Technik ergänzt.


Die Synchronisierung der aufgenommenen Filmszenen mit dem gleichzeitig eingefangenen Ton war beim Filmschnitt nicht einfach zu bewältigen. Es bedurfte viel Erfahrung und einen gut eingerichteten Schneideplatz. Der größte vorstellbare Erfolg, einen Tonfilm herzustellen, war allerdings nur mit einem Drehbuch zur Hand. Denn der Amateur musste nicht nur die Reihenfolge der Filmszenen ordnen, auch die Tonsequenzen mussten entsprechend sortiert für den Filmschnitt angelegt werden.


War der Schneideplatz großzügig bemessen und der Raum sauber und trocken, konnte das Material geschnitten werden. Die Tonbandmaschine, wenn möglich zwei mit einem Lautsprecher verbunden und der Bildbetrachter mit großer Bildfläche ausgestattet, mussten leicht zugänglich sein. Noch besser war es, wenn zwei Tischen vorhanden waren, damit der Filmschnitt und der Tonbandschnitt auf das Genaueste erfolgen konnte.


Bei dieser Arbeit bemerkte man, wie erleichternd es ist, wenn Filmszene und Ton Sequenz mit einer Filmklappe gestartet wurden. Für das Filmbild wurde die Filmklappe beschrieben, für den Ton die nummerierte Szene gesprochen. Der Schlag mit der Klappe signalisierte den Szenenanfang.


Dieses Hilfsmittel, das der Filmklappe, wurde allerdings nur bei den wenigsten Amateuren eingesetzt, was dann später am Schneidetisch oft zu einer aufwendigen Szenensortierung oder Verwechselungen von Ton und Bild führte.


Man kann also getrost sagen: Der Tonfilm war für den Amateur eine Herausforderung. Nicht nur bei der zusätzlichen Berücksichtigung des eingefangenen Tons oder eines gewünschten Geräusches, nein, auch bei der Beschaffung aller Hilfsmittel, die für die Herstellung eines Tonfilms nötig sind.


Bei der Ausrüstung waren neben einer Filmkamera mit Bildzählwerk (Sound-Anschluss), einem Stereo-Tonbandgerät oder entsprechendem Musik-Kassettenrekorder (vom Typ AV), ein Mikrofon und das Magnettonband/MC-Kassette zusätzlich zu beschaffen. Ein Impulsgeber von 1000 Hz und ein passend dazu ansteuerbarer Filmprojektor gehörten zur Mindestausstattung beim Dreh und der Filmvorstellung eines Tonfilms.


Die Zweibandtechnik war so betrachtet nicht einfach zu handhaben, da dem Amateur sehr viele Aufgaben, die schon bei den Filmaufnahmen zu berücksichtigen sind, zusätzlich auferlegt wurden. Selbst das von Kodak etwas später eingeführte Super 8 Sound-Film-Format machte die Dinge mit dem Ton nicht viel leichter.


Leider verführte diese zuletzt erwähnte Tonfilmtechnik so manchen Amateur dazu, neue Apparate zu kaufen, die dann aufgrund der immer wieder kehrenden hohen Beschaffungskosten beim Film-Material kaum mehr genutzt wurden. Der dazu gehörende Tonfilmprojektor wurde allerdings besser angenommen als die Filmkameras, was nicht verwunderte, da kommerziell hergestellte Tonfilmkopien des großen Kinos auf einmal rege Nachfrage genossen.


UN     




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Es wird darauf hingewiesen, dass die hier verwendeten Markennamen den jeweiligen Firmen als Eigentümer gehören, dies sind im Allgemeinen: Warenzeichen, Marken oder patentrechtlich geschützte Bezeichnungen.



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