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Archiv: Beiträge u. Berichte über März
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Wochenticker Nr. 14
Beitrag Nr.: 30.03.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   30. März 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 16:21:43




Die Welt der Bilder, stets ein Produkt einer Kamera.


Heute wird die Menschheit mit einer Flut von Bildern bedient und es ist kaum absehbar, dass eine Begrenzung in absehbarer Zeit zu erwarten ist. Die Menschheit ist dabei sich eine Welt in Teilstücken zu schaffen und es wird nicht mehr lange dauern, dann werden wir die Natur nur noch als ein künstliches Produkt wahrnehmen; entstanden mittels Kameras.


Es mag ein Fluch sein oder nicht. Die Anzahl der nutzbaren und aktiven Kameras ist mittlerweile auf eine Menge angewachsen, die nicht mehr überschaubar ist. Noch vor 50 Jahren galt es als etwas Besonderes, eine Kamera sein eigen zu nennen, zu bedienen und die mit ihr gemachten Bilder bewundern zu können. Zuerst waren da die Fotos, Bilder auf Papier, eindrucksvoll und künstlerisch gestaltet in Schwarz/Weiß oder Farbe.


Stundenlange Filme im großen Kino, aufgenommen mit Filmkameras der Spitzenklasse, auf 35 mm oder 70 mm breiten Streifen und äußerst präziser Objektiven, begeisterten ein Publikum in Lichtspielhäusern, ähnlich wie ein Theater gebaut. Stundenlange Diavorträge im Familienkreis ließen uns, den Onkel, den Vater oder den Nachbar bewundern, wenn gestochen scharfe Bilder im 3 bis 6-Sekundentakt auf einer Leinwand erschienen. Mehr noch, wenn die Vorstellung mit Musik oder dem gesprochenen Wort des Autors den Raum füllte.


Die Filmamateure verbanden sich in Vereinen und trachteten dem professionellen Kino aus Hollywood, mit allen Mitteln das Wasser zu reichen. Zwar meist vergebens doch diese Streifen auf Zelluloid, spiegelten die Gesellschaft besser wider, wie sie lebte und handelte.


Der klassische Filmstreifen, hergestellt auf chemischer Basis, gilt mittlerweile als abgelöst, zumindest bei den meisten Amateurkameramännern. Man bezeichnete diese Streifen schlicht als Film, der in letzter Stunde seiner Daseinsberechtigung noch das Prädikat analog erhielt. Auch die elektronisch aufgenommenen Bilder der ersten Stunde, als Video-Film bezeichnet, erhielten ebenso diesen begrifflichen Zusatz. Denn auch hier wurde mit einem mehrere Meter langen Magnettonband, als Filmstreifenersatz gearbeitet.



Mit dem Einzug der digitalen Fotografie, bei der die einzelnen Bildpunkte durch einen binären Codec generiert werden, steigerte sich nicht nur die aufgenommene Bilderzahl, nein, auch die Herstellung von Aufnahme und Wiedergabegeräten wuchs, schon fast ins unermessliche. Das Gute daran war auch die ständige Verbesserung der Bildqualität.


Ausgehend von der ersten Kamera - der Camera obscura - bis hin zu den heute modernen Aufnahmegeräten, entwickelten sich derartig viele Varianten und Modelle, dass eine Übersicht kaum mehr möglich scheint. Zumal neben den beruflich bedingten Anwendungen auch die Automatisierung vieler Bereiche seien es zivile, private oder militärische, sowie in wissenschaftlichen und technischen Bereichen, ohne Bilder kaum mehr auszukommen ist.


So kennen wir heute Werkzeuge und Geräte, die mit Bildaufzeichnungsapparaten bestückt sind und uns Bilder unterschiedlicher Gegebenheiten liefern. Die da sind: Hochgeschwindigkeitskameras, klassische Filmkameras, Wärmebildkameras, Infrarotbildkameras, Endoskopkameras, Mikroskopiekameras, Astronomiekameras, Camcorder, Smartphonekameras, Drohnenkameras, Überwachungskameras, Türspionkameras, Domkameras, Webcam, Actioncam, Dashcam. Alles dies sind Begriffe, die mit der Aufnahmetechnik von heute zu tun haben und ständig Bilder liefern können.


Dass es sprunghaft, zu dieser Vielfalt von Kameras kam, liegt an der digitalen Technik, die es ermöglich selbst in kleinsten Geräten verbaut zu werden. Da ist beispielsweise, der berühmte Kugelschreibern mit Kamera, als ein typischer Vertreter miniaturvisierter Technik.


Auch die heutigen Speichermedien, die kaum mehr, aufgrund ihrer Größe in den Fingern zu halten sind, haben Dimensionen angenommen, die umgekehrt proportional zum eingenommenen Volumen, die Anzahl an immer mehr Gigabytes angenommen haben.


