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Archiv: Beiträge u. Berichte über April
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Wochenticker Nr. 18
Beitrag Nr.: 27.04.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   27. April 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:02:31




Sind heutzutage noch Details an oder in Schmalfilmkameras gefragt ?



Um mit der Tür ins Haus zu fallen und die Frage gleich zu beantworten, muss und kann zu Recht behauptet werden: NEIN, es interessiert nicht mehr.


Wer aber so ein kategorisches 'NEIN' vorträgt, sollte es aber auch tunlichst begründen. Nun, dass kann umgehend geschehen, wenn es damit begründet wird, dass die moderne Elektronik, gepaart mit digitaler Technologie, es in letzter Zeit schaffte, alle früher eingesetzten bildgebenden Verfahren erfolgreich zu verdrängen, einschließlich all den damals erforderlichen Apparaturen in der gesamten Fertigungskette eines Films.


In erster Linie gehörte zu diesen Apparaturen, die hoch technisierte Fertigung von Film-Material. Angefangen beim Rohfilm, um dann diesen in weiterer Bearbeitung und Behandlung mit lichtempfindlichen Schichten (in der Regel waren es 3, beim Farbfilm) zu versehen. So konfektioniert, mit Perforation versehen bei vorgegebener Breite, kamen die Streifen, in versiegelter Umhüllung und gut verpackt in den Handel.


Dieses Film-Material wurde in Kameras - wir werden hier von Filmkameras sprechen - belichtet und nach getaner Dreharbeit zur Entwicklung versandt. Amateure konnten sich auf einmal das Filmen leisten. Die klassischen Formate waren anfänglich das 9,5 mm Pathé u. das Normal 8 (Doppel 8), etwas später dann das Super 8 bzw. Single 8. Zwecks Entwicklung der Filme, lag jeder Filmspule bzw. Kassette ein Versandbeutel bei, die dem Amateur es auferlegte, das des Filmherstellers zugeordnete Entwicklungslabor zu nutzen.


Filmkameras sind die ersten Apparate, mit denen die Dreharbeiten zu einem Film beginnen. Im Laufe der letzten ca. 120 Jahre, in denen der Film sein Publikum fand, wurden unzählige Modelle und Varianten an Filmkameras gebaut, nicht wenige davon ausschließlich für den Amateur. Selbst die digitale Aufnahmetechnik, die seit 20 Jahren im Vormarsch ist, bietet mittlerweile eine schon fast unübersehbare Anzahl an Kameras bzw. Geräten mit eingebauter Filmkamera an.


Filmkameras, die zwischen 1930 und 1980 dem Amateur zur Verfügung standen, sind heute Apparate in Museumsreife und doch strahlen diese Geräte noch immer eine gewisse Faszination aus, wenn man die diese in Händen hält. Nicht nur ihres Gewichtes wegen, nein, auch was Formgebung und Funktion betreffen, lassen uns diese Eigenschaften erstaunen.


Es kamen immer wieder technisch ausgefeilte und hoch innovative Merkmale auf, die das Filmemachen und somit die Fotografie der bewegten Bilder zum Ereignis verhalfen. Nachdem die Industrie sich entschloss, mit 8 mm breiten Filmstreifen einem breiten Publikum das Filmedrehen schmackhaft zu machen, und die Nachfrage bestätigte, dass es einen Markt bzw. Bedarf gibt, blieb auch der Fortschritte, nicht nur technisch-mechanischer und technisch-chemischer Art, nein, auch die auf technisch-optischem Feld nicht stehen.


Um bei der Optik zu bleiben, bietet es sich an es einmal aufzuzählen, was sich da getan hat: Angefangen hat es mit einem einfachen Objektiv, nicht viel anders aufgebaut wie eine Lupe. Hiermit kam man gut zurecht, da das Film-Material anfänglich nur Schwarz/Weiß war. Als der Farbfilm aufkam, so um 1934, wurde auch das Objektiv komplexer im Aufbau, um der Farbkorrektur zu genügen. Es mussten Linsengruppen, mit unterschiedlicher Materialdichte eingesetzt werden.


Durch vorgebaute Konverterlinsen gelang es, die Brennweite an einer Filmkamera zu verändern. Dem zur Folge wurden die Apparate mit einem Turret, einem Revolver ausgestattet, um den Wechsel verschiedener Konverterlinsen zu beschleunigen. Wir schreiben die Jahre 1945 bis 1958. Denn erst in den letzten der 1950er Jahren kamen die ersten Gummilinsen auf, Objektive, bei denen sich mittels eines Hebels die Brennweite kontinuierlich verändern ließ. Das sogenannte Zoom-Objektiv wurde eingeführt. Nicht nur technisch, eine große Leistung der Ingenieure, nein, auch mathematisch kein leichtes Unterfangen, solche Linsensysteme zu berechnen. Man denke daran, all das wurde noch ohne Computer ermittelt.


Mit dem Vario-Objektiv, so die richtige Wortgebung auf Deutsch, wurden die Filmkameras wieder einäugig und der Sucher mutierte zum Reflex-Sucher. Jene Einrichtung an einer Kamera, die das Bild zeigt, welches tatsächlich den Film belichtet.


