Wissenswertes über die Bildaufzeichnung auf Magnetband


Beitrag Nr.: 13.000.0001

Nachfolgetechnik zum Zelluloid



Einführung: Video-Apparate als Kameras

Das Museum versucht mit den vorhandenen Apparaten den Übergang der Bildbelichtung mit Filmmaterial auf chemischer Basis bzw. Entwicklung und der Bildaufzeichnung auf Magnetstreifen (Magnet-Bänder), also beides, Bild und Ton zu berücksichtigen. Dieser Systemwandel begann im Jahre 1981, nachdem die Video-Technik, hier insbesondere die Aufnahmegeräte, die sogenannten Videorecorder, breite Schichten der Bevölkerung erreicht hatten und die sogenannten Video-Kameras, erst schwarz/weiß (b/w), dann in Farbe (color) für den Amateur erschwinglich wurden. Bereits 1982 bildete sich ein breiter Anwendungsbereich, mit dem sich durchsetzenden VHS (Video Home System von JVC) Video-Bändern, einer Norm-Cassette für Magnetbänder, heraus. Die VHS-C Cassetten, die kleinere VHS, sowie das ab 1984 Video 8 (bei Camcorder), stehen in Europa für die am meisten benutzte Bandkassettensysteme der elektronischen, analogen Bildaufzeichnung. Ihnen folgten die durch verbesserte Elektronik innerhalb der Kameras sowie höherer Qualität des Bandmaterials (Metall) die Formate Super VHS, Super VHS-C und Hi Video 8.

Letztere Systeme waren kompatibel mit dem vorherigen Standard-Material. Die Hi- bzw. Super-Elektronik in den Geräten als Neuerung brachten eine wesentlich verbesserte Bildqualität hervor welche es ermöglichte eine Kopie des original Bildmaterials ohne große Qualitätsverluste zu erreichen. Dieser Sachverhalt bedingte die Videoaufzeichnung und verdrängte somit das klassische Zelluloid mehr und mehr.

Wir verfolgen vorerst hier mit unserer Sammlung, Video-Kameras der ersten ( b/w ) und zweiten ( color ) Generation, Rechnung zu tragen ohne die dafür noch erforderlichen Aufzeichnungsgeräte - Recorder - in den Vordergrund zu stellen. Eine Ausnahme stellen die Video 8 Apparate dar, die mehrheitlich nur als sogenannte Camcorder, also Kameras mit eingebauten Recorder. Im eigentlichen Sinne des Wortes stellten diese schon die 3. Generation an Video-Apparten dar.

Die Beachtung der verschiedenen TV- bzw. Video-Normen in den Apparaten, wie z.B. PAL (Phase Alternating Line System von Telefunken, 1963), SECAM (entwickelt von Henri de France, 1959 vorgestellt), NTSC (National Television Systems Committee ein US-Standard, 1953), werden von uns vorerst noch nicht besonders berücksichtigt, denn diese sind weitgehend länderspezifisch und vorwiegend von der Übertragungstechnik über Funk bestimmt und werden für die Wiedergabe von Bildern auf Fernsehgeräten (TV) verwendet. Das Prinzip der elektronischen Aufnahmetechniken kann also in 3 Segmente aufgeteilt werden, die im Vergleich zur Schmalfilmtechnik folgendermaßen aussieht. Die Kamera als Aufnahmegerät, der Film bzw. das Magnetband als Tonmedium, der Projektor bzw. der Fernseh-Apparat als Wiedergabegerät.

Zu bemerken ist folglich: In einer elektronischen Kamera trifft der Lichtstrahl auf einen lichtempfindlichen elektronischen Baustein namens CCD-Sensor (1975 erstmals in Fernsehkameras), dieser Bautstein übermittelt, dass hier entstehende elektrische Signal, kontinuierlich in einer Signalfolge (analog) um es so auf ein Magnetband zu speichern. Durch Abtasten (Abspielen) des Magnetbandes in einem Recorder - der Fachmann sagt MAZ (magnetische Aufzeichnung oder auch Bandgerät) kann das analoge Signal des Magnetbandes für Wiederholungen zurückgewonnen werden. Sei es über Funk- oder einer Draht-Vermittlung (Kabel). Mittels eines Monitors (Professional-Bereich) oder eines Fernsehers (TV) werden die Signale gleichermaßen entschlüsselt und bekanntermaßen als TV Bild wiedergegeben. Die Leinwand des Schmalfilmers ist nunmehr durch den Fernseher ersetzt.

Nachdem sich weltweit das VHS Video-Band als Standard durchgesetzt hat, sind lediglich im professionellen Anwendungsbereich noch andere Formate bekannt, so z.B. das Betamax-Format. V 2000 (1979) ursprünglich von Grundig und Philips vorgestellt fand keine nennenswerte Verbreitung auch nicht mit dem VCR als Nachfolge-Format

Fast alle Hersteller von Video-Kameras mussen auch Aufzeichnungsgeräte anbieten, die sogenannten Recorder. Sie wurden für die landesspezifischen TV-Systeme der Funkübermittlung in PAL, SECAM oder NTSC hergestellt und in den jeweiligen Ländern vertrieben, damit das Bildmaterial auch am Fernsehgerät, das den Projektor ersetzte, sichtbar werden konnte.

PAL war und ist heute noch mehrheitlich in Europa vertreten, Italien, Frankreich und die ehemalige DDR kennen bzw. kannten das SECAM Format, während in den USA und Lateinamerika das NTSC-Format geläufig ist.




Video-Cassette im VHS Format, geeignet für Aufnahmen von Video-Bildern in der TV-Norm PAL und NTSC.


VHS Video Cassette



Adapter Cassette von VHS-C auf VHS. Die wesentlich kleinere VHS-C Cassette wird vor dem Abspielen im Video-Recorder in eine Adapterkassette gelegt.

von VHS-C auf VHS



 

  Herausgegeben am:    28.05.2011 - 10:33:37

   Autor:     sappam-Team