Wissenswertes zum Super 8 Filmprojektor


Beitrag Nr.: 05.000.1001




Grundlagen



Nachdem Anfang der 1960er Jahre die 8 V Halogenlampen mit 50 W Lichtleistung auf den Markt kamen und dann im September 1964 von Kodak, USA, das Super 8 Filmformat in einer Kassette, auf der Photokina vorgestellt und eingeführt wurde, mussten auch die Projektoren für 8 mm Amateurfilme neu überarbeitet werden. So kam es, dass in den Jahren 1965 bis 1970 Schmalfilmprojektoren auf den Markt kamen, die oft das Kürzel Dual trugen, well man hiermit die beiden wichtigsten Filmformate der Zeit, nämlich Normal (Doppel 8) und Super 8 projizieren konnten.

Natürlich darf nicht vergessen werden, dass das aus Japan, von Fuji vorgestellte Format, mit dem Namen Single 8, sich in den Abmessungen eines entwickelten Filmstreifens vom Super 8 Film nicht unterschied. Diese Ähnlichkeit vom fertigen Film wurde deshalb möglich, weil es nicht das Filmformat als solche war, welches unterschiedlich ausfiel, sondern es die Kassetten der jeweiligen Hersteller waren, weil sie patentiert wurden. Daher konnten nur, bedingt durch die Kassettenausführungen, die untereinander nicht kompatibel waren, die dafür vorgesehenen Filmkameras eingesetzt werden.

Bei den Projektoren machte sich das nicht bemerkbar, soll heißen, Super 8 und Single 8 Filme konnten auf dem gleichen Projektortyp vorgeführt werden.

Nachdem sich herausstellte, dass Super 8 in Europa und den USA ein Boom erlebt, wurde auf dem Gebiet des Projektorbaus auf die technische Eigenschaft, das ältere Filmformat, Normal 8, gleichermaßen projizieren zu können verzichtet. Die Entwicklung der Leuchtmittel verbesserte sich indes nochmals durch die letztlich zum Standard gewordene, 12 V / 100 W, Kaltlichtspiegellampe.

Die Projektionsobjektive wurden bei allen Projektoren als austauschbare Zoom-Objektive angeboten.

Aufgrund der allg. Wohnverhältnisse in privaten Haushalten, galt deren Anpassung der Brennweiten - 12,5 und 30 mm - an die Räume, in denen Vorführungen stattfanden, als gegeben. Damit konnte jede aufgestellte Leinwand der Größe 1,2 x 1,2 m, bildfüllend aufgestellt werden.

Bisher sprach man nur von Stummfilmprojektoren, auch wenn so mancher Hobbyfilmer schon eine Untermalung mit Ton anbot. Dies war dann allerdings nur mit einem zusätzlichen Tonbandgerät oder einem Musikkassettenrekorder machbar, mit dem Ziel um den Film lebhafter zu gestalten.

Erst mit der Einführung der sogenannten Sound-Projektoren, kam die Technik der lippensynchronen Tonaufnahme auf. Hier wurde der Ton gleichzeitig mit dem Bild von der Sound-Kamera aufgenommen und vom Ton-Projektor entsprechend wiedergegeben. Diese Apparate hatten ein komplexeres Antriebssystem als alle anderen Projektoren davor. Nicht nur weil nun die Projektionsgeschwindigkeit eingehalten werden musste, die meist zwischen 18 fps und 24 fps schaltbar war.

Der auf dem Film aufgebrachte Magnetstreifen, der die Toninformationen enthielt, musste über einen gesonderten Capstan-Antrieb im Projektor laufen, um einen Gleichlauf zu sichern und Schwankungen im Ton zu vermeiden. Der Gleichlauf dieser Antriebe wurde durch ein Schwungrad erreicht, was eine erhebliche Gewichtszunahme bei den Projektoren zur Folge hatte.

Die erforderliche Elektronik, die in den Sound-Projektoren verbaut wurde, entsprach im Wesentlichen dem eines Tonbandgerätes mit Trickaufnahme und Überspielmöglichkeiten.

Der Ton-Verstärker, war in der Regel auf einen im Projektor verbauten Lautsprecher - 4 Ohm bei 10 W - oder für einen Außenlautsprecher, mit ähnlicher Leistung, ausgelegt.

Mit der Einführung der ersten Camcorder, Anfang der 1980er Jahre, verlor der Amateurfilm unerwartet schnell seine Faszination, so dass der Markt einbrach, worunter in erster Linie Projektorhersteller litten.

Eine Welle von Firmenschließungen ließ nicht auf sich warten und bleib nicht aus.

Eumig, vormals der weltgrößte Schmalfilmprojektorhersteller, ging innerhalb kürzester Zeit unter, andere Fertigungsbetriebe von Weltruhm stellten die Produktion ein. Ob in Asien oder in Europa, Amerika oder Australien, der 8-mm-Schmalfilm wurde spätestens ab dem Jahr 2000 zu einem Hobby, das der Vergangenheit angehört.


Ansicht auf einem Super 8 Projektor mit Dual-Einrichtung




Gut sichtbar der eingeprägte Schriftzug - 8 Dual -, womit sich ein Projektor auszeichnete, der die Filmformate Super 8 bzw.Singel 8 sowie das ältere, von vor 1964 genutze Nomal 8 Format, vorführen konnte.




 

  Herausgegeben am:    30.07.2017 - 10:54:03

   Autor:     sappam-Team