Mittels Prismen, hinter dem Objektiv, wird bei einer Reflexkamera ein Teil des einfallenden Lichtes, dem Sucher zugestanden, sodass der Kameramann im Okular ein aufrecht stehendes Luftbild wahrnimmt. Der dadurch entstehende Lichtverlust rechtfertigte einen einfacheren Konstruktionsaufbau im Inneren. Und dennoch, es gab auch Schmalfilmkameras - wie die Beaulieu-Modelle oder Pentax - Apparate, bei denen mit einem Schwingspiegel gearbeitet wird. Das Sucherbild wird bei einem solchen Aufbau immer dann freigaben, wenn die Umlaufblende die Filmbühne verschließt bzw. der Film von Bild zu Bild transportiert wird.


Mit dieser Errungenschaft der Optik wurden bis zum Schluss die Amateurfilmkameras bestückt. Der Versuch auch noch eine Auto Fokus-System (AF) einzuführen, scheiterte kläglich. Schon deshalb, weil bereits in den Anfängen der 1980er Jahre die ersten analogen Camcorder angeboten wurden, bei denen es zum Standard gehörte ein AF-Objektiv zu haben.


Was nun den Filmantrieb betrifft, der nicht minder eine Mutation im Laufe der Jahre durchmachen musste, so kann gesagt werden, dass vom Federwerk - die Handkurbel konnte durch die geringe Größe der Amateurapparate nicht mehr eingesetzt werden - erst nach 1945 durch eine Batterie angetrieben E-Motor ersetzt wurde. Eumig aus Österreich und einige japanische Hersteller machten den Anfang und boten Amateurfilmkameras an, die mit einer 4,5 V Kohle-Zink Batterie für den Filmtransport sorgte.


Anfänglich misstrauisch beäugt, da es sich schnell zu einem zusätzlichen Kostenfaktor bei den Dreharbeiten entwickelte, doch mit dem Aufkommen der heute noch einheitlich gestalteten AA-Batterie, kam der Durchbruch, der bis zum Ende der Schmalfilmkameraära durchhielt. Eingesetzt wurden 4 Stück dieser zylinderartig geformten Energiespender, womit 6 V zur Verfügung standen.


In der Ausführung Kohle-Zink wurde zwar das Problem des hohen Verbrauchs nicht gelöst, aber der Einsatz der Alkali Zellen, die mit einer wesentlich höheren Energiedichte, überzeugte alle Nutzer. Insbesondere nach der Einführung des Super 8 Filmformats war das Thema überwunden. Mit gut 6 bis 8 gedrehten Filmlängen à 15 Meter war der Verbruch durchaus gerechtfertigt. Zumal auch noch das elektromotorische Zoom-Objektiv bereits zur Standardausrüstung gehörte.


Belichtungsmesser an einer Filmkamera waren nicht immer selbstverständlich. Die ersten Apparate verfügen zwar über eine verstellbare Blende die je nach Filmempfindlichkeit und Lichtintensität der Szene eingestellt werden musste. So mancher Film wurde bei diesen Verhältnissen Über- bzw. unterbelichtet, was dem Hobby nicht gut tat. Unterstützung bekam der Kameramann mit dem Anbau eines Belichtungsmesser mit Selenzelle. Alles musste jedoch noch manuell bedient werden.


In etwas zur gleichen Zeit, als das Reflex-Sucher-System mit einem Vario-Objektiv gekoppelt wurde, kam auch die CdS-Belichtungsmessung auf. Eine Lichtmessmethode, die sich von der Selenzelle dahingehend unterscheidet, dass hier eine Knopfbatterie zusätzlich erforderlich wurde. Kaum war diese Technik eingeführt, kam auch schon die TTL-Technik auf, bei der hinter dem Objektiv das einfallende Licht gemessen wurde. Damit war die Kopplung an die Blende erreicht und eine automatische Belichtungsmessung möglich.


Ab nun wurden die Filmkameras mit Batterietesteinrichtungen ausgeliefert. Außerdem kamen die sogenannten Timer, Intervallschalter auf, die entsprechende Zeitrafferaufnahmen ermöglichten. Ein Blitzlichtanschluss für Einzelbildaufnahmen und Anschlussbuchsen für die Tonsynchronisationskabel bei Stummfilmkameras wurde Standard bei Kameras schon ab dem mittleren Preissegment.


Durch das Aufkommen von wiederaufladbaren Akkus, mit 1,2 V Spannung, wurde so manchem neuen Apparat ein Batteriefach für 5 bzw. 6 AA Zellen verpasst. Bei Stummfilmkameras ein Plus für den längeren Einsatz bei den Dreharbeiten oder bei tieferen Temperaturen im Freien. Es waren aber auch die Vorläufer für die ab 1974 eingeführten Tonfilmkameras, die aufgrund der zusätzlichen Elektronik und eines komplexeren mechanischen Antriebs nur mit höherer Spannung sicher arbeiten konnten.