Der Begriff 'Kamera', wird eigentlich bei diesen Geräten seiner Bezeichnung nicht mehr gerecht. Dies gilt nicht minder für den Begriff 'Film', der weit und breit nicht mehr als ein langer Streifen zu sehen ist. Die beiden, das Speichermedium SD-Flash, ein Chip und der Bildwandler, dieser ebenfalls ein elektronischer Chip, ermöglichen heutzutage diese Verkleinerungen und somit dem Bau einer Kamera in Knopfgröße. All das, was heute noch das Gehäuse einer digitalen Kamera ausmacht, ist weniger der räumlichen Notwendigkeiten im Inneren geschuldet, vielmehr der Notwendigkeit zur Handhabung. Denn, wenn wir die Geräte nicht mehr greifen können, wie sollen wir sie dienen.


Auch dafür wird es Lösungen geben, die Filmfreunde sind schon immer guter Hoffnung gewesen.



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Wochenticker Nr. 13
Beitrag Nr.: 23.03.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   23. März 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 09:07:43




Erst klein, dann groß, dann wieder klein, das Objektiv einer Filmkamera.


Mit einer Lochkamera, die man schon in der Antike kannte, wurde, wenn Licht durch eine kleine Öffnung in eine dunkle Kammer fiel, auf der dem Loch gegenüberliegenden Fläche, ein Bild gezeichnet. Dieser Aufbau und sein Effekt, der physikalisch bedingt ist, verdanken wir den Begriff Camera obscura. Und noch etwas: auch den der Blende. Als diese dann in der Folge mit einer Linse ergänzt wurde, verbesserten sich, technisch betrachtet, die Ergebnisse der Bilddarstellung.


Kluge Köpfe aus der Zeit der Renaissance, derer die sich den Beobachtungen hingaben, Leonardo da Vinci (*1452-1519†), Albrecht Dürer (*1471-1548†) und etwas später Galileo Galilei (1564-1641†) sowie Rene Decartes (*1596-1650†), studierten, wie sich Licht verhält, experimentierten mit der Camera obscura und jene Öffnung, die als Apertur heute Blende heißt. Man experimentierte mit verschiedenen Durchmessern, um so die Lichtmenge zu steuern. Die berechenbare Optik wurde möglich, als man die Linsen einführte.


Daraus lernen wir, dass die ersten Objektive an diesen Kameras nur einen kleinen Durchmesser besaßen und einzig und allein sehr gut im Licht stehende Szenen erfassen konnten. Einmal davon ganz abgesehen, dass es noch einiger Jahre bedurfte, bis es - Louis Daguerre (*1787-1851†) gelang ein geeignetes Verfahren Bilder zu fixieren, sprich, diese zu einer Fotografie werden zu lassen.


Licht galt in der Antike noch als etwas Besonderes und somit erklärungsbedürftig. Euklid (3. Jahrhundert vor Ch.) und Lukerz (1. Jahrhundert vor Ch.) entwickelten schon Gedanken darüber, wie sich Licht als Stahl verhält, und zusammensetzt.


Heron von Alexandria (im 1. Jahrhundert nach Ch.) auch als Matematicus bekannt, lieferte schon mit seinem Werk Dioptra ein erstaunliches Wissen zur Feldmessung und somit zur Optik. Claudius Ptolomäus (*100- 160†) gab in seinen Arbeiten vor, wie sich die Berechungsindizes, von mehr als 100 Stoffen erstellt, womit für die Strahlenoptik großes geleistet wurde.


Die Überlegungen von Abu-Sad al-Ala ibm Sahl (*995-1028) sowie die von Abu Ali al-Hasan ibn al Haitham (*965-1040†), der Erfinder der Lupe, ermöglichten es Willebrord van Roiejen Snell (*1518-1626†), nach der Wiederentdeckung der alten Schriften der beiden Gelehrten, das shnelliussche Brechungsgesetz aufzustellen, mit dem letztlich die optische Dichte der Stoffe berechnet werden kann.


Mit den vorliegenden Erkenntnissen über die Optik aus vielen Jahrhunderten und den mathematisch erfassbaren Eigenschaften kam hinzu, dass es nun im 20. Jahrhundert möglich wurde, komplexe Objektive herzustellen. Denn bekanntlich besteht ein Objektiv aus mehreren Linsen, dem Linsensystem. So gesehen wurde die Camera obscura zum Vorläufer eines jeden Fotoapparates bzw. einer jeden Filmkamera.


Aus der Gruppe der Amateurfilmkameras, die per Definition mit einem 16 mm breiten oder noch schmaleren Filmstreifen arbeiten, sind ebenfalls die Formate gemeint, wie 9,5 mm Pathé und 8 mm Normal 8, sowie Doppel Super 8 (DS 8) und Super 8. Diese Kameras, mit ihren sehr kleinen Filmbühnen, kommen folglich auch mit kleinen Objektiven aus.


In den Anfängen der Amateurfilmära, das war um 1929, wurden einfache Objektive, mit einer Brennweite von 12,5 mm und einer Lichtstärken von F 1:2,2 bei einem Durchmesser (Apertur) von wenigen mm (6 mm) verbaut. Damit konnte die Filmbühne im Apparat gerade einmal vollständig durchleuchtet werden. Außerdem stellte das Filmmaterial, welches ausschließlich schwarz/weiß war, nur geringe Ansprüche an die Objektive. Der Farbfilm kam erst 1934 auf, womit höherer Ansprüche an ein Objektiv gestellt wurden.


