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Archiv: Beiträge u. Berichte über Oktober
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Wochenticker Nr. 43
Beitrag Nr.: 23.10.2021      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   23. Oktober 2021 - Mitteleuropäische Zeit - 12:55:01




Vom Spielzeug bis zum Profiapparat, all das wurde
für 8 mm-Filme angeboten.




Es war anfänglich nicht so, dass der 8 mm breite Film etwas Besonderes gewesen wäre, es war vielmehr nur eine weitere technische Lösung, die dem von Pathe mit seinem 9,5 mm breiten Film entgegengesetzt wurde, und doch entwickelte sich dieses schmalste aller Filmformate zu einer Erfolgsgeschichte.

Kodak (USA) leitete 1932 einen fast logisch klingenden Gedanken seiner Ingenieure ab, indem vom 16 mm breiten Filmstreifen, der schon als Schmalfilm eingeführt worden war, das Film-Material durch einfache Halbierung der Filmbühne in einer Kamera die Bildfläche neu definiert werden könnte.

Dabei spielte ebenso die wirtschaftliche Lage der Jahre nach der großen Rezension eine nicht unwesentliche Rolle. Man wollte den Markt neu aufrollen und war davon überzeugt, dass die Beschaffungskosten für den Amateur von Film-Material gesenkt werden musste.

Da boten sich die Fertigungsanlagen für Filme bei Kodak schon an, zumal der 16 mm breite Streifen schon lange gefertigt wurde und dieser nur noch durch eine weitere Perforation als neu einzuführender Amateurfilm genannt Regular 8 angepasst werden musste.

Mit der Überzeugung, hier eine optimale Lösung für zukünftige Amateure des Schmalfilms gefunden zu haben, konnten auch die Hersteller von Filmkameras davon überzeugt werden, das Format in Deutschland wenig später als Normal 8 (Doppel 8) genannt, mit angepassten Apparaten zu bedienen.

Schnell stellte sich heraus, dass dieses Konzept kleinere und leichtere Filmkameras möglich machte und somit für den potenziellen Kunden handlichere Apparate. Nicht zu vergessen ist dabei auch, dass die Kosten, wie die Beschaffung von Film-Material, die in der Folge für den Amateur anfielen, erschwinglicher wurde.

In den USA fertigte Bell & Howell diese ersten Filmkameras und Kodak der Film-Materialhersteller selbst die ersten Normal 8 Filmkameras, in Deutschland waren es Eugen Bauer / Stuttgart und Siemens / Berlin, auch Niezoldi in München fertigte Filmkameras für dieses Format. Ab 1938 Eumig in Österreich und Bolex/Paillard in der Schweiz.

Apparate für das Normal 8 Format, zu denen auch Projektoren, Bildbetrachter und Vorrichtungen für den Filmschnitt zählen, gab es bis 1965 in den verschiedensten Ausführungen. Einfachste Modelle, die für die Anfänger des Hobbys ausgelegt waren und solche, die für den passionierten Filmer in hoher Präzision und bestem Objektiv gefertigt wurden.

Anspruchsvolle Kamera-Modelle wurden auch als Magazin-Lösung angeboten, denn schon früh stellte sich heraus, dass der Wechsel des Films auf der 3-Zoll Spule nach der halbseitigen Belichtung ein Problem für den ungeübten Kameramann darstellte. Maga- zine sollten den Filmwechsel erleichtern.

Da sich aber die Hersteller von solchen Film- kameras nicht auf ein genormtes Magazin einigten, blieb auch hier jede Lösung eine halbherzige Angelegenheit, die letztlich dem Filmformat nicht sonderlich dienlich war.

 


Erst mit der Einführung des Super 8 Filmformats, das ebenfalls von Kodak in den USA eingeführt wurde, verbesserte sich die Möglichkeit des Filmwechsels dahingehend, dass nun das Film-Material nun von 15 m Länge und 8 mm Breite in einer schnell austauschbaren Kunststoffkassette ausge- liefert wurde.