Tonfilmkameras, die Apparate, die den Höhepunkt der Entwicklung des Amateurfilmkamerabaus darstellten, waren durchaus anspruchsvolle Geräte. Was allerdings von den Herstellern dieser Filmkameras nicht erreicht wurde, war im richtigen Moment den Anschluss zu finden, den die elektronische Bildaufzeichnung vorlegte. Schon in den 1960er Jahren wurde im professionellen Bereich die Elektronik beim Fernsehen eingesetzt. Mit aller Macht kam sie in den 1980er Jahren auf dem Massenmarkt mit den Camcordern. Es war das Ende aller Film-Formate mit Zelluloidstreifen.



Dieser Beitrag als Wochen Ticker unterliegt dem Copyright © vom sappam.


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Wochenticker Nr. 17
Beitrag Nr.: 20.04.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   20. April 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:19:44




Über die bemerkenswerte Qualität die Super 8 vorlegte und einhielt.


Es ist durchaus nicht immer so, dass ein neu eingeführtes Produkt höchste Qualitätsmerkmale über Jahre hinweg einhält. Sicher ist aber eines, das Super 8 Amateurfilmformat erreichte es. Nur in ganz wenigen Fällen bereitete es Entscheuchung den Benutzern.


Es fing an im Oktober des Jahres 1964, als Kodak (USA) erstmals ein geschlossenes System vorstellte, welches sich als ein, für den Amateur des privaten Films, ideales Produkt erweisen sollte. Der schon damals als Weltführer geltende Filmhersteller entschloss sich dem Hobbyfilmer ein Versiegeltes, als Kästchen ausgelegtes (7,10 x 7,50 x 2,42 cm) Kunststoffgehäuse an die Hand zu geben. Der Inhalt, ein 8 mm breiter Farbfilm mit einer einseitigen Perforation versehen, wurde mit 15 m langen Streifen, unzugänglich für den Nutzer konfektioniert.


Das Angebot war also kein Magazin, beidem der Film eingelegt werden konnte, nein, es war das Angebot einer Kassette, engl. Cartridge. Dieses Kunststoffgehäuse bot lediglich einen kleinen Spalt an, aus dem der Film nach außen trat, um im Inneren der Filmkamera auf die Filmbühne zu treffen. Genauer gesagt: Die Filmkamera selbst musste nun wie ein Magazin ausgelegt werden, nur dass dieses fest montiert ist. Folglich benötigte das neue Filmformat, als Super 8 herausgebracht auch neue Ausführungen der Kameras.


Doppel 8 Filmapparate wurden somit über Nacht obsolet, wollte man die vergrößerte Bildfläche der Filmstreifen nutzen. Kodak selbst stellte zugleich auch die entsprechende Filmkamera bereit um zu demonstrieren, dass nunmehr der Filmwechsel, das überzeugendste Motiv des Wandels, ein Kinderspiel ist. Denn tatsächlich wurde der Super 8 Filmwechsel derartig vereinfacht, dass selbst die ungeschicktesten Hände nichts falsch machen konnten, eine Super 8 Filmkamera zu bestücken, um dann für ca. 4 Minuten Szenen zu drehen.


Ungeachtet dessen, wurde neben der veränderten Filmgeschwindigkeit von 16 B/s auf 18 B/s (fps) angehoben und die Filmbühne um einiges vergrößert, sodass ein flimmerfreies und helleres Bild die Leinwand mit einem Super 8 Projektor erreichte.


Kodak als Inhaber verschiedener Patente der Super 8 Kassette und wesentlicher Merkmale der Filmaufnahme im eigentlichen Kameragehäuse, vergab Fertigungslizenzen nicht nur in den USA, nein, auch an asiatische, vorwiegend aus Japan und europäische Firmen. Wobei peinlichst darauf geachtet wurde, dass mehrheitlich das Filmmaterial weiterhin von Kodak geliefert wurde. So wurden nur wenige Filmhersteller berechtigt Super 8 Kassetten mit eigenem Film-Material zu konfektionieren, z. B. Agfa, Ferrania um nur die bekanntesten zu nennen.


Nachdem aus Japan die ersten Super 8 Filmkameras auf dem Weltmarkt angeboten wurden, zeigte sich sehr schnell der Erfolg, zumal tatsächlich der erreichte Qualitätsspruch der gedrehten Filme sichtbar wurde und die Handhabung einer Filmkameras derartig erleichtert, dass jede Kritik sich schnell erübrigte. Selbst die Filmentwicklung, die im herstellereigenen Labor im Kaufpreis eingeschlossen war, überzeugte die Nutzer.


Nichts war einfacher als den Versand von Filmen in, je Film mitgelieferten Postbeuteln auf den Weg zu bringen und einige Tage zu warten, bis die entwickelten Filme, jeder auf einer 3-Zoll-Filmspule, projektionsfertig zurückkamen.