Linsen aus verschiedenen Materialien und somit unterschiedlicher Brechung kamen zum Einsatz. Mit den viellinsigen Objektiven, die auf verschiedene Wellenlänge ausgelegt wurden, erreichte man die Farbkorrektur. Die Linsen wurden verklebt und so zu Linsengruppen zusammengestellt. Nicht zu vergessen sind die Leistungen von Alexander Smakula (*1900-1983†), die bei Zeiss Jena, 1934 zum Thema Entspiegelung optischer Flächen hier beitrugen.


Besonders ideenreich wurden von der Industrie, die Ansprüche der Hobbyfilmer erfüllt, auch andere Brennweiten an Filmkameras haben zu wollen. Denn die Standardausführungen der Objektive, die zwischen 10 mm und 13 mm Brennweite lagen, gaben den Filmen eine gewisse monotone Gestalt. Man erfand den Konverter, jenes Zusatzobjektiv, welches, dem fest monierten Objektiv vorgeschoben bzw. eingedreht (Turret) wurde, oder in einigen Fällen auch nur aufgeschraubt werden musste.


Mit äußerst komplizierten Berechnungen gelang es Linsensysteme zu erarbeiten, die wir heute als Vario-Objektiv (Zoom-Objektiv) kennen. Diese Ausführungen verlangten ihrerseits eine bessere Lichtstärke, denn um den erforderlichen Parallaxenausgleich im Sucher zu vermeiden, führte man den Licht absorbierenden Reflexsucher ein. Damit wurde auch der Frontlinsendurchmesser solcher Objektive immer größer, der Tubus immer länger und die Präzision aller Teile - Linsen und Tuben - anspruchsvoller.


Knapp 33 Jahre lebte das Normal 8 Filmformat, als im Jahr 1965, Super 8 von Kodak eingeführt wurde und damit eine ganze Generation von Amateurfilmkameras, die mit 16 mm breiten Filmstreifen arbeiteten schlagartig auf Altenteil geschoben. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt durchaus Apparate angeboten wurden, die mit Hochleistungsobjektiven, bei einem Außendurchmesser von 62 mm (siehe Agfa Reflex GSB oder die Pentafelx 8) und einer beachtlichen Brennweitenverstellung (Zoom) ausgestattet, gute Ergebnisse brachten.


Der Boom der 1970er Jahre wurde nicht nur durch die vereinfachte Nutzung einer Filmkamera erreicht, es war auch der repräsentative Effekt, den eine Filmkamera ausstrahlte, wenn mit dem immer größer gewordenen Zoom-Objektiv hantiert wurde. So mancher Betrachter von außen, insbesondere der Gefilmte, konnte aus Unkenntnis nicht mehr unterscheiden, ist es nun ein Fotoapparat oder eine Filmkamera ist, die der Hobbyfilmer auf einem Stativ befestigte.


Zum Standard wurden Objektive mit einer Lichtstärke von F 1:1,8 bzw. F 1:1,7 und Brennweiten zwischen f = 7,5 und 48 mm bei Zoom-Objektiven, manchmal auch gestaffelt bis zu f = 64 mm. Der Durchmesser der Frontlinsen kam ohne Probleme auf die 58 mm. Ja, 62 mm, 68 mm und 72 mm Durchmesser zeigten die Objektive, wenn der Zoomfaktor das 10- oder 12-fache erreichte. So mancher Apparat - wie z. B. das Modell von Bauer, S 715 XL mit dem Angenieux Objektiv - wurde zum Schwergewicht, und brachte seine 2,5 kg auf die Waage, ein Gewicht, kaum mehr in der Hand, mit ausgestrecktem Arm, stabil zu halten.


Mit dem Aufkommen der Sound Filmkameras und wenig später das der sogenannten Video Camcorder, bei denen das AF (Auto Focus) Objektiv zum Standard mutierte, schrumpften die Durchmesser der Objektive wieder. Die Tonfilmkameras sollten dem Amateur nicht zu so vielen, verwackelten Filmszenen aus dem Telebereich ermöglichen, was letztlich die kleineren Objektive als berechtigt erschienen ließ. Anders bei Camcorder, wo es anfänglich eine Preisfrage war, mit kleineren Objektiven zu handeln. Später kam die digitale Vergrößerungsmöglichkeit hin, womit sich die schweren Objektive endgültig erübrigten.


Wer heute ein Smartphone sein Eigen nennt, weiß, wie klein das Objektiv geworden ist, auch wenn im Inneren keine klobige Camera obscura zu finden ist. Die Elektronik von heute schafft es mittlerweile, an das hohe Auflösungsvermögen eines chemischen Films annähernd heranzukommen.


Man kann nur gespannt sein, was da noch kommen wird. Die verbesserte Bildqualität, gegenüber Full HDTV, das sogenannte 4K2K Format, ist schon für den Fernsehfreund als Verbraucher, am Ladentisch zu haben. Es wird nicht lange dauern, bis auch der Amateur Geräte in minimalen Abmessungen und Fliegengewicht erwerben kann, um seine hochaufgelösten Video-Clips zu drehen. Ob man diese dann auch noch als Filmkameras bezeichnet, kann schon heute bezweifelt werden.