So konnten in dieser Aufmachung Filmszenen bis zu 3:20 Minuten (siehe Cinématon) ohne Schnitt in einem Zug gedreht werden. Auch aus Asien, genauer, aus Japan, von Fuji-Film, kam das Single 8 Format, bei dem der Film in einer, mit eigenen Merkmalen gekennzeichneten Kassette ausgeliefert wurde.

Japan, zu jener Zeit schon der erfolgreichste Exporteur von Foto- und Filmapparaten, bot Filmkameras für beide Formate an, was dazu führte, dass der Trend, der sich weltweit abzeichnete, von Jahr zu Jahr durch immer hochwertigere Technik bestimmend wurde. Die Qualität der Apparate blieb bei allen angebotenen Geräten konstant, die Preise stimmten, auch wenn immer neuere Serien von den Herstellern auf den Markt kamen.

Das eine überzeugende Qualitätsgarantie auf allen Apparaten die aus Japan kamen, erreichte man durch die ständigen Kontrollen eines eigens eingerichteten Prüfinstituts, das JCII Japan Camera and optical instruments Inspection and testing Institute, an dem sich alle Hersteller beteiligten und so für jeden einzelnen Apparat, der ausgeführt ein Qualitätssiegel vergeben wurde.

Schon in den frühen 1970er-Jahren zeichnete sich ab, dass Produkte aus Europa und Amerika kaum Abnehmer fanden. Selbst die auf höchste Qualität ausgerich- teten Hersteller mit Ihren fast profes- sionellen Apparaten stöhnten unter dem asiatischen Druck, was die Absatzzahlen bestätigten.

In Italien entwickelte man aus der Not heraus noch Apparate als Spielzeug, die eine Nische belegten und einen bescheidenen Absatz fanden. So wurden beispielsweise billige Filmkameras gefertigt, die so mancher Amateur für riskante Aufnahmen einsetzte, bei denen ein Verlust des Apparates keine allzu große Rolle spielten würde. Beliebt waren hier die Filmszenen mit Eisenbahnen, Autorennen oder Aufnahmen aus luftiger Höhe mit einem Ballon oder Windvogel (Drachen) aus aufgenommen.

In Kinderstuben wurden Projektoren aufge- stellt, die Kurzfilme von Märchen darboten. Die Handhabung dieser Apparate war sehr leicht und kindgerecht, zumal die meisten Apparate mit Batterien betrieben wurden.

Rückblickend kann gesagt werden, dass die Hersteller von Filmgeräten doch alle Bereiche des Hobbys bedienten und nicht selten so mancher Filmregisseur mit dem Schmalfilm großgeworden ist. Die Faszination des Films kennt eben keine Grenzen. Mehr noch, sie bietet schon von Anfang an dem Nutzer seine künstlerische Ader zu entdecken.

Es ist zu hoffen, dass auch die Smartphones von morgen mit ihren eingebauten Kameras den Effekt, die Bilderwelt zu entdecken, nicht durch massenhaften Gebrauch unterdrücken.







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Wochenticker Nr. 42
Beitrag Nr.: 19.10.2021      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   19. Oktober 2021 - Mitteleuropäische Zeit - 10:50:11




Der 8 mm Amateurfilm war es ein Hobby oder nur
eine Erscheinung, die als vergänglich erschien ? 2. Teil




Nochmals zurück zum Normal 8 Filmformat, das in deutschsprachigem Raum auch als Doppel 8 bekannt, während es in Nordamerika als Regular 8 oder Standard 8 bezeichneten wurde.

Dieses Format, welches in der Tat nur für die Amateure des Films gedacht war, war auch ein Produkt seiner selbst. Denn die wirtschaftliche Lage in vielen Ländern der Welt war katastrophal und man überlegte, wie es denn möglich sei, die Filmindustrie wieder in Schwung zu bringen. Dabei sollte auch der passionierte Amateur nicht aussen vor bleiben.