Schon um 1970 konnte man von einem Boom sprechen, zumal auch das Angebot von Filmkameras für das Super 8 Format und die passenden Projektormodelle in einer fast unübersichtlichen Vielzahl angeboten wurden. Kodak und Agfa konnten in Europa jährlich Rekorde im Absatz von Filmen feiern. In Asien waren die Rollen etwas vertauscht, da der Filmhersteller Fuji ein eigenes Kassettensystem für 8 mm breite Schmalfilme herausbrachte. Auch hierfür benötigte der Amateurfilmer eine neue Filmkamera, die die Fuji-Single 8 Kassetten aufnehmen konnten.


Das Doppel 8 Filmformat wurde letztlich vollkommen verdrängt, sodass selbst die bekanntesten Vertreter von Herstellern - z. B. Bolex die mit diesem Format Weltruhm erreichte und die Fertigung von Doppel 8 Filmkameras mit Ausnahme der Bolex H 8 Serie letztlich aufgaben.


Dass das Super 8 Format so erfolgreich war, ist nicht nur Kodak zu verdanken, weil tatsächlich ein ausgezeichnetes Film-Material geliefert wurde, nein, auch den Herstellern von Filmkameras für den Amateur, denn diese haben eine ausgefeilte Technik und robuste Filmkameras hergestellt. Es gab kaum nennenswerte Konstruktions- oder Montagefehler. Die Qualität war durchgehen als sehr gut zu bezeichnen. Wollte man Kritik üben, so waren es meist die äußeren Umstände, die den Apparaten durch fehlerhafte Nutzung zusetzten. Beispielsweise: tiefe Kälte oder der berühmte Sturz aus über einem Meter Höhe. Auch Sand und Staub konnte so mancher Super 8 Kamera eine frühzeitige Unbrauchbarkeit beibringen.


Einmal davon abgesehen, dass der Sturz ins Wasser, ob am heimischen Planschbecken oder ins Salzwasser, während des Urlaubs, waren meist Garanten eines Totalverlustes. Was gleichermaßen auch für die Filmkassette zutraf.


Von den Abermillionen Filmmeter, die von Hobbyfilmern belichtet wurden, waren die wenigsten schadhaft durch Produktions- oder Entwicklungsfehler. Sicher, es gab Fälle, bei denen der Empfänger des Films unschönes Material zurückbekam. Über- oder unterbelichtete Streifen waren es meistens. Doch oft stellte sich heraus, dass es am Belichtungsmesser lag, der entweder unbedacht ausgeschalte war oder die Kamerabatterien waren zu schwach um den Mindestanforderungen des Films zu entsprechen.


Grundsätzlich kann aber gesagt werden, dass die gedrehten Filme im Super 8 Format überzeugten. Auch wurde es bei den Vorführungen nie bemängelt, dass offensichtliche Qualitätsmängel das Vorführerlebnis minderten. Selbst bei einfachen Projektoren kam es kaum zu sichtbaren Störungen, es sei denn man betrachtet die kurze Lebensdauer des Leuchtmittels als ein gravierendes Manko.


Selbst die 1974 eingeführte Tontechnik mit Filmen, schon vom Hersteller versehenen Magnetstreifen, brachte, abgesehen vom erhöhten Einkaufspreis, keine zusätzlichen Schwierigkeiten ins Format. Allerdings wurden die Projektoren mit Toneinrichtung zu teuer für so manchen Film-Freund und die eingesetzte Technik wurde, was die Bedienung betraf, um einiges für den Amateur des Tonfilms anspruchsvoller.


Summa summarum kann behauptet werden, dass das Super 8 Filmformat im Zeitraum seiner Nutzung, zwischen 1965 und 1990 zu den erfolgreichsten Systemen gehören dürfte, die bisher die Technik hervorbrachte. Schon allein deshalb, weil der gesamte Vorgang der Belichtung eines Films kein leichtes Unterfangen ist. Chemie und Technik haben in bewundernswerte Weise zusammengearbeitet, dank dem Erfindergeist vieler Ingenieure und Techniker.



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Wochenticker Nr. 16
Beitrag Nr.: 13.04.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   13. April 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 09:18:43




Eine kleine Historie zur sappam Web-Seite und ihr Inhalt.


Es sind nun schon 9 Jahre die die Schmalfilm-Apparat-Museum Seiten unter dem Akronym sappam im Internet präsent. Am Anfang war der Auftritt nicht so umfangreich, was den Inhalt betrifft. Doch schon in den ersten Tagen wurde die Seiten mit der Überschrift 'Virtuelles Schmalfilm-Apparate-Museum' gekennzeichnet, da nur Beschreibungen der einzelnen Apparate, garniert mit einem Bild vorgestellt wurden.


Auch die Anzahl der vorgestellten Apparate lag damals noch weit unter 200 Objekten. Erst mit der Festlegung verschiedener Eigenschaften, angefangen von einer Typennummerierung bis hin zu Aufteilung in Gruppen, konnte erreicht werden, dass mit einem Softwareprogramm mit angelehnter Datenbank, die Sortierung und Suche sichergestellt werden konnte, würde ein Besucher nach einem bestimmten Objekt Ausschau halten.