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Wochenticker Nr. 12
Beitrag Nr.: 16.03.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   16. März 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:55:03




Der Werdegang, der beiden Filmaufnahmeverfahren, analog und digital. Wie war er ?


Aus der Sicht eines Amateurfilmers, der vor 50 Jahren mit Filmen anfing, dürfte es eine interessante Frage sein ! Doch um diese zu beantworten, muss tatsächlich ein größerer Bogen geschlagen werden, als nur lapidar festzustellen: Die neue Technik ist einfacher zu bedienen, als die alte.


Allein die beiden, heute üblichen Begriffe, die mittlerweile fester Bestand im Sprachgebrauch sind, geben einen Hinweis darauf, was Sache ist. Als analoge Fotografie bezeichnet man die klassische Bildherstellung mit chemischen Mitteln und der ersten elektronischen Bilderfassungsverfahren, vor dem Jahr 1990. Dem steht gegenüber, die digitale Fotografie, welche sich auf die elektronische Bilderfassung bezieht, die in Bits und Bytes gespeichert und in Form einer elektronischen Datei von einem Computer wieder lesbar gemacht wird.


Beide Methoden, die analoge wie auch die digitale Bilderzeugung, basieren auf Standbildern, also Abbildungen, die in einem Bruchteil einer Sekunde von einer ausgesuchten Szene erfasst werden.


Es begann mit einem Lichteffektentheater, im Jahr 1822, im Diorama von Paris, welches von den beiden Franzosen Chales-Marie Bouton und Louis Daguerre eröffnet und erfolgreich betrieben wurde. Einige Jahre später, 1838, präsentierte Daguerre (*1787-1851t), erstmals nach vielen Experimenten, die Daguerreotypie. Womit das erste Verfahren, zur Darstellung eines aufgenommenen Bildes, als Direktpositiv-Aufnahme möglich wurde.


Nachdem die Fotografie auf chemischer Basis erfunden war, für die es zuvor viele Beobachtungen und Entdeckungen benötigte, entsprang auch der Wunsch, Bewegung mittels Bilder zu erzeugen.


Dafür bedurfte es noch einiger Verbesserungen an den Apparaten (Kameras), dem Trägermaterial des Films (Zelluloid) und aller chemischen Substanzen, wie lichtempfindliche Emulsionen (Entwickler), damit die Aufnahmen auch langlebig auf Papier oder durchsichtigen Folien (Film) blieben. Begeistert vom so erstellten Bild, wurde weiter experimentiert, sodass es auch Eadward Muybridge 1872 gelang, Fotografieserien anzufertigen, die die Bewegungsabläufe des abgebildeten Objektes - es waren mehrheitlich Tiere - mittels dem vom ihm entwickelten Zoopraxiskop (1879) zu zeigen. Allerdings musste er noch für die Anfertigung dieser Fotoserien, Chronofotografie genannt, mehrere Kameras aufstellen, um die entsprechenden Sequenzen, die eine Bewegung bedarf, zu erhalten.


Durch die technischen Verbesserungen der Kameraverschlüsse gelang es die Chronofotografie zu etablieren, die zum Vorläufer der Laufbilder geworden ist, so wie sie das Kino kennt. Heute wird der Begriff Chronofotografie als ein Teilbereich der Fotografie betrachtet, der sich mit der Hochgeschwindigkeitsfotografie befasst.


Um mit den chronografischen Bildern die Bewegungen zu studieren, wurde es notwendig, geeignete Projektoren zu entwickeln, die in der Lage waren, Filmstreifen in schneller Folge vor einem Projektionsobjektiv in Stellung zu bringen, kurzfristig anzuhalten und mittels einer ausreichend starken Lichtquelle, diese Bilderfolge auf einer Leinwand sichtbar zu machen.


Es ist bekannt, dass mehrere namhafte Ingenieure wichtige Beiträge leisteten, um dem Ziel, die Kinematografie, näherzukommen, damit ein breiteres Publikum Zugang zum Kino erhält. Doch ohne die Pionierarbeit der Brüder Lumière die 1895 erstmals einen Film vorführten und die 4 Brüder Pathé mit ihren ab 1902 gefertigten Studio-Filmkameras, die dem Cinema, so der französische Begriff für Kino, wichtige Impulse gaben, wären wir heute noch nicht so weit.


Das klassische Kino fing mit 35 mm breiten Filmstreifen an und ermöglichte erst den Amateuren, ab dem Jahr 1922, sich an der Kunst des Filmemachens zu beteiligen. Der Begriff des Schmalfilms kam auf, als die Möglichkeiten gegeben waren, Filmkameras wesentlich zu verkleinern. 1932 kam der Durchbruch, mit der Einführung des Normal 8 Filmformats, obwohl schon Pathe erfolgreich den 9,5 mm breiten Filmstreifen, mit mittlerer Perforation, vermarkten konnte.


Welche Gründe es auch immer gewesen sein mögen, das Normal 8 als Filmformat für Amateure setzte sich letztlich durch, was sicherlich auch dem Filmhersteller Kodak (USA) zu verdanken ist. Denn bei Kodak scheute man nicht die Einführung neuer Technologien, bei steter Beibehaltung hoher Qualitätsstandards in der Fertigung des chemischen Films einschließlich seiner Entwicklung. Was zum absoluten Muss, für den Filmer galt, wurde damit war. Denn das Credo hieß, keine eingefangene Szene ist wiederholbar. Sie ist höchstens nochmals nachstellbar.