Durch eine zusätzliche Perforation des schon lange bekannten Film-Materials von 16 mm Breite gelang es dem Film-Materialhersteller Kodak (USA) die Fabrikanten von Filmkameras - Bell & Howell und andere - zu überzeugen, dass mit kleineren Apparaten ein weiterer Kundenkreis angesprochen werden würde. Ein gelungener Coup, da der Aufwand in der Filmfertigung für Kodak kaum zu Buche schlug und kein Risiko darstellte.

So wurden tatsächlich die ersten Amateur- filmkameras auf den Markt gebracht die einen 16 mm breiten Filmstreifen nur halbseitig belichteten. Das 16 mm Film-Material wurde in einer Länge von 7,5 m auf einer 3-Zoll Spulen ausgeliefert.

Der Film musste dann in die Normal 8 Kamera eingelegt werden, in der Filmkamera sich eine Weitere leere Spule, ebenfalls von 3 Zoll Durchmesser, befand. Nach einem ersten Durchlauf des Films in der Kamera war eine Hälfte belichtet. So konnte der Filmstreifen entnommen und gewendet nochmals in die Kamera eingelegt werden.

Diese Prozedur, typisch für das Format, war nicht besonders praktisch, denn es bedurfte einer nicht unerheblichen Fingerfertigkeit. Der Ort des Geschehens, Filmwechsels - sollte auf keinem Fall im hellen, sonnendurchfluteten Umfeld erfolgen. Mehr noch, es waren nur knappe 200 Sekunden Drehzeit, die der Film je Seite bereitstellte.

Doch all diesen aus heutiger Sicht empfundenen Unzulänglichkeiten machte dem passionierten Film-Amateur von damals nur bedingt zu schaffen. Es war die Faszination selbst einen Film drehen zu können und der Fantasie freien Lauf zu geben, wenn sich ein ideales Szenarium schaffen ließ.

Eisenbahnfahrten, Sportveranstaltungen, Familienfeste waren die beliebtesten Sujets des Amateurs. Was das Hobby stark einschränkte, waren nur die Kosten des Film-Materials, die nicht unerheblich waren.

Mit der verbesserten Qualität des Film-Trägermaterials, das nun auch nicht mehr entflammbar war (Sicherheitsfilm), ging man als Amateur den Filmschnitt an. Alle angebotenen Projektoren waren noch sehr rustikal aufgebaut und litten in erster Linie an der Hitzeentwicklung durch das eingesetzte Leuchtmittel, das bis in die 1950er-Jahre hinein noch ein gelbstichiges Licht erzeugte.







 


Bei den Objektiven seinen es die verbauten in den Kameras sowie die in den Projek- toren, setzte sich die erforderliche Qualität für Farbfotografie durch. Auch der elektrische Antrieb, mit den damals üblichen 4,5 V-Kohlebatterien, eingelegt in den Film- kameras wurde zum Standard aller neuen Kameras. Bei den Projektoren war es der elektromotorische Filmtransport der die Handkurbel ersetzte und die Vorführung erleichterte.

Als Umkehrfilm beworben, wurde das belichtete Film-Material zur Entwicklung per Post versandt und konnte nach circa 14 Tagen in den ersten Jahren als Schwarz/Weiß-Film wieder erwartet werden. Erst ab 1935/36 wurde der Farbfilm angeboten und von einigen der gut betuchten Amateuren eingesetzt.

Einen wirklich großen Schub in der Verbreitung des Hobbys erfuhr der Amateurfilm mit der Einführung des Super 8 Filmformats, Mitte der 1960er-Jahre. Denn mit der Einführung einer geschlossenen Filmkassette aus Kunststoff wurde das größte Manko des 8 mm breiten Films beendet und behoben.