Eine dringende Notwendigkeit für die internen Verwaltungsarbeiten konnte somit erledigt werden. In den ersten Jahren stellten wir, die in privat Initiative zusammengetragenen Objekte in Köthen, an der Friedrichstr. aus. Die Räumlichkeiten, die uns zur Verfügung standen gaben, mit ca. 200 qm ein ausgezeichnetes Umfeld her.


Es waren die Zeiten (2009-2011) des noch aktiven Umbruchs als Folge der Wiedervereinigung Deutschlands. Mehr noch, die ersten Probleme der Bankenkrise von 2008 machten sich zunehmend bemerkbar, sodass dass das Interesse an alter Amateurkinematografie gegen null ging. Außerdem kam hinzu, dass die Smartphone-Technik im Begriff war, sich durchzusetzen und die Videotechnik, mit digitalen Geräten interessanter für den Hobbyfilmer erschien.


Die Web-Präsentation des sappams konnte durch ein erweitertes Angebot und guter Positionierung in allen Suchmaschinen des Internets durchaus Besucherzahlen erreichen, die uns ermutigten Überlegungen anzustellen, den Schwerpunkt der Sammlung, mit all ihren Möglichkeiten, im Internet zu veröffentlichen. Es sollte weit über dem Gedanken eines simplen Kataloges hinausgehen.


Mit der Einstellung des Ausstellungsbetriebes bot sich an, den Arbeitsaufwand auf das programmieren der Internetseiten zu verlegen, die wir in eigener Regie vornehmen.


Unter dem Gesichtspunkt, auch älteren Personen, die nicht unbedingt einen der neusten Computer besitzen, pflegen wir seither die Web-Seiten so ein, dass auch die Browser von MS in den Versionen 5 und 6 das sappam-Projekt aufrufen können. Dass sich letztlich diese Situation stark verändert, liegt daran, dass es immer weniger erfahrenen Amateurkinematografien gibt, die noch Interesse am 8 mm breiten Filmstreifen haben bzw. mit im arbeiteten.


Museen sind aber letztlich dazu da, Vergangenes zu erhalten und zu bewahren. Betrachten wir aber die diesbezüglichen Möglichkeiten, so sind es meistens kommunale Museen, eingerichtet als stattliche Sammlungen, wenn es um das Thema Fotografie und Film geht. Zudem fällt auf, dass diese Einrichtungen meist in größeren Städten sind, und kommunal gefördert werden. Seltener sind es private Einrichtungen, die Betrieben werden. Gelegentlich engagieren sich auch gemeinnützigen Vereinen mit Ausstellungen als Schirmherren.


Seltener finden man allerdings umfangreiche Präsentationen im Internet, die sich ausschließlich dem Thema Amateurfilm-Technik widmen. Hier, so hat es sich gezeigt, stellt das sappam schon fast eine Ausnahme dar, wenn es die Sammlung Stück für Stück, sichtbar macht und mit einer umfangreichen Bebilderung jedes Objekt vorstellt.


Neben der Möglichkeit eine vollständige Auflistung aller bereits zusammengekommenen Objekte der Sammlung, mittels der internen Suchfunktion und dem zugedachten Joker 'sappam' abzurufen, sind auch einzelne Objekte nach Marke, Modell oder kennzeichnende Ziffernfolge schnell auffindbar. Über die Navigation, als übliches Mittel zur Orientierung auf einer Web-Seite erreicht der Besucher die Vorschlagsliste zum Inhalt. Aufgeteilt in Typen wie 'Super 8 Kameras' und der darin enthaltenen Unterteilung der Hersteller. Allerdings sind hier nur die wichtigsten Hersteller aufgeführt. Andere Hersteller werden unter einem gemeinsamen Link zusammengefasst.


Befindet sich der Besucher im Bereich der Marken, wird ihm eine bebilderte Seite der vorhandenen Objekte angeboten. Wird allerdings auch hier vom Besucher ein ihm schon bekanntes Objekt dieses Herstellers gesucht, so kann nochmals auf jeder Seite, die jeweils mit 10 Apparaten belegt ist, eine Gesamtübersicht aller im Museum vorhanden Modelle dieses Hersteller in Form einer Liste aufgerufen werden. Diese Suchmöglichkeit vereinfacht nochmals ein Auffinden vergleichbarer Modelle.


Bedient man sich dieser zuletzt genannten Möglichkeit, wird durch Anklicken des entsprechenden Modells (in der linken Kolumne) die bebilderte Seite erneut erscheinen. In diesem Fall allerdings beim gesuchten Objekt. Nun bietet das angesprochen Objektfenster einen Link, z. B. 'Details', der, wird er angeklickt, zur Objektbeschreibung führt.


Zwar sind die meisten Objekte der Sammlung mit einem Bild hinterlegt, aber auch hier gibt es, wie immer Ausnahmen, die mangels Zeit entstanden sind. Gleiches gilt für so manches Sammelstück, wenn die Detailangaben und eine nähere Beschreibung fehlt. Diese Fälle treten auf sind aber selten.