Der Amateurfilm, auf 8 mm breiten Streifen, machte seine Karriere und verbesserte sich nochmals, mit dem 1965 eingeführten Format Super 8. Ungeachtet weiterer Fortschritte im Apparatebau und somit in Technik und Chemie, bleib jedoch den Fachleuten dieser Branche es fasst verborgen, dass die Elektronik große Fortschritte bei der Entwicklung von Geräten für die Bilderfassung machte. Eine Entwicklung, die parallel mit den Erkenntnissen von Paul Nipkow (*1860- 1940t) schon angefangen hatten, um auf elektrischem Wege die Bilderfassung und Bildwiedergabe per Funk übertragen zu können. Mit der TV-Technologie, die 1931 anlässlich der Berliner Funkausstellung vorgestellt wurde, markierte diese den Beginn des Fernsehens in Deutschland. Somit lief die Fernsehtechnik weitgehend parallel zur Filmtechnik, nur mit anderen Mitteln.


Es war wieder einmal die Firma Kodak (USA), die 1990 das erste digitale Bild präsentierte. Das von einem analog arbeitenden CCD-Sensor (CMOS-Sensor) erfasste Bild wurde von der Kamera mit der Modellbezeichnung DCS 100, erfasst und von einem elektronischen Analog-digital-Wandler, der extern angebracht war, aufbereitet, sodass letztlich die Bilddaten in digitaler Form vorlagen.


Das in etwa zum gleichen Zeitpunkt, die Firma Logitec, ein Schweizer Unternehmen mit operativer Zentrale in den USA, die Fotoman-Kamera, als echte Digitalkamera für den Massenmarkt vorstellte, lag daran, dass auch Adobe erstmalig ein Bildbearbeitungsprogramm, namens PhotoShop in der Vs. 1 (1990) für den Mac OS von Apple, auf den Markt brachte. Ein Programm, mit dem auch Amateure digitale Bilder am Computer bearbeiten konnten.


Knapp 12 Jahre dauerte es noch, bis die analogen Camcorder, die mittlerweile sehr populär geworden waren, von den Filmapparate mit digitaler Aufnahmetechnik konsequent abgelöst wurden. Der klassische Film, der bereits erbarmungslos verdrängt war, musste definitiv Aufgeben.


Ab 2002 spielte wieder das große Kino nochmals eine vorbildliche Rolle, sodass das Home Movie auf dem Monitor eines Computers zum Hit wurde. Seitdem zeigen wir unsere Filme und Filmchen auf hochauflösenden TV-Geräten in HD-Qualität als Stream vom Computer oder lesen die Dateien, im WEB-, OGG- oder MP4-Format von einem USB-Stick.


Die heutzutage als allgegenwärtig erscheinende Elektrizität, eine Erfindung, die auch erst in der Moderne aufkam, macht nun das Bild. Wer hätte das vor 196 Jahren gedacht !



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Wochenticker Nr. 11
Beitrag Nr.: 09.03.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   09. März 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 08:16:38




Förderte die Amateur-Kinematografie den Nachwuchs zum großen Kino.


Nun sind es schon mehr als 122 Jahre, die das große Kino einer breiten Gesellschaftsschicht zur Verfügung steht. Angefangen mit keinen Schaubühnen, mit Wanderkinos und etwas später dann in Lichtspielhäusern, begeisterte das bewegte Bild die Zuschauer jeden Alters. Die Kinematografie - das sogenannte Kino - machte seither ständig Fortschritte, was die eingesetzte Technik betrifft. Hier sind folglich nicht die Darstellungsformen gemeint, die der Film seinen Zuschauern bietet oder erzählt, nein, das wäre ein gesondertes Kapitel.


Die Technik des Kinos, angefangen bei der Herstellung des Film-Materials, dem Zelluloidstreifen, bis hin zu all jenen Geräten und Apparaten, die es möglich machen, einen Stoff auf die Leinwand zu bringen, hat in großen Schritten bemerkenswert an Qualität zugelegt.


Grundsätzlich ist festzuhalten, dass es unzähligen Forschern und Entdeckern zu verdanken ist, bewegte Bilder, durch fantastische Erfindungen und technischen Lösungen im Apparatebau, eine eigentlich sterile, flächige Leinwand durch fortlaufende Projektion von Bildern Bewegung wiederzugeben. Mit den erreichten Fortschritten in der modernen Optik und der Chemie, der Metallverarbeitung und der Elektrik, wurde die analoge Fotografie erst möglich und mit ihr, Seite an Seite, in gemeinschaftlicher Erfahrung, die Kinematografie entwickelt.


Im Apparatebau stellten sich sehr schnell der Fortschritt und ein Wandel nach 1898 durch erstaunliche Ergebnisse ein, was auch das kaufmännische Interesse risikobereiter Unternehmer auf den Plan rief. Mit ihren Ideen sollte einer breiten gesellschaftlichen Schicht, das Kino als Hobby zugänglich gemacht werden. Der Hobbyfilmer musste aus der Taufe gehoben werden, was um 1925 seinen Anfang nahm und ab 1929 einem breiteren Publikum von der Firma Pathé angeboten wurde. Der Schmalfilm, vorerst mit 16 mm und dann auf 9,59,5 mm breiten Filmstreifen war geboren.