Der Amateur konnte nun mit diesem 15 m langen Film die gesamte Länge des Strei- fens in einem Zug nutzten, ohne dabei das umständliche Wechseln des Films vorneh- men zu müssen. Die Kassetten bot außer- dem den Vorteil, dass seitlich einfallendes Licht bei einem Filmwechsel den belichteten Film nicht mehr beschädigte. Ein typischer Effekt, der oft den Normal 8 Streifen als fehlerhaft kennzeichnete.

In den ersten 70er-Jahren wurde der Schmalfilm zum Hobby vieler jungen Menschen, es wurden Filmklubs gegründet und Wettbewerbe ausgetragen. Doch die Mehrheit der Filmkamerabesitzer waren und blieben Laien, die nur gelegentlich die Kamera zückten, um wichtige Anlässe in der Familie oder Reiseerlebnisse festzuhalten.

Für das Große Kino war das Format, das dem Amateur im wahrsten Sinne des Wortes in den Händen lag, ungeeignet. Die kleine Bildfläche eignete sich nicht für eine Projektion auf Leinwänden, wie sie in den Lichtspielhäusern aufgespannt war, auch wenn das Bild-Format 4:3 neben ver- schiedenen Breitwandformaten, wie z. B. das Cinemascope, das schon seit den 1950er-Jahren in den Kinos angeboten wurde.

Der Boom des klassischen Schmalfilms für Amateure hielt sich bis in die 80er-Jahre und brach mit der Einführung der ersten Camcorder jener analogen Video-Kameras ein, sodass innerhalb weniger Jahre die gesamte Branche litt, auch wenn sie nicht gleich unterging.

Zuerst stockte der Absatz vom Film-Material und somit der der Filmkameras. Dann folgte der Einbruch bei den Projektorherstellern und letztlich stellten in den ersten Jahren des 20.-Jahrhundert, die Firmen Agfa und Kodak ihre Produktion von Film-Material mangels Nachfrage ein. 2012 wurden die letzten Super 8 Filme von Kodak nach dem K 40 Verfahren entwickelt.









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Wochenticker Nr. 41
Beitrag Nr.: 08.10.2021      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   08. Oktober 2021 - Mitteleuropäische Zeit - 16:10:11




Der 8 mm Amateurfilm war es ein Hobby oder nur
eine Erscheinung, die als vergänglich erschien ?




Mit dem Aufkommen der Fotografie, die es erlaubte, Bilder mit mechanischen und chemischen Mitteln zu schaffen, wurde dem künstlerischen Handwerk Malen ein Gegenpol gesetzt. Man musste nicht mehr Künstler sein, um Bildnisse festzuhalten und somit Motive zu verewigen.

Es war das Jahr 1839, als Louis Daguerre am 7. Januar seine ersten Fotografien in der Académie des sciences de l´Institut de France in Paris vorstellte und wenig später einer breiten Öffentlichkeit. Diese Bilder, nun Daguerreotypie genannt, entstanden in einem komplexen chemischen Verfahren, das auf der Basis einer polierten Kupferplatte als Bildträger von einer Kamera belichtet bzw. eingefangen wurden.

Daguerres Verfahren, Bilder zu Fotografieren war mithin das erste Verfahren, das für kommerzielle Zwecke geeignet schien und genutzt werden konnte, zumal die französische Regierung die Rechte des Entwicklungsverfahrens von Louis Daguerre kaufte und für jedermann zur freien Verfügung stellte.

Da sich der Fortschritt, der sich in der Fotografie ab 1840 auf der Grundlage des Wissens Daguerres, nicht mehr aufhalten ließ, konnten die Forscher, die sich des Themas annahmen, auch andere chemische Verfahren vorstellen, mit denen weitere Erfolge in der Fotografie erreicht wurden.