Seit 2012 werden die aussagekräftigen Objekte in der B i l d e r G a l e r i e, mit einer Bilderstrecke versehen. So sind mittlerweile zum jetzigen Zeitpunkt über 500 Exponaten abrufbar. Bilderstrecken bieten dem Besucher eine rundum Ansicht des Objekts. So können Vergleiche angestellt bzw. Modelldetails wahrgenommen werden, die bei einem flüchtigen Blick kaum sichtbar sind. Einige Bilderstrecken machen den Besucher auch auf hervorgehobene Merkmale des Objekts aufmerksam. Jede dieser Bilderstrecken ist mit einer Ablauffunktion verknüpft, die die Bilder automatisch vorbeiziehen lässt, vergleichbar dem einer Vitrinenbesichtigung.


Da Internetpräsentationen dazu neigen, nicht aktualisiert zu sein, was auch gewissermaßen verständlich ist, wurde dem sappam ein 'Hingucker' zugeordnet. Dieser wird wöchentlich ausgegeben und kommt auf der Start-Seite zum Vorschein in Form eines wandernden Bildes. Wird diese angeklickt erreicht man die entsprechende Exponat-Seite des Objekts. Kickt man ein zweites mal den 'Hingucker' an, wird man zur entsprechenden Bilderstrecke geleitet. Neben weiterer Möglichkeiten zu navigieren, erreicht man ebenfalls von hier aus die Exponat-Seite des Objekts mit allen Details.


Im Archiv des Museums sind all die bereits veröffentlichten 'Hingucker' gelistet und können über dem entsprechenden Link in der Navigation auf der Start-Seite aufgerufen werden. Einmal auf der Archiv-Seite des Museums bieten sich alle Links vorherigen Jahrgänge zum 'Hingucker' an, auch jene 'Hingucker' können als Fotografie, im Original mit ca. 2 MB aufgerufen werden. Interessant ist dabei zu wissen, dass alle bisher veröffentlichten Jahreskalender des sappam mit ausgewählten Fotos dieser 'Hingucker' veröffentlich wurden (siehe dazu auch Fan-Artikel des Museums - Link auf der Start-Seite).


Im Rahmen der ständigen Betreuung und Aktualisierungsarbeiten der sappam-Seiten ist bestimmt schon aufgefallen, dass wir seit 2013 einen Information-Service bieten. Angefangen hat es mit dem 'Tages Ticker', der bis Jahresende 2017 mit Kurzbeiträgen täglich veröffentlicht wurde. In Kenntnis, dass die wöchentliche Zusammenfassung des 'Tages Tickers' die meisten Besucher aufsuchten, haben wir ab 2018, mit 52 jährlich geplanten Beiträgen den täglichen Service im Takt verändert, sodass nunmehr unter der Namen 'Wochen Ticker' die aktualisierten Veröffentlichungen erscheinen.


Die sappam-Seiten bieten aber noch andere, für ein Museumsportal unübliche Informations-Seiten. Da gibt es beispielsweise ein 'Glossar', in dem wichtige Begriffe aus der Kinematografie hervorgehoben und erklärt werden. Außerdem kann jeder der Besucher einen fachlich orientierten Beitrag zur Kinematografie einbringen, sofern er sachlich als Reportage, Erfahrungsbericht oder als eine Objekt-Detailangabe abgefasst ist.


Zu Letzterem kann der entsprechende Link aufgerufen werden, der unter dem Button 'Zur Abt. Redaktion' auf der Start-Seite - links unten - erscheint.


Liebhabern des Amateurschmalfilms oder deren Nachfahren stehen in heutiger Zeit nicht selten vor einer kniffligen Entscheidung, wenn einer dieser Film-Apparate aus der Mottenkiste auftaucht: Was machen, mit dem alten Geräten ? Deren Verwendung nicht mehr gegeben ist und ihr Wert nicht selten nur noch ein ideeller Betrag sein kann. Das sappam bietet in solchen Fällen die Annahme dieser gehüteten Apparate an, wenn sie dem sappam als 'Spende' zufließen. Der Verbleib einer sachlichen Pflege und Aufbewahrung kann damit sicherstellt werden.


Alle neu hinzugekommenen Objekte, die sogenannten 'Neuzugänge', wurden bisher und werden auch weiterhin übersichtlich gelistet. Aufgeteilt in Gruppen nach Jahren, bzw. nach monatlichem Eingang sind diese dann aufgeführt. So können die Zugänge aller Apparate von unseren Besuchern nachvollziehbar beobachtet werden. Gleiches gilt für die Spenden-Eingänge, die ebenfalls auf bebilderten Seiten vorgestellt werden.


Abschließend wünschen wir all unseren Besuchern viel Freude am sappam-Auftritt im Internet und nicht nur dies, auch möge viel Bewunderung über die Vielfalt an Apparaten aufkommen, die uns das Ingenieurwesen im Laufe von 80 Jahren gegeben hat. Kinematografie, die so zu ihrer 1. Blüte kam, wird, so ist zu vermuten, auch weiterhin in der Zukunft die Fantasie der Menschen beflügeln.