Mit leichteren Apparaten und ausgefeilter Technik für den Filmtransport - dem Federwerk - startete das sich als sehr erfolgreich erwiesenes Filmformat - Normal 8 - im Jahr 1932. Die Einführung des 8 mm breiten Filmstreifens, durch Kodak (USA) entwickelte sich schnell zu einem Amateurstandard in der Kinematografie, der Kinowelt.


Es waren auch die Zeiten, in denen die Herstellung von leistungsfähigeren Objektiven möglich war und in Schmalfilmkameras eingesetzt werden konnten. Gleiches galt für die noch recht schwerfälligen Projektoren für das heimische Kino. Der schwarz/weiß Film war noch üblich und nur große Lichtspielhäuser führten regelmäßig Tonfilme vor. Das war damals der letzte Schrei !


Die Menschen faszinierte das bewegte Bild, es drängte sie selbst dazu, Filme zu drehen. Die ersten Filmschulen für den Hobbyfilmer etablierten sich. Die Apparate wurden immer handlicher, die Bedienung immer freundlicher und der Rohfilm immer preiswerter. Auch die Anzahl der Filmkameramodelle wuchs, nicht minder die der Projektoren. Als um 1936 die ersten Farbfilme aufkamen, erweiterten sich die Möglichkeiten der Filmkunst und die der Experimentalfotografie.


In den darauf folgenden Jahren, bis 1939, verbreitete sich das Hobby rasant. Neben Kodak und Agfa produzierten auch Nizo und Bauer, Siemens und Dralowid, Schmalfilmkameras für den Hobbyfilmer in hohen Stückzahlen, für den deutschen Markt. In den USA waren es hauptsächlich Kodak und Bell & Howell die den Markt mit keinen Apparaten für den Amateur bedienten. Im asiatischen Raum waren es Firmen wie Elmo, die erst nach 1945 in Europa bekannt wurden, dann aber recht einfallsreich mit ihren Modellpaletten auf dem Weltmarkt kamen.


Die Qualität des Filmmaterials nun verbessert und an der Seite vieler technischen Neuerungen, in den Jahren nach 1950, begeisterte eine Jugend, nun selbst mit dem noch relativ neuen Medium, künstlerisch aktiv zu werden. In Schulen und Vereinen, die neben der in Deutschland seit 1938 bestehende Filmhochschule Babelsberg, gegründet wurden, fanden sich interessierte Menschen ein, die dem Kino mit ihren kleinen Amateurapparaten, ein anderes Gesicht geben zu wollten, als jenes, welches geprägt von Wochenschau und Slapstick, verfilmten Theaterstücken und schnulzigen Liebesgeschichten zum Gähnen langweilig geworden war.


Das große Kino wurde mittlerweile von Hollywood geprägt, nachdem der deutsche Film durch die Kriegswirren sein schöpferisches Image verloren hatte. In Europa bildete sich in den 1960er Jahre eine Gruppe von Jungfilmern heraus, die mit bekannten Streifen, heute zu den Klassikern gezählt werden. All diese Leute haben mit einer Schmalfilmkamera angefangen und lieferten dann dem großen Kino Werke, die unvergesslich bleiben werden.


Da kann man auf den Schweden, Ernst Ingmar Bergmann (*1918-2007†), auf den deutschen Volker Schlöndorff (*1939) oder Rainer Werner Fassbinder (*1945-1982†) genauso zurückblicken, wie auf den Franzosen Francois Truffaut (*1932-1984t), den Italiener Michelangelo Antonioni (*1912-2007†) und andere, die das große Kino tief greifend verändert haben. Es waren diese, die als Jungfilmer antraten und als Amateure anfingen, immer experimentierend, den bewegten Bildern etwas abzuverlangen, was aus der Norm fällt. Und gerade die Garde der jungen Menschen ist es, die trotz immer kleiner und sehr komplex gewordener Apparaturen auch zukünftig das Kino prägen werden.


Auf den bekanntesten Filmhochschulen Europas drängen sich die Studierenden in den Fächern: Regie, Drehbuch, Kameraführung, Beleuchtung und anzuwendende Techniken am Set, im Film-Studio und beim Einsatz in freier Wildbahn. Hinzu kommen die Fächer für Ton- und Musikgestaltung, nicht zu vergessen die Bühnentechnik, Choreografie, die Tricktechnik und das gesamte Spektrum der heute unumgänglichen Elektronik für digitale Bildaufzeichnung. Angefangen beim Filmschnitt über die Apparate-Steuerung bis hin zum Umfeld der Vorführung, im großen Kino. Hierfür sind die Könner der Technik genau so gefragt wie der Künstler, vor und hinter einer Kamera.


Nur ein begeisterter Amateur kann seine Begabungen erkennen und sich berufen sehen, den hohen Ansprüchen, die hier gefragt sind, genüge zu tun. Schon in Frühster jungend kristallisiert sich das alles heraus, was durch Übung und nochmals Übung mit einer Filmkamera, auch wenn sie noch so klein ist, sich festigt und später zum Erfolg führen wird.