Dabei war schon frühe der Wunsch auf kürzere Belichtungszeiten einzelner Bilder wichtig, um die Bildschärfe der Daguerreotypien (Fotos) zu verbessern. Auch der Bildträger, eine mit Silberoxid beschichtete Kupferplatte, sollte bald durch ein anderes Trägermaterial - wie Glas - ersetzt werden.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Fotos zu einem bewundernswerten Objekt und die Technik ließ erkennen, dass auch breite Schichten der Gesellschaft sich dafür begeistern konnten. Mit dem etwas später aufgekommenen unterschiedlichen Aufnahmeverfahren wurden nicht nur das Porträt und die Landschaftsfotografie zu beliebten Motiven.

Durch Experimente, die die damaligen Fotofreunde machten, erkannte man u. a. auch, dass ein flexibler Bildträger eine Erweiterung in den Möglichkeiten der Fotografie einbringen könnte. So wurde Zelluloid als transparenter Streifen mit einer lichtempfindlichen Emulsion belegt und so das Negativfoto erst möglich gemacht. Ein Verfahren, dass nun auch Kopien der Bilder ermöglichte, indem der Streifen nochmals zu einem positiven Bild kopiert wurde.

Mit der Erkenntnis, dass durch die schnelle Abfolge nur wenig veränderter Bilder ein Eindruck der Bewegung entsteht, ließ das später sogenannte Kino entstehen.


 


Es musste also ein technischer Apparat erfunden werden, der in erster Linie viele Bilder in der Sekunde auf einem Zelluloidstreifen belichten konnten. Es wurde die Filmkamera. Des Weiteren musste ein Projektor geschaffen werden, der diese Bildabfolge in gleicher Frequenz (B/s) wiedergibt, mit der der Filmstreifen belichtet wurde.

Abgesehen von der chemischen Behandlung der sogenannten Filmentwicklung, die für jedes einzelne Foto auf dem Streifen durchgeführt werden musste, musste auch der Streifen selbst mit einer Perforation zum Transport von Bild zu Bild versehen sein. Diese Perforation stellte sicher, dass Kamera und dem Projektor, die ja beide unabhängig voneinander arbeiteten, annähernd mit gleicher Geschwindigkeit liefen. Die Kamera, die die Bilder aufnahm (B/s) und der Projektor, der die Bilder projizierte.

Der Filmprojektor, wie wir ihn heute kennen, wurde in seiner Grundausstattung von den Gebrüdern Pathe in Frankreich 1895 eingeführt, denn diese Kinematografen waren die ersten, die die Bilder eines Filmstreifens einem breiteren Publikum in einem verdunkelten Raum - einem Lichtspieltheater - vorführen konnte. Zuvor waren nur Vorführapparate bekannt, die einen Film nur jeweils einer Person vorführten.

Der Erfolg der Gebr. Pathe beschränkte sich letztlich nicht nur auf Frankreich, nein, auch in Deutschland und den USA wurde diese Art der Vorführung ein Erfolg. Mithin kam ein 35 mm breiter Streifen erstmals als Film in die Lichtspielhäuser. Filmstudios etablierten sich weltweit und machten das neue Medium der Darstellung neben dem klassischen Theater für ein breites Publikum zugänglich.

Aus verschiedenen Gründen, darunter der Fortschritt in der Technik sowie in der Chemie für Fototechnik kam der Schmalfilm mit 16 mm breiten Streifen auf den Markt, der einem erweiterten Personenkreis - Künstlern, Reportern, Amateuren - Möglichkeiten bot, Filme zu drehen, deren Qualität, was Bild und Inhalt der Darstellung betraf, schon bemerkenswert war.

Pathe führte 1928 das 9,5 mm breite Filmformat ein, welches aber durch Kodak in den USA und Agfa in Deutschland ab 1932 durch das 8 mm breite Filmformat abgelöst wurde. Alle Apparate - Kameras und Projektoren - mussten nun auf dieses Format umkonstruiert werden, was in der Zeit nach der großen Rezesion von 1929 ein Kraftakt für die Hersteller bedeutete. Dennoch setzte sich dieses Format bei den Amateuren schnell durch.