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Wochenticker Nr. 15
Beitrag Nr.: 07.04.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   07. April 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 18:22:03




Hatte die Amateurfilmkamera mit Toneinrichtung wenig Erfolg ?


Wenn man sich bewusst wird, dass die Technik der Tonaufzeichnung ein eigenes Fach des Könnens ist, darf man sich nicht wundern, wenn Amateurfilmer nur mäßige Qualität bei der Vertonung ihrer Filme erreichten. Diese Aussage gilt natürlich nicht für alle Fälle, auch hier gab es Ausnahmen, Amateurfilme die mit sehr viel Engagement erschaffen wurden.


Betrachte man die Möglichkeiten, die der Markt dem Amateurfilme anbot, um die stummen Schmalfilme zu vertonen, fällt auf, dass schon in frühen Jahren ein Trend dazu bestand, auch 8 mm Breite Filme mit einem Ton zu untermalen.



Mit der Verbreitung der Tonbandgeräte, Anfang der 1950er Jahre, ermöglichte die Industrie auch dem Hobbyfilmer begleitende Musik zum Stummfilm anzubieten. Ja, es gab auch die Möglichkeit Projektoren - die das schwächste Glied der Vertonungskette darstellen - mit einem sogenannten Tonkoppler zu verbinden, um eine einigermaßen gleichbleibende Vorführgeschwindigkeit zu erreiche. Hierbei war das Tonband der Taktgeber für die annähernde Synchronisierung beider Apparate. Projektor und Tonbandgerät.


Bei der Suche nach Lösungen, Ton zum Film, stelle die Breite des Filmstreifens mit seinen 8 mm, die größte Hürde dar. Neben dem Platzbedarf für Bild und Perforation blieb nichts mehr übrig, um einen durchlaufenden Streifen freizuhalten, der der Tonaufzeichnung hätte zugestanden werden müssen.



So stellte sich schnell heraus, dass nur noch ein zweites Gerät Abhilfe schaffen könnte, welches im Magnetband betriebenen Tonbandgerät zu finden war. Mittels eines Tonkopplers, der die Schnittstelle zwischen den Apparaten darstellte, wurde es möglich den Projektor annähernd an die Vorführgeschwindigkeit des Tonbandgerätes anzupassen, wodurch das Bild zum Ton einigermaßen ausgeglichen lief.



Bauer bot mit seinen beiden Kameramodellen, Bauer 88 ES und Bauer DS, erstmals Amateurfilmkameras an, mit denen der Bildertakt registriert werden konnte, um einen Pilotton mit einem geeigneten 2-spurigen Tonbandgerät zu generieren. Mit dem Pilotton, auf dem Magnetband wurde es möglich den Ton vom Band fast bildgenau zu projizieren. So kam man mit dieser Apparatekombination dem lippensynchronen Tonfilm schon etwas näher.


Im politisch geteilten Deutschland, nach 1945, wurde im Westen des Landes diese Kombination mit dem Tonbandgerät von Grundig - Nürnberg -, Modell TK 27 (um 1963) und im Ost-Deutschland mit dem in Zwönitz gebauten R-F-T BG 23 (1961) erreicht. Beide Tonbandgeräte verfügten über zwei Tonkanäle, womit der Taktpegel auf einer der Spuren übertragen wurde, der andere genutzt für die Filmmusik bzw. den Ton. Faktisch waren es schon Stereo-Tonbandgeräte. Das Zweibandvertonungssystem war geboren.


Es ist noch zu bemerken, dass der bekannte Tonbandhersteller Uher aus München, um 1962 das tragbare Tonaufnahmegerät Report 4002 Stereo und etwas später, 1963 das Modell 4004 Report Stereo herausbrachte. Beide Ausführungen wurden sogar unter Journalisten und Reportern des Rundfunks sehr beliebt. Es fand nicht selten auch Platz am Set und in den Hobbyräumen fortgeschrittener Amateurfilmer.


Anstelle eines Tonkopplers trat nun ein 1000-Hz-Pegeltongenerator in den Vordergrund. Wir schreiben bereits das Jahr 1970, der Beginn eines Booms der Amateurfilmer, verursacht vom Super 8 Filmformat. Erfahrene Partyhasen wussten schon mit Tonbandgeräten umzugehen, die auch in den letzten 15 Jahren an Qualität für Ton und in der Bedienung verbessert wurden.


Japanische Hersteller machten außerdem schon den großen Umsatz weltweit mit elektronischen Geräten der Musik und in den Bereichen der Fotografie, einschließlich die Amateurfotografie, womit Filmkameras im Super 8 Format einen Schwerpunkt bildeten. Die Musikkassette (MC) startete ebenfalls in jener Zeit zum Welterfolg, sodass die Verkleinerung der Tonaufnahmegeräte dem Hobbyfilmer sehr entgegen kam. Tragbare Cassetten-Recorder halfen, hier ungemein flexibel zu werden.