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Wochenticker Nr .10
Beitrag Nr.: 03.03.2018      

Autor:       sappam Team, erstellt  am:   03. März 2018 - Mitteleuropäische Zeit - 12:41:38




Die Schmalfilmkamera des Amateurs, auf Reisen.


Eigentlich waren die meisten Schmalfilmkameras mit ihren Besitzern auf Reisen, schon deshalb, weil im häuslichen Bereich doch die Einschränkungen durch ungenügende Lichtverhältnisse nicht einluden, Filme zu drehen. Und wenn, dann meist im Garten, der Straße vor dem Haus oder auf einer lichtdurchfluteten Terrasse. Oft kam noch hinzu, dass das eigene Umfeld den meisten Hobbyregisseuren zu trivial vorkam, man lebte ja die täglichen in diesem Umfeld.


Ganz anders war es, ging man auf Reisen. Der gut geplante Urlaub bot Abwechslung, mehr noch, Kulissen, die sonst nicht oft zu sehen waren und daher durchaus das Prädikat der Sehenswürdigkeit bekamen. Einfacher gesagt: Aufnahmewürdig erschienen. Abgesehen davon, dass die Erinnerungen an jene Orte des Verweilens in der Ferne auf alle Fälle im Bild festgehalten werden sollten. Manchmal kam auch der 'Baedeker', der damals als einer der bekanntesten Reiseführer galt, unterstützend zum Einsatz, wenn es um das Aufsuchen der Sehenswürdigkeiten vor Ort ging.


Es gehörte die Beschaffung von Filmmaterial zu den hehren Aufgaben vor allen Reisen. Vorherige Übungen, mit der neu erworbenen Filmkamera oder der, die schon vor Jahren erworben, waren Pflicht. Nicht vergessen werden durfte, die Beschaffung von frischen Batterien, die für den Antrieb des Films und die des Belichtungsmessers um Überraschungen zu vermeiden. Auch die Bereitschaftstasche musste nochmals in Augenschein genommen werden, um Adressenaufkleber zu erneuern oder den Tragegurt zu prüfen.


Was immer Sorgen bereitete, war die Unterbringung eines Stativs im Reisegepäck, weil es, trotz der 3 eingeklappten Füßen, sehr sperrig daher kam. Bei Weitem nicht alle Bereitschaftstaschen hatten die erforderlichen Befestigungsgurte für ein Stativ. Fehlten diese, so blieb es oft dabei, dass aus Platzmangel, der nützliche Bock nicht mitgenommen wurde. Die Reue kam erst später auf, nämlich dann, als die verwackelten Filmszenen unübersehbar das Szenario in eine Erdbebenlandschaft verwandelte, was mit einem 3-Bein-Stativ vermutlich vermeidbar gewesen wäre.


Die erfahrenen Hobbyfilmer machten sich einen Bedarfsplan und kauften nicht selten gleich 6 bis 10 Film-Kassetten, um nach seiner Rückkehr einen vernünftigen Film, nach großzügigem Schnitt zu bekommen. Dabei war diese Anzahl an Filmen nicht sonderlich groß, bedenkt man, dass für eine Kurzfassung einer interessanten Begebenheit, sei es die der Farbenpracht eines Gemüsemarktes oder die zahlreichen Details historischer Bauen, einer Stadt, etc. meistens 2 bis 3 Filme je 15 m Länge verschlangen damit nach dem Filmschnitt, dass Erfasste in einen verständlichen Zusammenhang gebracht werden kann. Der unerfahrene Zuschauer sollte ja einen Gesamteindruck bekommen und das auch noch nach Jahren.


Setze man diese Menge an Filmen ein, durfte nicht vergessen werden, dass nochmals ein weiteres Pack an AA-Zellen im Gepäck mitgeführt werden muss, denn nicht an allen Orten der Welt gibt es frische Batterien der Alkali-Sorte, für den Filmantrieb. Vernachlässigen durfte man die Beschaffung einer Ersatzbatterie für den TTL-Belichtungsmesser, vorausgesetzt es werde nicht vergessen, den Objektivdeckel, bei nicht gebrauchter der Kamera, vor das Objektiv zu setzen. Einige Apparate verfügten aber auch über einen Elektroschalter, doch auch hier war stets die Aufmerksamkeit und Beobachtung gefragt.


Startete die Reise mit dem Flugzeug, so war zu bedenken, dass die Kontrollinstanzen an Flughäfen durchaus strahlungsintensive Apparaturen einsetzen, was für alle Filmmaterialien, seien diese im Gepäck verstaut oder am Körper getragen, nicht selten durch elektromagnetische Strahlung gefährdet waren. Um dies zu vermeiden, gab es schützende Beutel, die sowohl die unbelichteten als auch für belichtete Filme schützten. Die sogenannten Film Shields.