Mit dem Super 8 Format, ebenfalls von Kodak eingeführt, bekam der Schmalfilm für Amateure nochmals einen Schub mit bahnbrechenden Erfolg.

Fortsetzung folgt







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Wochenticker Nr. 40
Beitrag Nr.: 01.10.2021      

Autor:       sappam Team - Veröffentlicht  am:   01. Oktober 2021 - Mitteleuropäische Zeit - 09:45:10



Warum ist es nicht einfach, Amateurschmalfilme
in guter Qualität zu digitalisieren ?



Es ist tatsächlich zu verzweifeln, wenn unsere Schmalfilme nicht mehr vom Projektor vorgeführt werden können, nur weil ein wichtiges Bauteil im Projektor nicht mehr funktioniert durch die eingetretene Alterung.

Eine Reparatur ist auch kaum noch machbar, da es an geeigneten Werkstätten fehlt, abgesehen davon, dass schon der Versand wohin auch immer so kostenintensiv wäre, dass sich die Instandsetzung kaum lohnt.

Wen wundert es da nicht, dass das altbekannte Fotoalbum doch ein treuerer Begleiter ist, auch wenn so manches Bild bereits an Kolorit verloren hat nicht mehr auf den Seiten klebt wo es sein sollte.

Technische Apparate haben somit ein großes Manko, ob es nun bewusst vom Hersteller eingeplant wurde, was ja immer wieder behauptet wird oder es sich in seine Bestandteile zerlegt, weil bestimmte Bauteile einer schleichenden Oxidation nicht standhalten.

Würde man aber einem Schmalfilmprojektor nochmals nach einem Servicescheck die Schmiermittel auffrischen und den Austausch kritischer Bauteile vornehmen, so kann es durchaus möglich sein, dass der Apparat weitere Tausend Meter Film vorführt.

Der Aufwand könnte denn doch enttäuschend sein, weil durch Alterung das Film-Material selbst auch seinen Tribut fordert. Insbesondere dann, wenn der Filmstreifen über Jahre hinweg Temperatur- schwankungen ausgesetzt war, die zu einem Schwund des Streifens führte. Diese Verkürzung macht sich an der Perforation bemerkbar, die einem sehr präzisen Abstandsmaß entsprechen muss und soll.

Das Ergebnis wäre ein unruhiger Bildstand, was ein Flattern auf der Leinwand ergibt. Auch die Farbbrillanz der Filme dürfte im Laufe der Jahre abgenommen haben, wodurch sich oft zusätzlich eine schon als kritisch empfunden Bildschärfe ergibt: Eine technische Lösung durch Feinjustierung am Objektiv ist kaum mehr zu erreichen.

Da das Auflösungsvermögen des 8 mm Schmalfilms schon an seine äußerste Grenze stößt, werden alle Ungenauigkeiten auffällig. Und dies nicht nur, weil das wirklich kleine Bildchen des Normal 8 Formats mit einem Vergrößerungsfaktor von annähernd 1:250 bei einer Projektionsfläche von 120 x 90 cm schon extrem ist.

Die etwas größeren Bildfläche, die das Super 8 Format bereitstellt, läst diesen Faktor günstiger (circa 1:216) ausfallen, was ja auch die projizierte Bildqualität zum Vorteil reichte, mit ein Grund der zum Boom der 1970er-Jahre führte.

Man sprach zu jener Zeit noch nicht von Pixel, dieser Begriff der heute für das Auflösungsvermögen von Bildschirmen sowie bei Foto- und Filmkameras verwendet wird, hat mit dem Filmkorn des klassischen Film-Materials nur ansatzweise zu tun.

Viel wichtiger sind aber bei der hier gemachten Fragestellung die Parameter der analogen Filmaufnahme eines Schmalfilms verglichen mit den Bedingungen der heutigen digitalen Bildaufzeichnung bzw. Wiedergabe (Projektion) um diese in Einklang zubringen.