Chinon und Cosina aus Japan boten Filmkameras mit entsprechenden Anschlüssen für die synchrone Tonaufnahme mit Cassetten-Recorder an und Philips aus den Niederlanden stellten den Tongenerator (LFD 3442), einschließlich die dazu geeigneten Aufnahmegeräte (N 2209 AV u. N2229 AV) vor. Nun fehlte noch die passenden Projektoren aus Japan, die in Deutschland von Quelle unter dem Namen Revue und Photo Porst, den beiden größten Anbietern von Film- und Fotogeräten im Amateurbereich, importiert wurden.


Dieses Zweibandverfahren verlangte schon so manches Können dem Kameramann ab, denn nicht nur das Bild der Szene war nun zu beachten, nein, auch der Ton sollte ausgewählt sein und tunlichst ohne störende Nebengeräusche eingefangen werden. Oft war hier Akrobatik gefragt. Denn neben Licht und Farbe sollte nun die Szene auch im glasklaren Ton erscheinen. Es blieb aber noch immer die kritische Szene übrig, nämlich die mit Dialogen gefüllte in Großaufnahme. Man nannte diese Szene lippensynchrone Szenen, Bilder, bei denen die Ungenauigkeit des Filmschnitts zum Ton besonders auffiel und äußerst verstörend auf das Publikum einwirken konnte.


Den richtigen bzw. sauberen Ton zu bekommen, war nicht minder schwer, wie es auch eine gut beleuchtete Filmszene ist. Mikrofoneigenschaften mussten gleichermaßen bekannt sein, wie es beispielsweise beim Film die Lichtempfindlichkeit sein muss. Der Könner unter den Hobbyfilmer schaltete gelegentlich die Ton-Automatik aus, sei es die der Filmkamera, sei es die des Casetten-Recorders. Mit gezieltem Einsatz wurde so manche Tonaufnahme besser.


1974, war das Jahr in dem Kodak erstmalig einen in Massenfertigung hergestellten Super 8 Film mit aufgetragener Magnetspur vorstellte. Man war überzeugt, dass im Boom seiend, diese Anwendung schnell zum Durchbruch führen würde. Fasst alle namhaften Hersteller von Amateurfilmkameras, boten fortan die sogenannten Sound Kameras an. Apparate, die mit einer kompletten Tonaufzeichnungselektronik ausgestattet, ähnlich derer die in einem Tonbandgerät bzw. MC-Cassetten-Recorder verbaut waren.


Das die dadurch erhöhten Filmpreise die Kaufkraft erheblich schmälerte, eine neue Filmkamera mit Toneinrichtung, sowie ein passender Projektor zu den Anschaffungen gehörte, wurde verdrängt und daher das Projekt gewaltig überschätzt. Ungeachtet, dass nun der Kameramann ein Allrounder sein musste um Ton und Bild richtig zu setzten.


Als entscheidendes Hemmnis zum Erfolg stellte sich schnell ein, weil der Filmschnitt sehr stark beeinträchtigt wurde. Denn der Ton fing immer 1 Sekunde vor dem projizierten Bild an, was technisch bedingt war. Wollte man dem System Sound auf Magnetband etwas abringen und positives zusprechen, so waren es tatsächlich die Interview-Szenen mit Großaufnahmen aller beteiligten Personen, einschließlich ihren Aussagen, was überzeugte. Monologe und Dialoge im Großformat kamen im Film ausgezeichnet rüber.


Doch die große Menge an Filmszenen konnten schon aus preislichen Gründen des Film-Materials, mit Stummfilm-Material gedreht und später, nach dem Schnitt, einer Vertonung zugeführt werden. Das Phänomen, welches trotz geringer Akzeptanz eintrat, war bemerkenswert. Obwohl die Lösung auch nicht optimal war, fertigten alle bekannten Hersteller Sound-Kameras für den Amateur. Die japanischen Hersteller boten die größte Vielfalt an Modellen und hielten am längsten mit der Fertigung durch.


Mit dem Versuch auch längere Filme als die üblichen 15 m im Super 8 Format anzubieten, wurden Film-Magazine mit 30 m Film geschaffen. Die dazu passenden Filmkameras, ausschließlich im Hochpreissegment zu finden, wie beispielsweise bei Chinon (Modell DirektSound 200/18 XL). Selbst Nizo mit den Modellen 6056 u. 6080 konnten nicht widerstehen, dem Trend zu folgen, denn auch hier in Deutschland glaubte, man den professionellen Bereich erobern zu können. Die Videotechnik war zu jener Zeit noch nicht ausgereift.


Man kann zu dem Schluss kommen: Amateure wurden erst mit der Einführung der Videotechnik (um 1980) mit O-Ton beglückt. Der Amateurfilmer hat immer seine Schwierigkeiten mit begleitendem Ton. Die beste Unterhaltung war dann doch der persönliche Vortrag vom Hausherren, begleitet vom durchdringenden Geratzter eines Projektors. Wenn dann der Film noch mit gedämpfter Musik im Hintergrund begleitet wurde, kam manchmal auch die Stimmung des großen Kinos auf. Es war aber, ob Stumm- oder Tonfilm, immer ein Vergnügen.



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