So mancher Filmer beachtete in tropischen Gefilden seiend, alle Möglichkeiten, seine Filme kühl zu lagern. Wobei diese Maßnahmen der Filmkonservierung mit Vorsicht und behutsam zu genießen waren. Zu kalte Lagerung bedeutete nicht selten auch Kondensation bei der Entnahme der Filme aus der schützenden Folie, was gelegentlich zu Schäden oder merkwürdigen Effekten auf dem Streifen führte.


Der größte Feind einer Filmkamera war allerdings die unbefugte Wegnahme oder besser gesagt, die Angst vor Diebstahl. Schon allein die Bereitschaftstasche weckte Begehrlichkeiten in manchen Ländern, vom Inhalt ganz zu schweigen. Für gute Verstecke im Hotelzimmer bei Abwesenheit, war das Paket mit all seinem technischen Geräten zu groß, um nicht gefunden zu werden. Die Tresore meist zu klein, wenn überhaupt vorhanden. Und, wer konnte schon sicher sein, dass es unbefugtem Hotelpersonal nicht möglich sei, auch einmal einen Blick ins Geheimfach des Kleiderschranks zu werfen.


Auch auf Straßen und Restaurants war es nicht immer einfach, sich vor unliebsamen Begleitern zu währen. Was allerdings am schwierigsten war, waren Filmaufnahmen, bei denen sich die gefilmten Personen unter Umständen in ihren Persönlichkeitsrechten missbraucht sahen, hatte man sie nicht vorher darum gebeten, eine Filmszene mit ihnen drehen zu dürfen. Lediglich bei Veranstaltungen wie Prozessionen, Umzüge und öffentliche Auftritte gaben dem Regisseur Gelegenheiten, ungefragt Filmszenen mit Publikum zu drehen.


Peinlich wurde es auch dann, wenn man mit einer Kamera, förmlich bewaffnet, auf alles anhielt, was sich bewegte und dabei wild mich Schwenks umherfuchtelte. Wurde die Kulisse sorgfältig ausgesucht und mit Könnerblick auf ruhige Weise eingefangen, standen nicht selten auch Zuschauer dabei und beobachteten das fachmännische Handwerk des selbst ernannten Regisseurs.


Letztere Gegebenheiten machten auch die Dreharbeiten zum Genuss und so manches Drehbuch wurde mit außergewöhnlichen Szenen aus verschiedenen Blickwinkeln eingefangen. Kurze Interviews mit einem seiner Mitreisenden oder nur die Ansage mit Selbstbildnis, wobei die Kamera auf einem Stativ stand, belebten nicht selten im Film das Drehbuch. Ja, es gab sogar und nicht einmal in selten Fällen, bei denen eigentlich unbeteiligte Personen ihre Hilfe am Set anboten.


Bei aller Liebe zur Filmkamera, der Besuch an einem Meeresstrand war stets mit Gefahren verbunden, Salzwasser und Sandkörner konnten für jede Filmkamera, zwar nicht sofort aber mittelfristig das Aus bedeuten. Die Einwirkungen dieser Elemente, wurden erst nach einiger Zeit auffällig und ihre zerstörerische Wirkung viel später bemerkt.


Besser waren da Taucher ausgestattet, die, wollten sie Filme drehen, in der Regel, einem wasserdichten Taucherbeuteln dem Apparat verpassten oder jene bekannte Filmkamera von Eumig, die Nautica, die bis auf 10 m Wassertiefe eingesetzt werden konnte. Mit ihr waren keine besonderen Vorkehrungen nötig, außer einer zusätzlichen Lampenkombination, denn ab 5 m Wassertiefe wurden die Lichtverhältnisse schon kritisch.


Amateurfilmkameras wurden nur selten als geeignete Apparate für Dokumentationen, Reportagen und wissenschaftliche Beobachtungen eingesetzt, die der Öffentlichkeit zugedacht waren. Und doch es gab hin und wieder Einsätze mit Super 8 Kameras, die in den Steppen und an bitterkalten Orten eingesetzt wurden. Mit der einzigen je hergestellten Super 8 Filmkamera, der Quarz 1x8S 2 mit Federwerk, sind bei langen Expeditionen in den Weiten der sibirischen Steppe gute Filme entstanden.


In Tief vereisten Gebieten, seinen diese in den Bergen oder in den arktischen Zonen, reichte die Spannkraft, besser gesagt die erforderliche Leistung der eingesetzten Batterien einer Filmkamera nicht mehr aus, um kontinuierlich Filmszenen zu drehen. Nicht selten war deshalb schon bei längerem Aufenthalt in Klimazonen unter -5 ° Celsius eine Schmalfilmkamera nicht mehr einsatzfähig.


Und doch, die Reiselust der Menschen in den 1970er Jahren hat dazu geführt, dass die Amateurfilmer der Menschheit viele Bilder schenkten, die, wenn auch nicht immer jedermann zugänglich, doch Eindrücke aus aller Welt in die Wohnzimmer brachten. Ein wesentlicher Punkt bei dieser Erkenntnis bleibt: Dieser Planet, der um die Sonne, kreist ist eine wunderbare Welt, die es zu bewahren gilt.



Der Film machte es möglich und dieser in den Händen des Amateurs, der trug dazu bei, diese Welt mit ihrer Vielfältigkeit, dem Menschen der nicht reisen konnten sie zu offenbaren. Dank der Magie der Bilder !



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