Wir legen uns deshalb erst einmal fest und beschreiben die heutigen Möglichkeiten einen 8 mm Schmalfilm zu digitalisieren, wobei wir die Kopiermöglichkeiten auf elektronische Medien in analoger Video-Technik aus den 1990er-Jahren überspringen.

 


Dies aus dem einfachen Grunde, weil seit 2006 nicht nur im Internet, sondern auch die Hersteller von Video-Camcordern die Möglichkeit schufen, in einem HDTV Format Filmszene zu streamen bzw. aufzunehmen. Das HDTV Format lässt es zu, die heute üblichen LED-Flachbildschirme als Wiedergabegerät einzusetzen und somit die Filme von Amateuren in einer guten Auflösung zu präsentieren.

Wer also heute an die Digitalisierung vorhandener Filmszenen denkt, kommt kaum mehr dabei herum, ein auf Computern einsetzbares Abspielprogramm einzusetzen, das die üblichen Kodizes und Container der Software verarbeitet.

Zu den beliebtesten kostenlosen Playern - wie diese Programme auf neudeutsch heißen - sind: VLC media player, ein französisches Projekt, der Windows Media Player von MS für das Windows Betriebssystem ab Vs. 7. Diese Programme verarbeiten Video-Clips, die im mp4 Datei-Format vorliegen, Dateien, die von den Video-Rekordern und Digitalkameras generiert werden können. Als Codec wird dieses Kompressionsverfahren, welches unter Lizenzschutz steht, , von Amateuren gern genutzt, weil es zurzeit offen ist und für nicht kommerzielle Zwecke eingesetzt werden darf.

Die digitale Welt der Filmstreifen ist aber in ihrem Aufbau vollkommen anders angelegt, als es der klassische Film war, der anstelle der elektronischen Speichermedien nur den Filmstreifen kennt und nutzt.

Diese beiden Welten zusammen zu bringen, ist nun die Aufgabe die nur mit unterschiedlichen technischen Geräten erreicht wird. Dieses heißt: analoge Fototechnik in digitale und somit elektronische Technik umzuwandeln, ohne dabei große Qualitätsverluste zu haben.

Der Amateurschmalfilm im Format Normal 8 wurde mit 16 B/s aufgenommen, während das Super 8 Format mit 18 B/s etwas schneller belichtete. Zum Vergleich steht nun bei der digitalen Aufnahmetechnik eine Bildfrequenz von 30 B/s zur Verfügung, die dem Standard entspricht.

Mit der Erfindung von Geräten die einzelne, analog aufgenommene Bilder digitalisieren können, ist es auch möglich geworden, Filmstreifen im Bild für Bild Verfahren zu digitalisieren und dieses Bildmaterial Schritt für Schritt auf einem elektronischen Medium (z. B. USB-Stick) zu speichern.

Mit Hilfe des bereits oben erwähnten Kompressionsverfahrens, erzeugen elektronische Schaltkreise, die im Scanner verbaut sind, die mp4 Dateien. Dateien, die von den heute übliche HDTV-Geräten gelesen werden können und somit auf einem Bildschirm wiedergegeben werden.

Das Bild für Bild Verfahren verarbeitet allerdings die erfassten Bilder, sodass danach eine Bildfrequenz von 30 B/s vorliegt, was den ursprünglich aufgenom- menen Film mit 18 B/s bei der Wiedergabe schneller laufen lässt. Diesen Effekt kann man, dank eines Video-Schnitt-Programms begegnen, indem beispielsweise mit dem Programm Movie Maker von MS der hier eingesetzte standardisierten Faktor 1 mit seinen 30 B/s verkleinert und auf 0,6 zurückgesetzt wird. Die Elektronik macht es möglich.

Nun läuft der digitale Film nach erneuter Speicherung mit der Bildgeschwindigkeit von 18 B/s ab, was dem Original weitgehend entspricht. Analoge Normal 8 Filme werden ähnlich behandelt, da wäre nur der Faktor 1 im Programm auf 0,56 zurückzusetzen.







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